Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 220

29.05.1484  / Samstag nach Vocem Jocunditatis

Transkription

junch(e)rn r(e)giʃter dar off anttwurt elß vnd begert daß buch zu oͤff(en)
was ʃich vor jaren der dinghalp zuʃch(e)n hern heinrich wolff ʃelig(en)
vnd yrm man̄ gehandelt habe / off das ʃie daroff richtlich(e)n
geantwurt(en) konde Rudig(er) ʃpr(icht) dar off daz buch ʃoll yne
alß von ʃins junch(er)n weg(e)n nit hind(er)n eʃʃij dan(n) das ʃich
fynde daß her heinrich ʃelig(en) od(er) ʃine(n) junck(er)n ʃolichs betzalt
oder v(er)glich(e)n ʃij els begert daß buch zu off(en) hofft es ʃol alʃo
erkant werd(en) Rudig(er) hofft ʃie ʃoll ʃag(en) vrʃach wa(r)umb
S(e)n(tenti)a warumb man ir daz off(en) ʃol ʃtelt daz auch zu recht S(e)n(tenti)a
dwil elß off daz zucht So ʃoll ʃie daß bring(en)

Jtem hat ʃie gefragt wan(n) S(e)n(tenti)a jn xiiij tag(an) vt mor(is) eʃt

Actu(m) off durʃt(ag) aʃcen(ʃi)o(nis) d(omi)nj

2 h Jtem h(er) molans ʃin 2 h off bennd(er)henne vt p(ri)ma

Actu(m) ʃab(a)to p(os)t vocem Jocundi(ta)t(is)

1 h Jtem Rudig(er) ex p(ar)te heinrich wolffs ʃocio n(oʃt)ro ʃin 1 h off Eberts anna
vor xij ß gelts et ʃ(upe)r o(mn)ia

2 h Jtem hen von eltvil ʃin 2 h off monichs cles vt p(ri)ma

1 h Jtem adam wolff ʃoci(us) n(oʃte)r ʃin 1 h off cles harrwil(e)r vor iij ß
hlr et ʃ(upe)r o(mn)ia

ʃa(n)ct(us) ʃteffa(n)(us) Jtem nickell ex p(ar)te d(omi)nor(um) ʃ(an)cti ʃteffani hat das vrtell v(er)bot zuʃche(n)
yne vnd Emmeln ergang(e)n vnd gefragdt wan(n) er in vßricht(en)
ʃoll S(e)n(tenti)a jn xiiij t(agen)

erf(olgt) Jtem ebert kytʃche erf(olgt) pet(er) ʃwind(en) ʃup(ra) libru(m)

Erk(ant) Jtem matzkuch erk(ent) hiltwin ɉ gld off rechnu(n)g

[a] Die alternative Lesart »zuʃthe(n)« ist ebenfalls möglich.

Übertragung

die Register seines Junkers. Darauf antwortet Else und fordert, das Gerichtsbuch zu öffnen, was vor Jahren zwischen dem verstorbenen Heinrich Wolff und ihrem Mann verhandelt worden war, damit sie richtig antworten könne. Rüdiger sagt darauf: Das Buch solle ihn für seinen Junker nicht hindern. Es sei denn, es finde sich, dass der verstorbene Herr Heinrich oder sein Junker das bezahlt hätten oder verglichen worden seien. Else beantragt, das Buch öffnen zu lassen und hofft, das werde so erkannt. Rudiger hofft, sie solle sagen, warum man ihr das Buch öffnen soll. Das legt er auch dem Gericht vor. Urteil: Weil Else sich darauf beruft, soll sie das beibringen. Darauf hat sie gefragt, wann. Urteil: In 14 Tagen, wie es üblich ist.

Donnerstag 27. Mai 1484

Herr Molans erhebt seine 2. Klage gegen Henne Bender.

Samstag 29. Mai 1484

Rüdiger für Herrn Heinrich Wolff, unseren Mitschöffen, erhebt seine 1. Klage gegen Anna Ebert wegen 12 Schillingen auf alles.

Henne von Eltville erhebt seine 2. Klage gegen Clese Monch.

Adam Wolff, unser Mitschöffe, erhebt seine 1. Klage gegen Clese Harwiler wegen 3 Schilling Heller auf alles.

Nickel für die Herren von St. Stephan hat das Urteil festhalten lassen, das zwischen ihm und Emmel ergangen ist und hat gefragt, wann er ihn bezahlen soll. Urteil: In 14 Tagen.

Ebert Kitz hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Peter Swinde.

Matzkuch erkennt an, Hiltwin ½ Gulden gegen Rechnung.

Registereinträge

Ascensio Domini (Datumsangabe)   –   Bender, Henne   –   Donnerstag   –   Ebert, Anna   –   Eltville, Henne von   –   Harwiler, Clese   –   Hiltwin, N. N.   –   Ingelheim, Else von   –   Ingelheim, Emmel von   –   Kitz, Ebert (Eberhard)   –   Mann (Ehemann)   –   Matzkuch, N. N.   –   Molans (Herr)   –   Monch, Clese   –   mos (moris)   –   Nickel (Name)   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Register   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Samstag   –   sententia   –   St. Stephan (Mainz)   –   Swinde, Peter   –   Vocem Jocunditatis   –   Wolff von Sponheim, Heinrich   –