Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 012v

09.06.1491  / Donnerstag nach Medardus

Transkription

wilh(el)m wint(er)bechers vnd nach deʃʃelb(e)n tode habe ʃie die wint(er)beche(r)n ʃin
huʃfr(au) Ingehabt Derʃelb(e)n ʃchuwe(r)n vnd(er)ziehe ʃich Philips die ʃij ʃin daz
er nit hant do von abduth vnd g(er)hart knobeln Laß do zu kome(n) als ein erben
od(er) ʃage wie die an Jne komen ʃij das ʃchade Jm C gld Stude hat ʃich v(er)d(ing)t
ut Jur(is) Philipʃe(n) ʃin wort zuth(un) macht Jne des ʃchadens vnʃchuld(ig)t vn(d) ʃpr(ich)t
Er habe ein schuw(er) Jnn / die ʃij Im von ʃine(m) vatt(er) word(e)n der habe ʃie Jn-
gehabt me dan(n) xx Iar des beseʃß hoff er zugenieß(e)n vnd er wiße etlich
zettel er v(er)meint daruber ʃagen ʃoll(e)n da(r)off beg(er) er ʃyn(er) tage off daß er deʃto
gewarlich(e)r antw(or)t(en) möge Rudig(er) v(er)bot daß philips erke(nn)t daß er dyͤ schuw(er)
Jnhabe lut d(er) gethan clagen vnd ʃo die zett(el) v(er)hort w(er)d(en) behalt e(r) ʃin Jnʃage
S(e)n(tenti)a das phil(ipp) die zett(el) br(ingen) ʃoll gefr(ag)t qu(ando) Jn xiiij t(agen) et ultra ut mor(is)

ledig gezalt Jtem philipsen frauw hat hans von Kölßhuʃen d(er) anʃprach ledig gezalt diß zijt
vnd erlaß(e)n vnd Jm den coʃt(en) widd(er) gebott(en) das hat hans v(er)bot

1 h Jtem ped(er) größel ex[par]te hans Rűßen ʃin 1 h off geiʃpißhe(m)mers műle vor ij
malt(er) korns heubtgelts vnd xx gld ʃchad(en)

ledig gefr(ag)t Jtem Joh(ann)es Diel hat ʃich ledig gefragt von Jo Oc(u)lus Adam diß zijt

Qui(n)ta p(ost) Medhardj

momp(ar) Jtem frauwe Kathrin ʃlompin hat Steffan(n) ʃchuchma(n) momp(ar) gemacht Jre
Ir ʃcholt vnd gult Jm rich Jnzugewynne(n) Sie zuu(er)geh(e)n vnd zuu(er)ʃteͤn zu
gewynn vnd v(er)loʃt mit off ir widd(er)růffen

Jt(m) Meͤrß cleʃe erf(olg)t Steffan(n) ʃchuchman

Jtem Steff(an) ʃchuchma erf(olg)t Ammenhen(n)

erf(olg)t p b Jtem Claß hen erf(olg)t den großen Jeckeln

Jtem Steff(an) ʃchuchma(n) erf(olg)t frűhoffs rudolff ex[par]te d(er) ʃlomp(in) ʃ(upe)r lib(rum)

Jde(m) ex[par]te ead(em) erf(olg)t Emerich Műre(r)n

Jtem ped(er) großell erf(olg)t Contz Behem(m)ern

1 clage Jtem Swalbachs antz ʃin 1 clage off heil mull(er)n von ʃwabenh(ei)m vo(r) j gld iij alb
heubtgelts vnd x gld ʃchad(en) ʃ(upe)r o(mn)ia Im rich

1 h Jtem philips hirt ʃin 1 h off alles das Seltz(en) hen v(er)laß(e)n hat do er dot vnd Lebendig
gewesen iʃt vor I lb hlr ʃ(upe)r o(mn)ia

momp(ar) widd(er)ruff(en) Jtem frauw Lysa von Spanh(ei)m h(er)n hanʃen von Jnglnh(eim)ß ritt(er) selige(n) witwe
momp(ar) gem(a)cht hat hen von eltuil Jren Momp(ar) widd(er)ruͤff(en) vnd vorther Jorg Meʃßsmydt
momp(ar) gem(a)cht Jr ʃcholt vn(d) gult Jn zugewynen uʃq(ue) ad r(e)uocac(ionem)

