Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 005

22.04.1490  / Donnerstag nach Quasi modo geniti

Transkription

ein gerichts brieff bij gelacht des dat(um) ʃtet Mccclxxxvj off mit-
woch nach vnʃ(er) lieben frauw(e)n tag kertzwihe darJjn derʃelb wing(er)t
beʃtempt vnd vor iiij lb gelts v(er)leit iʃt den v(er)leʃen hat er v(er)bott vn(d)
bezucht ʃich noch off ein brieff der hind(er) ger(ich)t lieg(en) ʃoll / S(e)n(tenti)a daz
er den bring(en) ʃoll v(er)bot gefr(ag)t qu(ando) jn xiiij t(agen) et ultra ut mor(is)

Hargßhe(m)mer Jtem Rudig(er) hat ʃich v(er)d(ing)t ut Jur(is) Hargßhe(m)mer ʃin wort zuth(un) vnd ʃpr(ich)t
Wernh(er)s Cleʃse jm ʃij zuwissen word(e)n das Wernhers Clese jne hie vor ger(et)t erf(olg)t
soll han / nu ʃij ime nit wiʃʃen daß er ime gebotte(n) od(er) etwaß richtlich
mit Ime gehandelt habe Er möge vmb sant Jacobs tag gebott(e)n han
do habe er ʃich buttig gemacht vnd wernh[er]s cleʃe nit er habe jm
auch nuʃt erkant geʃte Im auch nuʃt er brecht dan(n) ʃolichs bij als
r(e)cht we(re) Wernhers cleʃe ʃpr(ich)t er habe Ime off ein zijt gebott(en) do
wurde daʃʃelbe ger(ich)t nit vßgehalt(en) da(r)nach zum and(er)n gericht
habe er harxhe(m)men(er) geford(er)t der ʃij vßbliben da(r)off habe er Jn erf(olg)t
Rudig(er) ex[par[te Hargßhe(m)m(er)s geʃtet des alles nit / Wernh(e)r zucht ʃich
offs buch S(e)n(tenti)a daz er daß bringe(n) ʃoll v(er)b(ot) gefr(agt)t qu(ando) S(e)n(tenti)a jn xiiij t(agen)
et vltra ut mor(is)

erk(ann)t Jtem peder ʃch(e)rer erk(enn)t Kett(er)n wentzgins cleßg(in) witwe ij gld Jn xiiij t(agen)
ʃ(upe)r c(om)put(ationem)

Erf(olg)t p b Jtem ped(e)r ʃch(e)rer erf(olg)t hen vlmern offs buch

erk(ann)t Jtem peder ʃch(e)rer erk(enn)t ped(er) hane(n) ij gld ix alb j gld Jn xiiij t(agen) vnd
j gld ix alb infra hi(n)c et qu(asi)mo(do)ge(n)itj ʃi no(n) t(age)

erk(annt) Jtem ped(er) ʃch(e)rer erk(ennt) fyhen ij gld xiiij alb jn xiiij t(agen) ʃ(upe)r c(om)put(ationem)

Erf(olg)t Jtem wernh(er)s cleʃe erf(olg)t oc(u)l(us) adam vor ij gld c(om)put(tationem)

1 h Jtem Hynʃel ʃin 1 h off geiln vor j gld gelts et pf(and)

Qu(i)nta p(ost) Qu(asi)mo(do)genitj

offgeh(olt) Phil(ilp) Jtem Philips Hirt iʃt zum recht(en) gewiʃt hant Jme Jörge flach Phil(ip)
Hyrt von ockenhei(m)m vnd die vom Stege der xii ½ gld nit geben von
den vnd(er)pfand(e)n do vor lieg(e)n nit geben vnd ʃten noch zu ʃynen(n)
hand(e)n ʃo mag er die widd(er)ne(m)men ʃi ita e(st) h(abet) ban(n) vnd fridd(e)n

erk(ann)t Jtem geiʃpeßhe(m)er erk(ennt) Kytzgin ij gld Jn xiiij t(agen)

erk(ann)t Jtem wernh(er)s cleʃse erk(enn)t dieme(n) claʃe(n) ex[par]te des margmeinʃt(er)s daß ʃich
daß erfolckniß nit v(er)Jhern ʃoll

Übertragung

eine Gerichtsurkunde vorgelegt vom 3.2.1396, in der derselbe Wingert bestimmt und für 4 Pfund Geld verleihen worden ist. Die hat er verlesen, das hat er festhalten lassen und er beruft sich auf noch eine Urkunde, die bei Gericht hinterlegt sein soll. Urteil: Dass er die noch beibringen soll. Das lässt er festhalten und fragt wann. Urteil: Binnen 14 Tagen und wie es Gewohnheit ist.

