Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 234v

09.11.1484  / Dienstag vor Martini

Transkription

dan̄vmb vj gld des Ich dir pfeni(n)g od(er) hlr nie ʃchuld(ig) wartt
Do hat cleß geʃag ʃo haʃtu mich vmb vij gld bracht / do habe
er off geantwurt die han ich vmb dich vnd dir abv(er)dient / Do
geg(e)n habe cleʃe geʃagt Er habe nit ij alb v(er)dÿnt vnd daß er ym
ʃolich v(er)kerliche wort gethan habe die yme űbel nachlud(en) daß
ʃchade ym xl gld will er ʃich des laß(e)n zűg(e)n mit eim bidd(er)man
So wol er Ine des wiʃʃen ʃouer(re) er des nit thuͤn woͤll ʃo heiʃch er ym
ein rechte gerichts antw(or)t da(r)off hat ʃich henn von eltvil ver-
dingt vnd ʃin vnd(er)ting v(er)bot wie r(e)cht iʃt Sterre(n) cleʃen ʃin wortt
zuthun vnd antwurt alʃo deß offgemeʃʃ(e)n ʃchad(e)n ʃij cleß vnʃchuld(ig)
Es werde dan̄ mit recht erkant dan̄ er ʃij off den mart kom(m)en
vnd hengin ʃcherr(er)n do fuͤnden der jme off daʃʃelbmaͤl pfantguͤt
abkaufft habe / do habe er zu jme geʃagt from(m)e mengin ʃitzʃtu
do/ domit er meint jme nit űbelgerett hab/ Do habe meinʃt(er)
Johan̄ geʃagt bin ich ein from(m)e mengin So biʃtu ein gruͤnt
lecker // die wort hab(e)n yne bewegt daß er geʃagt habe Du
haʃt mir vij gld abgno(m)men vnd kain vier od(er) funff alb v(er)dint
Do habe Johan̄ geʃagt ʃo haʃtu mich vm̄b vj gld bracht vnd
hofft Sterren cleß dwil er Jne alʃo bewegt habe daß er jme
vmb diße wort nit ʃchuld(ig) ʃij vnd ʃtelle(n) das bede zurecht Jʃt
Ad ʃocios q(ua)re ʃab(a)to gelengt Ad ʃocios amb(o) v(er)bott
p(ost) Eliʃabett
 
p b Jtem heinrich ʃmit hat pf(and) ber(etten) off Ebert vnd pet(er) ʃchnad(e)n

1 h Jtem her heinrich ʃtrude ʃin 1 h off pet(er) metzl(er)n vor xiij ß ʃ(upe)r p(fand)

1 h Jdem ʃin I h off Lupis Jeckel vnd drubeinß wilh(em) vor xv ß et p(fand)

1 h Jdem ʃin 1 h off henn Storzkopff vor ix ß et p(fand)

1 h Jdem ʃin 1 h off knobloch un(d) Eʃʃigheng(in) vor xvj ß et p(fand)

1 h Jdem ʃin 1 h off g(er)hart Spitzkop vor xv ß p(fand)

Jtem hen von eltvil hat ʃich v(er)dingt vnd ʃin vnd(er)t(ing) v(er)bott Wie
r(e)cht iʃt windßhenn ʃin wort zuthun vnd Schuldiget Snyd(er)-
windßheim henn vnd Spricht windßhenn habe Sterre(n) cleʃen erfolgt
Snyd(er)henn vnd pfande berett wie r(e)cht ʃij vnd ʃij zu ʃnyd(er)henne(n) komen
vnd geʃagt du biʃt vor mir alß ich v(er)ʃtee alß ich ʃterre(n) cleʃe(n)
erf(olgt) han wie ʃtet die ʃach zuʃch(e)n Sterre(n) cleʃe(n) vnd dir dan(n)

Übertragung

als 6 Gulden gebracht ohne dass ich dir je einen Pfennig oder Heller schuldig war.« Darauf hat Clese gesagt: »So hast Du mich um 7 Gulden gebracht.« Da habe er darauf geantwortet: »Die habe ich wegen Dir und von Dir verdient.« Dagegen habe Clese gesagt, er habe nicht 2 Albus verdient. Das er ihn mit solchen verkehrten Worten bedacht haben, die seinen Ruf übel schädigen, das schade ihm 40 Gulden. Will er sich das beweisen lassen mit einem Ehrenmann, so wolle er ihm das beweisen. Will er das nicht tun, so fordere er von ihm eine Antwort vor Gericht.

Darauf hat sich Henne von Eltville verpflichtet, Clese Stern vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist und antwortete so: Des angelaufenen Schadens sei Clese zunächst unschuldig, er werde denn vom Gericht so erkannt. Denn er sei auf den Markt gekommen und habe Hengin Scherer dort gefunden, der ihm einst Pfandgut abgekauft habe. Da habe er zu ihm gesagt: Bei guten Leuten sitzt du. Er meint damit nicht übel geredet zu haben. Da habe Meister Johann gesagt: »Ich bin ein guter Mann, du bist ein Grundlecker!« Die Worte haben ihn so bewegt, dass er gesagt habe: »Du hast mir 7 Gulden abgenommen und keine 4 oder 5 Albus verdient.« Da habe Johann gesagt: »So hast du mich um 6 Gulden gebracht!« Und Cles Stern hofft, weil er ihn provoziert habe, er sei wegen dieser Worte nichts schuldig. Das legen beide dem Gericht vor. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreffen des Vollgerichts. Dem haben beide zugestimmt. Urteil erfolgt am 20. November 1484.

Heinrich Schmied hat Pfändung gefordert gegen Eberhard und Peter Schnade.

Herr Heinrich Strude erhebt seine 1. Klage gegen Peter Metzler wegen 13 Schilling und auf die Pfänder.

Derselbe erhebt seine 1. Klage gegen Jeckel Lupis und Wilhelm Drubein wegen 15 Schilling und auf die Pfänder.

Derselbe erhebt seine 1. Klage gegen Henne Stortzkopp wegen 9 Schilling und auf die Pfänder.

Derselbe erhebt seine 1. Klage gegen Knoblauch und Hengin Essig wegen 16 Schilling und auf die Pfänder.

Derselbe erhebt seine 1. Klage gegen Gerhard Spitzkopf wegen 15 Schilling und auf die Pfänder.

Henne von Eltville hat sich verpflichtet, Henne Winß vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er beschuldigt Henn Schneider und sagt: Henne Winß habe seinen Anspruch gegen Cles Stern eingeklagt und Pfändung gefordert, wie es Recht ist. Da sei Henne Schneider gekommen und habe gesagt: Du bist vor mir, wie ich das sehe, da ich meinen Anspruch gegen Clese Stern eingeklagt habe. Wie steht die Sache zwischen Clese Stern und dir, denn

Registereinträge

Biedermann   –   Drubein, Wilhelm   –   Elisabeth (Heiligentag)   –   Eltville, Henne von   –   Essig, Hengin (Henchin)   –   gruntlecker   –   Knoblauch, N. N.   –   Lupis, Jeckel   –   Markt (Ober-Ingelheim)   –   Metzler, Peter   –   Pollerer, Johan (der)   –   Samstag   –   Schimpfwörter   –   Schmied, Heinrich (der)   –   Schnade, Ebert (Eberhard)   –   Schnade, Peter   –   Schneider, Henne   –   Spitzkopf, Gerhart   –   Stern, Clese   –   Stortzkopp, Henne   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vollgericht   –   Winß, Henne   –