Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 227v

11.09.1484  / Samstag nach Nativitas Marie

Transkription

erk(ant) Jtem monichs cleʃe erk(ent) Endriß drapp(e)n v gld jn xiiij tag(en) ʃi no(n) t(unc)

Endres drap Jtem Endriß drapp ʃchuldigt h(er)man(n) Bend(er)n das er ym ʃchuldig ʃij
h(er)ma(n) Bend(er) vij gld vnd ein gra duch daʃʃij pacht vor v gld mi[n](us) ein ort
daz er jm daz nit gijt od(er) erk(ennt) das ʃchat ym ʃouil da(r)zu / herman
antw(or)t vnd ʃpricht nein vmb daß duch er werde dan des ertzugt
als recht iʃt / vorth(er) ʃagt er er habe mit karʃten gerechet vnd ʃij
ym ʃchuldig bliben v gld dar ane ʃoll er ym win geb(e)n des
ʃij er Ime od(er) endriß(e)n von ʃine(n) weg(en) buttig / vnd weß er yn wid(er)
an ziehe deß ʃij er vnʃchul(dig) / Endriß v(er)bott daz h(er)man die v gld
erk(ennt) hat mit win zubetzaln vnd forth(er) gefragt wan(n) er das
geben ʃoll S(e)n(tenti)a in xiiij t(agen) ʃi no(n) etc

Jtem Endriß drap ʃpricht h(er)man bend(er) zu wie dz er ein ʃtuck wins
Endr(es) drap v(er)kaufft habe do habe h(er)man ein faß vor daʃʃelbe ʃtuck wins gelacht
h(er)ma(n) bend(er) daʃʃij cleyn(er) geweʃen dan̄ daß ʃtuck do h(er)mans faß ʃoll geweʃe(n) ʃij
da ʃij ein ʃtom(m)el ij od(er) iij v(er)t(el) ym ʃtuck blib(e)n den habe h(er)man
v(er)and(er)t So habe ym Endriß ein zynn(en) meßig fleʃch geluwen
Jn dem habe d(er) jhenn(er) der den win kaufft hatt Endriß(e)n den
win widd(er) offgeʃagt hett er daß fud(er)maß geben vmb xxx gld
daß er ym die fleʃch nit wid(er) gijt vnd den win betzalt daß
ʃchadt ym x gld Jʃt gelengt ad p(ro)x(imu)m iud(iciu)m ʃic(ut) ho(di)e

Erf(olgt) Jtem Cleʃe raup erf(olgt) Erckers Cleʃen vor v gld

Jtem Cleʃe kunne(n)peters ʃon erf(olgt) Sterre(n) cleʃen vor ɉ gld

Actu(m) ʃab(a)to p(os)t nati(vi)t(atem) Ma(r)ie

Jtem d(er) junffr(auen) ʃcheffn(er) dut ʃin 4 h off Starck(en) hengin vt p(rim)a
4 h iʃt gut(lich) darjnn gerett daß d(er) ʃchaffn(er) dz xiiij tag ʃoll laß(e)n
an ʃtehn richt ma(n) yn nit uß ʃo mag er ʃine(n) recht(en) nachk(ommen)

2 h Jdem ʃchaffn(er) tut ʃin 2 h off wißbed(er)s v(er)laß(e)n gut(er) vt
p(ri)ma

Jtem alß melmans heng(in) ʃin erʃt 2 3 vnd 4 h gethan hat

Übertragung

Clese Monch erkennt an, Endres Drapp 5 Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht etc.

Endres Drapp beschuldigt Hermann Bender, dass er ihm 7 Gulden und ein graues Tuch schuldig sein, wofür sie verglichen seien bis auf 5 Gulden weniger 1 Ort. Dass er ihm das nicht gibt oder anerkennt, das schade ihm ebensoviel dazu. Hermann antwortet und sagt Nein wegen des Tuchs, ihm werde es denn bewiesen, wie es Recht ist. Weiter sagt er: Er habe mit Karst abgerechnet und er sei ihm 5 Gulden schuldig geblieben. Dafür solle er ihm Wein geben, dazu sei er gegenüber Endres oder seinetwegen bereit. Und wessen er ihn darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Endres hat festhalten lassen, dass Hermann die 5 Gulden anerkennt mit Wein zu bezahlen. Und er hat weiter gefragt, wann er den geben soll. Urteil: in 14 Tagen. Wenn nicht etc.Endres Drapp klagt Hermann Bender an, dass er ein Stück Wein verkauft habe. Da habe Hermann ein Fass für das Stück Wein gemacht, das sei kleiner gewesen als das Stück, das Hermanns Fass sein sollte. Ein Stommel, 2 oder 3 Viertel hätten am Stück gefehlt. Daher habe ihm Endres eine Zinnflasche geliehen. Dann habe derjenige, der den Wein gekauft habe, Endres den Vertragsabschluss aufgesagt. Das Fuder hätte er für 30 Gulden gegeben. Dass er ihm die Flasche nicht wieder gibt und den Wein bezahlt, das schade ihm 10 Gulden. Das ist verschoben worden bis zum nächsten Gerichtstag mit dem gleichen Recht wie heute.

Clese Raub verklagt Clese Ercker auf 5 Gulden.

Clese, der Sohn von Peter Konne, verklagt Clese Stern auf ½ Gulden.

Samstag 11. September 1484

Der Schaffner der Nonnen erhebt seine 4. Klage gegen Hengin Starck. Es wurde gütlich beredet, dass der Schaffner das 14 Tage aussetzen soll. Richte man ihm das nicht aus, dann soll er seinem Recht weiter nachgehen.

Der Schaffner erhebt seine 2. Klage gegen die hinterlassenen Güter von [Hengin] Wißbeder.

Nachdem Hengin Melmann seine 1., 2., 3., und 4. Klage getan hat

Registereinträge

Aufsagung (aufsagen)   –   Becker, Clese   –   Bender, Hermann   –   Drapp, Enders (Endres)   –   Fass (Fässer)   –   Flasche   –   Fuder (fuderig)   –   grau (Farbe)   –   Guetlichkeit (Gütlichkeit)   –   Jungfrau (Geweihte Jungfrau)   –   Karst (Name)   –   Konne, Clese   –   Konne, Peter   –   Melman, Hengin   –   Monch, Clese   –   Nativitas Marie   –   Ort (Währung)   –   Raub, Clese   –   Samstag   –   Schaffner (Tätigkeit)   –   Starck, Hengin   –   Stern, Clese   –   Stommel (Rest)   –   Stueck (Weinstück)   –   Tuch   –   Wein (Wein)   –   Wißbeder, Hengin   –   Zinnwerk   –