Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 010

09.12.1490  / Donnerstag nach Nicolai

Transkription

beteidingt vnd beʃcheen Jtem ʃo als Adam ʃlomp obg(e)n(ann)t mit tode v(er)ʃchitten der
almechtig der ʃelen gnedig vnd barmhertzig ʃin wol vnd Ma(r)g[re]t ʃlompin
obg(e)n(ann)t etlich(e)n erbfall von Irs brüd(er) Adams weg(e)n an kathrin von Scharp-
fenʃtein gefordert / Jst alʃo abgerett das kathrin von Scharpe(n) ʃtein dyͤ ʃehs
mal(te)r korns die Adam Jr hußwurt Marg[r]et(en) zugeʃtalt vnd gebe(n) Marg[r]eten
ʃin vnd blib(e)n vnd wem ʃie die gybt / Auch iʃt berett das kathrin
obg(e)n(ann)t vnd ire erb(e)n Margret(en) alle Iar dwil ʃie lebt zwen gld zu
wyhennacht(en) vngeu(er)lich zu dem achtzehenʃt(en) tage vß Jrer hantt
reich(e)n vnd geben vnd wan(n) ma(r)gret mit tode v(er)ʃcheid(e)n das got
nach ʃine(n) will(e)n v(er)halt Alß dan(n) ʃol kathrin ʃolich ij gld nit me
zu geben pflichtig ʃin Da(r)zu ʃal kathrin obg(e)n(ann)t ma(r)g[r]eͤt(en) ey(n) bette
mit ʃine(n) zugehorde von ʃtunde an zu geben ʃchuldig ʃin / vnnd
forth(er) als margrett bij kath(eri)nen geweʃt vnd Jr ʃo getruwelich(e)n
gewart daß ʃol zu kath(eri)nen will(e)n vnd eren ʃten weʃʃie ma(r)gret(en)
darvmb zu liepniß thut / vnd da(r)geg(e)n ʃoll ma(r)gret obg(e)n(ann)t zu dem
nehʃt(e)n gericht zu wint(er)nheim vor dem Richt(er) ein gruntlichen(n)
vnd ewig(e)n v(er)zigk vff Jr vett(er)lich műtt(er)lich brud(er)lich vnd alle and(e)r
erbfell die off ʃie erʃtorb(e)n Eʃʃij huß hoff fahrnhabe liegende gűt(er) gär
nichts uß oder abgeʃcheid(e)n thun / vnd kath(eri)nen vns Jren erb(e)n
zu Jren handen ʃtell(e)n vnd geb(e)n vnd deß zu befeʃtig(e)n vn(d) gezugknuß
So hat ma(r)gret obg(e)n(ann)t Iren ʃwag(er) hans Rűß(e)n von gunthey(m) Schulthis
zu Algeßh(ei)m flißiglich gebette(n) daß er ʃin Jngeʃiegel vß(e)n ane diß(e)n
v(er)dragk druck(en) woll vnd zu mer(er) ʃich(er)heit ʃo hat kath(eri)na vo(n) ʃcharp-
fenstein obg(e)m(e)lt Jre(n) brud(er) Johan von ʃcharpfenstei(n) auch gebetten ʃin
Jngesiegel vff diß(e)n v(er)drag zu druck(en) des ich hans Ruß obg(e)n(ann)t vn(d)
ich Johan(n) von Scharpfenstey(n) vo(r)g(e)m(e)lt Bekenne(n) der obg(e)n(ann)t
vnʃz(er) liebe(n)
ʃwege(r) vnd ʃwest(er) bet weg(e)n alʃo gethan hab(e)n doch one ʃchad(e)n vns
vnd unsz(er)n erb(e)n Dat(um) vff montag nach vns(er) Liebe(n) frauwe(n) tag
p(re)sentat(i)o(nis) Anno etc xc

mompa(r) Jtem kathrin von ʃcharpfenstein Adam ʃlompe(r) ʃelig(e)n witwe hat Steffan(n)
ʃchuͤchman mompa(r) ma gemacht Jr ʃcholt vnd gult Jm rich Jnzuge
wynne(n) mit off Jr widd(er)ruff(en)

