Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 009v

09.12.1490  / Donnerstag nach Nicolai

Transkription

ʃin do ʃij Ir ʃom(m)e nit gantz vßgeracht geweʃt daß kilian muʃt geben
xvij golt gld vnd bezahln weß do verleiʃt waß dieʃelbe leiʃtung
ein teil e ergangen w(er) Ee ʃie Ir teil vß geracht hetten vnd henne(n)
gelt der lengʃt nach der von Rudesßh(ei)m gelt vßgeracht geweʃt
iʃt do zuʃch(e)n merglich(e)r ʃchaden gang(e)n ʃij vnd die heubtʃo(m)me
nit folliglich vßgeracht geweʃt ʃij daß er Im ʃolich(e)n ʃchad(e)n
ʃynethalp entʃtand(e)n nit vßricht daß ʃchade Ime xl gld
fynt hat ʃich v(er)d(ing)t ut Jur(is) henne(n) ʃin wort zuthůn vnd ʃpr(ich)t alß ʃie
vier die hemel kaufft hab(e)n do hab(e)n die von Rudeßh(ei)m ey(n) rachtu(n)g
gemacht mit kilian / daʃʃich kilian v(er)williget habe die dinge vß-
zurichten one ʃchad(e)n / habe er das nit gethan vnd ʃchade(n) da(r)off
gang(en) hoff er henne(n) nit Irren ʃoll / derʃelbe v(er)dragk ʃie ym buch
vnd ziehe ʃich des offs buch Stude von kilians weg(en) geʃtet nit
etwaß v(er)williget Ir heubtgut od(er) Jren ʃchad(e)n zu bezalen / ʃond(er) ʃin ʃchad(en)
vnd heubtgut zu bezalen / fynt do geg(en) rett die zwen vo(n) Rudeßh(ei)m
hab(e)n kilian zu Jngelnh(eim) mit r(e)cht angezog(e)n deß heubtgelts vnd
ʃchadenß halb(e)n Do wurde Jn gerett das kilian vor gericht erkenͤ(n)
ʃolt Solich heubtgelt vnd ʃchad(e)n Jn eyne(m) monat vß zu richt(en)
vnd ob kilian ʃprech(e)n wolt daß er etwas vor kilian henne(n) bezalt het
geʃte er nit kilian brecht dan(n) ʃolichs bij wie recht we(re) Stude
von kilians weg(e)n ʃpricht Er wol zugen mit dem heubtma(n) das er
me bezalt habe dan er ʃchuldig geweʃt ʃij Auch mit dem Amptma(n)
zu Lichtenb(er)g vnd dem ʃcholthißen zu Kuschell / die domit vnd bij
geweʃen ʃien daß er me bezalt habe dan(n) er ʃchuldig geweʃe(n) ʃij
vff die ziehe er ʃich vnd der leiʃtung halbe(n) beziehe er ʃich off de(n) wűrt
do die leiʃtung beʃcheen ʃij daß ein merglich som(m)e vertzert ʃij
vnd botten lon ee Henn ʃin heubtgut bezalt habe fint rette
wie vor vnd ʃtell(t) dz bete zur(ech)t S(e)n(tenti)a daß kilian ʃin kunde bring(en)
soll v(er)bot Gefr(ag)t qu(an)do S(e)n(tent)a In xiiij t(agen) et vlt(ra) ut mor(is) e(st)

Marg(re)t ʃlompin Jtem Margret Slompin Adam ʃlompen ʃelig(e)n ʃwest(er) hat ein v(er)tzig gethan
{Kat}hrin von vff Jrs brud(er) erbe nach lut deß v(er)drags als h(er)nach folget
{Sch}arpfenʃtein

Zu wiʃʃen daß ein gutliche abredde vnd ein v(er)drag zuʃch(e)n ma(r)g[re]t Slompin
von wint(er)nh(ei)m an eyne(m) nd kathrin von ʃcharpfenʃtein Adam ʃlompe(n)
ʃelig(e)n Nachgelaß(e)n witwe andern teils Jnmaß(e)n hernachgeʃchribe(n)

