ve(r)ʃigellung gebeten vnd es  ʃij auch die gemeyn form 
das gar  ʃelten eynche biderman vor den ander(e)n  ʃin 
Sigell an druck oder henck on gebeten vnd dem allem 
nach  ʃo  ʃÿen die gemelt(en)  ʃo v(er)ʃiegelt haben vor aůgen 
in getrwen  ʃo es noit  ʃin  ʃie wu(r)d(en) des ge ʃten deßhalb 
Rytz billich der ve(r)ʃchribung vort(er) gingen vnd völg thett jn 
hoffnu(n)g al ʃo erteylt we(r)d(en)  ʃöll Stude redt / des widerteyls ge- 
than redte alle zuu(er)antwort(en) behalt er  ʃin(er) p(ar)tÿen vor bis 
die v(er)melt kunt ʃchafft gehört we(r)de in hoffnu(n)g er  ʃöll zu 
der kund gelaʃʃen werd(en) was dan(n) vort(er) recht  ʃij das geʃchee 
Stiller Hofft des widerteyls antw(or)t oder  ʃin kuntʃchafft fůrn 
 ʃöll jne gentzlich nichts hindern an der v(er)melt(en) v(er)ʃchribung 
vnd  ʃtaͤltz zu Recht wie vor 
S(e)n(tent)ia Nach ansproch antwort vnd beyderteyl Rechtʃaͤtze S(e)n(tent)ia  ʃo 
Rytz durch  ʃin redene(r) hat kund gemelt die  ʃöll gehort we(r)d(en) 
beheltlich dem widerteyl  ʃin(er) Jnrede vnd  ʃal vort(er) beʃcheen 
 ʃo vil recht  ʃin wirdt dz v(er)bott Stude exp(ar)te Rytzen vnd fragt 
qu(ando) S(e)n(tent)ia in xiiij tagen et ult(ra) ut mor(is) 
Jtem wilhelm von Bechtelßheim hat  ʃich v(er)dingt philips 
phil(ipp) flachen flachen nachgelaʃʃen witwe kungutten vnd friderich flachen 
witwe jn jr wort ut jur(is) vnd  ʃagt  ʃie wer(e)n jn will(e)n  ʃolich 
friederich flach vnderpfande  ʃo vff katheringin pet(er)  ʃwa(r)tze(n)  ʃelig(en) witwe jnen 
vor x gld gelts v(er)lacht hett vff zuhoͤln alʃo hab  ʃie 
der lantʃchriber zu oppenheim von weg(en) vnʃers gnedigʃt(en) 
her(e)n pfaltzg(ra)uen  ʃolich vffholung ein monat Lang an 
laʃʃen zuʃten gebeten / doch vnůbergeben menlich  ʃin(er) 
gerechtickeit 
Ebolt hűn Jtem Stiller der Schult(heiß) zu Gerawe hat  ʃich v(er)dingt ut jur(is) 
von orhelgen henn zörn  ʃin wort zuthun / vnd redt nach dem hengin 
zörn vor ein(er) zit ein ve(r)ʃchribung jngelegt habe berurn ebalt 
friderich flach(en) beyern zu orhelgen oder witer wie die verʃchribung Inhelt 
kungutt phil(ipp) nū  ʃij ytzunt verleʃen word(en) ein v(er)legung od(er) v(er)pfendung 
flachen witwe die  ʃoll in nachvölg der  ʃelb(en) v(er) ʃchribung vnd Junger beʃcheen
ʃin vnd do wider vermeÿnt hen zörn von weg(en)  ʃin(er) 
hauptlűt die v(er)legung oder ve(r)pfendung  ʃölt durch den 
ʃelb(en) Swartz petern  ʃin huʃfr(au) oder mit anhang billich
Versiegelung gebeten habe. Und sei auch die allgemeine Form, das gar selten ein Ehrenmann vor dem anderen sein Siegel aufdrücke oder anhänge, ohne darum gebeten worden zu sein. Und zudem seien die Genannten, die versiegelt haben, hier vor Augen. Er vertraue darauf, sie würden, wenn das notwendig sei, dies gestehen. Daher solle Heinritz der Verschreibung gemäß handeln und Folge tun. Er sei der Hoffnung, dass so geurteilt werde. Stude sagt: Auf die Reden der Gegenseite zu beantworten behalte sich seine Partei vor, nachdem die genannten Zeugen gehört wurden; in der Hoffnung, ihm sollen seine Zeugen zugelassen werden. Was dann weiter Recht ist, das geschehe. Stiller hofft, weder die Antwort der Gegenseite noch die Vorbringung von Zeugen solle ihn an der angeführten Verschreibung hindern. Das legt er dem Gericht vor. Nach Anklage, Antwort und beiderseitigen Rechtsatzungen ergeht das Urteil: Da Heinritz sich durch seinen Redner auf Zeugen berufen hat, so sollen die gehört werden, der Gegenseite die Gegenrede vorbehalten. Dann solle weiter geschehen, wie es Recht sein wird. Das lässt Stude für Ritz festhalten und fragt: Wann? Urteil: In 14 Tagen und dann weiter, wie es Gewohnheit ist.
Wilhelm von Bechtoltsheim hat sich verpflichtet, für die von Philipp Flach hinterlassene Witwe Kunigunde und für Friedrich Flach vor Gericht zu reden und sagt: Sie wollten die Pfänder, die Katharina, die Witwe des verstorbenen Peter Schwartz für 10 Gulden hinterlegt hätte, einziehen. Nun hätten sie der Landschreiber zu Oppenheim für unseren Herrn den Pfalzgrafen gebeten, die Einziehung einen Monat anstehen zu lassen. Doch ohne Verlust an der Gerechtigkeit eines jeden.
Stiller, der Schultheiß zu Gerau, hat sich verpflichtet, für Henne Zorn vor Gericht zu reden und sagt: Hengin Zorn hat vor einiger Zeit eine Verschreibung vorgelegt berührend Ebalt Beyer zu Arheilgen und weiter, was die Verschreibung beinhalte. Nun sei sie jetzt verlesen worden. Eine Verpfändung soll die Folge der Verschreibung und zuerst geschehen sein. Daher meint Henne Zorn für seine Mandanten, die Verlegung oder Verpfändung sollte durch Peter Schwartz, seine Frau oder den Anhang billiger Weise
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 044v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-044v-1/pagination/29/ (Abgerufen am 08.10.2025)