Übertragung

Wilhelm Winterbecher gewesen. Und nach dessen Tod habe sie die Winterbecherin, seine Frau, innegehabt. Von derselben Scheune behaupte Philipp, die sei seine. Dass er die Hand davon nicht lässt und Gerhard Knebel darankommen lässt als Erben oder aber sage, wie die Scheune an ihn gekommen sei, das schade ihm 100 Gulden. Stude hat sich verpflichtet, wie es Gewohnheit des Gerichts ist, Philipp zu vertreten. Und er erklärt ihn des Schadens für unschuldig und sagt: Er habe eine Scheune inne, die habe er von seinem Vater bekommen. Die haben sie innegehabt mehr als 20 Jahre lang. Deren Besitz hoffe er weiter zu genießen. Und er wisse von etlichen Zetteln. Und wenn er meint, dass er dazu was sagen solle, dafür fordert er seine Tage, damit er umso wahrer antworten könne. Rudiger lässt festhalten, dass er die Scheune innehabe, wegen der er geklagt habe. Und wenn die Zettel gehört werden, so behalte er sich seine Gegenrede vor. Urteil: Dass Philipp die Zettel beibringen solle. Gefragt: Wann. In 14 Tagen und dann geschehe weiter, wie es Gewohnheit ist.

Philipps Frau hat Hans von Kolschusen aus der Anklage entlassen für diesmal und ihm die Kosten angeboten. Das hat Hans festhalten lassen.

Peter Größel erhebt für Ruß seine 1. Heischung gegen Geispitzheimers Mühle wegen 2 Malter Korn an der Hauptsumme und 20 Gulden Schaden.

Johannes Diel hat sich ledig gefragt gegenüber Adam Oculus. Er ist zum Gerichtsaustrag bereit und seine Güter sind frei.

Donnerstag 9. Juni 1491

Frau Katharina Slompin hat Steffan Schuhmacher zu ihrem Vertreter gemacht, ihre Schulden und Gülten im Reich einzuziehen, Gewinn und Verlust, bis auf Widerruf.

Cles Merß hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Steffan Schuhmacher.

Steffan Schuhmacher hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Henne Amme.

Henne Claß hat seinen Anspruch eingeklagt gegen den großen Jeckel. Pfänder wurden benannt.

Steffan Schuhmacher hat für die Slompin den Anspruch eingeklagt gegen Rudolf Fruhoff auf das Buch.

Derselbe für dieselbe hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Emerich Maurer. Peter Größel hat seinen Anspruch angeklagt gegen Contz Beheimer.

Antz Schwalbach erhebt seine 1. Klage gegen Heil Müller von Schwabenheim wegen 1 Gulden 3 Albus Hauptsumme und 10 Gulden Schaden auf alles im Reich.

Philipp Hirt erhebt seine 1. Heischung auf alles, das Henne Seltz hinterlassen hat, als er tot war oder zu Lebzeiten wegen 1 Pfund Heller auf alles.

Frau Lise von Sponheim, die Witwe von Herrn Hans von Ingelheim, Ritter, hat Henne von Eltville als ihrem Bevollmächtigten widerrufen und weiter Jorge Messerschmied zu ihrem Bevollmächtigten gemacht, ihre Schulden und Gülten einzuziehen, bis auf Widerruf.

Registereinträge

Beheimer, Contz   –   Claß, Henne   –   Eltville, Henne von   –   Fruhoff, Rudolf (Rulof)   –   Groeßel, Peter   –   Hausfrau   –   Hirt, Philip   –   Ingelheim, Hans von   –   Jeckel, der große   –   librum   –   Maurer, Emerich   –   Mer, Clese (Clas)   –   Messerschmid, Jorge   –   Muller, Heil   –   Scheune (Scheuer)   –   Schwabenheim (Dorf)   –   Schwalbach, Antze   –   Seltz, Henne   –   Sender, Philip   –   Slompin, Katharina   –   Sponheim, Lise von   –   Winterbecher, Wilhelm   –   Winterbecherin   –   Witwe   –