Rudiger hat sich verpflichtet, für Hargesheimer vor Gericht zu reden und sagt: Im sei zu Wissen gekommen das Clese Werner ihn hier vor Gericht angeklagt haben soll. Nun sei ihm nicht bekannt, dass er ihm etwas durch das Gericht hat gebieten lassen oder vor Gericht mit ihm zu tun hatte. Er könne um Jacobi herum etwas haben gebieten lassen, da habe er sich dem Gericht gestellt, Clese Werner aber nicht. Er habe ihm auch nichts anerkannt, er gestehe ihm auch nichts, es sei denn, dieser erbrächte einen gerichtsgültigen Beweis. Clese Werner sagt: Er habe ihn vor einiger Zeit vor Gericht fordern lassen, da wurde das Gericht nicht gehalten. Danach habe er Hargesheimer vor ein anderes Gericht gefordert, da sei er weggeblieben. Daraufhin habe er seinen Anspruch gegen ihn eingeklagt. Rudiger für Hargesheimer gesteht das alles nicht. Wernher beruft sich auf das Gerichtsbuch. Urteil: Das soll er beibringen. Festgehalten. Gefragt: wann? Urteil: In 14 Tagen.

Peter Scherer erkennt an, Kett, der Witwe von Clesgin Wentzgis 2 Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen gegen Abrechnung.

Peter Scherer hat seinen Anspruch gegen Henne Ulmer eingeklagt und Pfänder gefordert gemäß dem Buch.

Peter Scherer erkennt an, Peter Han 2 Gulden 9 Albus zahlen zu müssen, 1 Gulden binnen 14 Tagen und 1 Gulden 9 Albus bis 18. April.

Peter Scherer erkennt an, Fyhe 2 Gulden 14 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen gegen Abrechnung.

Clese Werner hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Adam Oculus auf 2 Gulden gegen Abrechnung.

Hinsel erhebt seine 1 Heischung gegen Geil wegen 1 Gulden Geld auf die Pfänder.

Donnerstag 22. April 1490.

Philipp Hirt wurde vom Gericht gewiesen: Haben ihm Jörg Flach, Philipp von Ockenheim und die vom Stege die 12 ½ Gulden nicht gegeben von den Pfändern, die dafür hinterlegt sind und stehen diese noch in seinem Besitz, so kann er sie wieder an sich nehmen. Wenn es so ist, dann hat er Bann und Frieden darauf.

Geißpisheimer erkennt an, Kytzgin 2 Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen.

Clese Werner erkennt gegenüber Clas Diem für den Marktmeister an, dass sich die Einklagung nicht verjährt.

Registereinträge

Bann und Frieden (Paarformel)   –   Brief (Urkunde)   –   Diem, Clase   –   Flach von Schwarzenberg, Jörig   –   Frauentag Kerzweihe   –   Fye (die)   –   Geißpisheimer, Diel   –   Gerichtsbrief   –   Han, Peter   –   Hargesheimer   –   Hinsel (Hensel)   –   Hirt, Philip   –   Jakobstag (Jacobi)   –   Kytzgin   –   Marktmeister   –   mos (moris)   –   Ockenheim, Philip von   –   Oculus, Adam   –   Quasi Modo Geniti   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Scherer, Peter   –   sententia   –   Stege, die von   –   Ulmer, Henne   –   ut moris (est)   –   verjähren   –   Wentzgis, Clesgin   –   Wentzgis, Kett   –   Werner, Clese   –   Wingert (Weingarten)   –   Witwe   –