Erf(olg)t Jtem Schonwedder erf(olg)t hoʃen heng(in) ʃ(upe)r Lib(rum)

Erf(olg)t Jdem erf(olg)t gotz(e)n ped(er)n ʃuper lib(rum)

Übertragung

verhandelt und gemacht wurde, als der genannte Adam Slomp verstarb, dessen Seele der Barmherzige gnädig sein soll und die genannte Margret Slomp etliches an Erbe von ihrem Bruder Adam her von Katharina von Scharfenstein gefordert hat. Es ist beredet worden, dass Katharina von Scharfenstein die sechs Malter Korn, die ihr Mann Margret geleistet und gegeben hat, weiterhin Margret leisten wird und sie sollen ihr sein und bleiben oder wem sie die gibt. Auch ist beredet worden, dass die genannte Katharina und ihre Erben Margret jährlich, so lange sie lebt, 2 Gulden zu Weihnachten oder in den 2 Wochen danach in ihre Hand geben sollen. Und wenn Margret stirbt, was Gott noch lange verhindern möge, dann soll Katharina diese 2 Gulden nicht mehr zahlen müssen. Dazu soll die genannte Katharina Margret ein Bett mit Zubehör zu geben schuldig sein. Und weiter, weil Margret bei Katharina wohnte und diese sich treu um sie kümmerte, so soll es in Katharinas Willen und Ehre stehen, was sie Margret an Leibgeding leistet. Dafür soll die genannte Margret am nächsten Gericht zu Winternheim vor den Richtern einen ewigen Verzicht leisten auf ihr väterliches, mütterliches und brüderliches Erbe und alle anderen Erbfälle, die sie hat, gleichermaßen an Haus, Hof, Fahrhabe, liegenden Gütern oder sonst, nichts ausgeschieden, und sie soll dies Katharina und ihren Erben übergeben. Um das zu befestigen und bezeugen, hat die genannte Margret ihren Schwager Hans Ruß von Gundheim, Schultheiß zu Algesheim, fleißig gebeten, dass er sein Siegel an diesen Vertrag hängen wolle. Und zu weiterer Sicherheit hat Katherina von Scharfenstein ihren Bruder Johann von Scharfenstein auch gebeten, sein Siegel an diesen Vertrag zu hängen. Dies bekennen ich, der genannte Hans Ruß und ich, der genannte Johann von Scharfenstein, um der Bitten der der oben genannte Schwägerin und Schwester das getan zu haben, ohne unseren oder unserer Erben schaden. Geschehen 22.11.1490.

Katharina von Scharfenstein, Witwe des verstorbenen Adam Slomp, hat Steffan Schuhmacher zu ihrem Vertreter gemacht, für sie ihre Schulden und Gülten im Reich einzuziehen, bis auf Widerruf.

Schonwedder hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Hengin Hose auf das Buch.

Derselbe hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Peter Gotz auf das Buch.

Registereinträge

Achtzehnte Tag   –   Algesheim (Ort)   –   Bett (Möbelstück)   –   Bewegliche Sachen   –   Bruder (Brüder)   –   Erbschaftsangelegenheit   –   Frauentag Presentatio   –   Gott   –   Gundheim (Ort)   –   Hand (Hände)   –   Haus (Gebäude)   –   Hauswirt   –   Hof (Hofgut)   –   Korn (Getreide)   –   Leibgeding   –   Malter   –   Montag   –   Mutter (Mütter)   –   Ruße, Hans   –   Scharfenstein, Johann (von)   –   Scharfenstein, Katharina von   –   Schwager   –   Schwester   –   Siegel (besiegeln)   –   Slomp, Adam   –   Slompin, Margret   –   Unbewegliche Sachen   –   Vater   –   Vertrag   –   Weihnachten   –