Übertragung

da die Summe nicht vollständig bezahlt worden sei. So dass Kilian 17 Goldgulden geben musste und auch bezahlen, was da an Kosten anlief. Von diesen Kosten ist ein Teil zuvor ergangen, bevor sie sich mit ihren Anteilen verglichen hatten und Hennes Geld hätte längst zuvor an die Rüdesheimer gezahlt werden müssen. Deswegen ist in der Zwischenzeit ein erheblicher Schaden entstanden und die Hauptsumme ist folglich nicht verglichen worden. Dass ihm ein solcher Schaden seinethalben entstanden ist, den er nicht ausrichtet, das schade ihm 40 Gulden. Fynt hat sich verpflichtet, für Henne vor Gericht zu reden und sagt: Als sie vier die Hammel kauften, da haben die von Rüdesheim einen Vergleich gemacht mit Kilian. Da habe Kilian sich bereit erklärt, die Sache zu bezahlen ohne Schaden. Habe er das nicht getan und sei deshalb Schaden entstanden, so hoffe Henne, der solle ihn nicht irremachen. Der Vertrag sei im Gerichtsbuch und er berufe sich auf das Buch. Stude für Kilian gesteht nicht, zugestanden zu haben, die Hauptsumme oder den Schaden zu bezahlen außer seinen Schaden und seine Hauptsumme. Fynt sagt dagegen: Die zwei von Rüdesheim haben Kilian vor das Gericht in Ingelheim gezogen wegen der Hauptsumme und des Schadens. Da wurde ihm gesagt, dass Kilian vor Gericht die Hauptsumme und den Schaden anerkenne und binnen eines Monats ausrichten soll. Und wenn Kilian sagen wolle, dass er etwas für Henne bezahlt habe, das gestehe er nicht, Kilian brächte denn den rechtsgültigen Beweis. Stude für Kilian sagt: Er wolle es mit dem Hauptmann (der Gesellschaft) beweisen, dass er mehr bezahlt habe, als er schuldig gewesen sei, auch mit dem Amtmann zu Lichtenberg und dem Schultheißen zu Kusel, die dabei waren, dass er mehr bezahlt habe, als er schuldig gewesen sei. Er beruft sich auf diese und wegen der Leistung berufe er sich auf den Wirt, vor dem die Zahlung geschehen sei - dass eine merkliche Summe verzehrt wurde und den Botenlohn, bevor Henne seine Hauptsumme bezahlt habe. Fynt sagte wie zuvor. Und sie legen es beide dem Gericht vor. Urteil: Dass Kilian seine Beweise beibringen soll. Festgehalten. Gefragt: wann? Urteil: Binnen 14 Tagen und wie es Gewohnheit ist.

Margret Slompin, die Schwester des verstorbenen Adam Slomp hat auf das Erbe ihres verstorbenen Bruders verzichtet gemäß dem Vertrag, der folgt:

Es ist zu wissen, dass eine gütliche Einigung und ein Vertrag zwischen Margret Slompin von Winternheim auf der einen und Katharina von Scharfenstein, der Witwe des verstorbenen Adam Slomp auf der anderen Seite in der nachfolgenden Weise

Registereinträge

Belling, Henne   –   Bruder (Brüder)   –   Erbschaftsangelegenheit   –   Fynt, N. N.   –   Goldgulden   –   Hauptmann   –   Kusel (Schultheiß)   –   Lichtenberg (Vogesen)   –   Metzler, Kilian   –   Monat   –   Ruedesheim (Rüdesheim/Nahe)   –   Scharfenstein, Katharina von   –   sententia   –   Slomp, Adam   –   Slompin, Margret   –   Stude (Name)   –   Vertrag   –   Wirt (Gastwirt)   –   Witwe   –   Zehrung (verzehren)   –