ʃie vorwend(en) zů oppenheim beʃcheen wiʃten ʃie nit 
vnd begert(en) den zettel noch eins züleʃen der jne ve(r) 
leʃen wart / redt Rudiger vort(er)ʃin p(ar)thij geʃtuͤnd des 
zettels Stude von weg(en) ʃcharphenʃteins v(er)bot daʃʃie 
des zettels bekentlich war(e)n vnd ret daʃʃie ʃolichen zettel 
nit gehalt(en) haben vnd jne Johann ʃcharpfenʃtein nit 
bezalt haben noc(et) von jne ijc gld Rudig(er) redt ʃin p(ar)thij 
ʃage wie der zettel dind [!] vff die Rachtung woll(en) ʃie 
ʃich dar Jnn nit weyger(e)n / nü wend ʃcharpgenʃtein vor 
ʃie haben gelobt etc vnd nit gehalt(en) das ʃchad jme von Jne 
ijc gld / dar zu ʃag(en) ʃie alʃo das ʃcharpfenʃtein jrent 
weg(en) bis vff diß zit kein ʃchad(en) gehabt / do ʃie haben 
gelegen jn leyʃtuͤng do ʃij ein gebott von weg(en) vnʃers 
g(nädigen) her(en) des pfaltzg(ra)uen vßgang(en) / das man(n) harniß ʃöl 
wyʃen / do ʃyen ʃie komen zů Ruterheng(en) vnd Jne ge- 
beten das er ʃie gen ließ ʃie hett(en) jnheyms zů ʃchaff(en) 
do belangk anlege vnd jme ʃolichs vorgehalt(en) / vnd 
möcht er jr nit enbern wolt(en) ʃie ye doch tuͤn als 
frome lut / vnd ʃyen alʃo mit wiʃʃen geʃchidd(en) vnd 
darvmb ʃölt(en)ʃie ʃcharpfenʃtein nit verfallen ʃin / vnd ob den 
haūptman etwas beducht vnbillichs vnd zug ʃie mitrecht 
an wölt(en)ʃie antw(ur)t(en) / vnd als Scharpfenʃtein ijc gld ʃchad(en) 
vff ʃie vermeʃʃe / daʃʃie jne nit bezalt het(en) vnd der Rachtun(n)g 
nit nachkomen ʃyen / höfft(en) ʃie neyn / dan(n) ʃie ʃtuͤnd(en) ytzt hie 
vnd geben antw(ur)t vff ʃin gethan clage vnd wöll(en) dem 
brieff nachkomen ʃo vil jne gepurt / vnd ob ʃcharpfenʃtein 
etwas zůbrecht durch ʃchad(en) Hett dz zů recht gnug(en) were 
wölt(en) ʃie ʃich der pillichkeyt halt(en) / Stude von wegen 
Johan ʃcharpfenʃteins redt / alʃʃich der widerteyl vil wort 
gepruch Jn meynu(n) ʃich der clag zu erledigen / ʃij es nit 
mynders ʃie haben die v(er)ʃchribung v(er)acht / dar durch ʃin 
p(ar)thij zů groʃʃem merglichem ʃchad(en) komen ʃij / vnd als 
der widerteyl vorwende ʃie haben der abreddung ein gnug(en) 
gethan vnd dem nachkomen vnd vrlaub geheyʃchen mit mee 
jrn wort(en) etc geʃtee jne ʃcharpfenʃtein nit vnd getrūt 
ʃie ʃoll(en) das billich by bring(en) Rudiger von weg(en) Sthfar [!]
der zu Oppenheim geschehen sei, wüssten sie nicht. Und sie forderten, den Zettel noch einmal vorzulesen, der ihnen vorgelesen wurde. Rudiger redete weiter, seine Partei gestehe den Zettel. Stude für Scharfenstein lässt festhalten, dass sie den Zettel gestehen. Und er sagt weiter: Dass sie den Zettel nicht gehalten haben und Johann Scharfenstein entsprechend bezahlt haben, das schade ihm 200 Gulden. Rudiger sagt: Seine Partei sage, wie der Zettel auch zum Vergleich stehe, sie wollten sich nicht weigern. Nun wende Scharfenstin vor, sie hätten gelobt usw. und nicht gehalten und das schade ihm von ihnen 200 Gulden. Dazu sagen sie: Dass Scharfenstein ihretwegen bisher keinen Schaden hatte. Als sie in der Pflicht waren, da sei ein Gebot des gnädigen Herrn, des Pfalzgrafen ergangen, dass man den Harnisch weisen solle. Da seien sie zu Hengin Ruter gekommen und haben ihn gebeten, dass er sie gehen ließe, sie hätten im Lande Wichtiges zu tun. Könne er auf sie nicht verzichten, so wollten sie handeln, wie es sich gebühre. Sie sind folglich mit Zustimmung gegangen und darum seien sie Scharfenstein keine Strafe verfallen. Und wenn der Gegenseite dies unbillig erscheine und sie sie deshalb vor Gericht zieht, so seien sie bereit zum Rechtsaustrag. Und wenn Scharfenstein 200 Gulden Schaden von ihnen anführe, weil sie ihn nicht bezahlt hätten und dem Vergleich nicht nachgekommen seien, so hoffen sie Nein. Denn sie stünden ja jetzt hier und gäben Antwort auf seine Klage und wollten der Urkunde nachkommen, wie ihnen gebühre. Und wenn Scharfenstein noch etwas an Schaden anführe, was Rechtsgültigkeit habe, so wollten sie dem nachkommen, wie sich gebühre. Stude für Scharfenstein sagt: Die Gegenseite gebrauche viele Worte in der Meinung, die Klage abzuwehren. Doch es sei nichts weniger als dass sie die Verschreibung verachtet haben. Dadurch sei seiner Partei ein merklicher Schaden entstanden. Und wenn die Gegenseite vorwende, sie habe der Absprache Genüge getan und sei der nachgekommen und habe Urlaub gefordert und wie die Worte lauteten, das gestehe ihnen Scharfenstein nicht und vertraut darauf, sie sollten den Beweis erbringen. Rudiger für Scharfenstein
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 039v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-039v/pagination/5/ (Abgerufen am 04.10.2025)