Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 218

31.08.1482  / Samstag nach Decollatio Johannis Baptiste

Transkription

gult / die hab er auch v(er)rechen̄t ʃinen̄ heren̄ ʃolich ij lb ʃij jme gerhart
noch ʃchuldig q(uod) no(n) dat notzt i(n) t(antu)m anttwo(r)t daruff gerhart ʃelbs redt
er hab ey(n) huß kaufft daß hab jars geb(e)n ij lb vnd die kirchen̄meiʃt(er)
haben̄ daß huß offgeholt vnd and(er)s me damit, vnd ʃij jme ʃolich huß v(er)botten durch die kirchen
meiʃt(er) / danach haben̄ die kirchen̄meiʃt(er) jme ʃolich huß widd(er)geluwen̄
jars vm̄b eyn ewigk liecht hofft dem̄ pferr(er) nüʃtnit ʃchuldig zu ʃin dan
eß ʃij ʃynet halben nit v(er)loren worden̄ / der pferr(er) hatt v(er)bott daß doch
Gerhart ʃelb(er) geʃtett daß ʃolich huß ij lb gegeb(e)n hab der p(re)ʃentz / hofft er ʃoll
gerhart bechtold(en) jme die geb(e)n vnd vßricht(en) ʃolichis iʃt gutlich abgeno(m)men vnd gelengt
noch hude zu xiiij tage v(er)bott beyʃampt

erk(ant) Jtem luterwine erkent rutzen̄ xiiij alb jn xiiij tag(en) ʃi no(n) tu(n)c pf(and)

erk(ant) Jtem metzelhenne erk(ent) holtzhuʃer̄s wilhelm̄ iij gld jn monets friʃte

erk(ant) Jtem peter von̄ Jegelßbach erk(ent) heyntz drielen j lb jn xiiij t(agen) ʃi no(n) etc

erk(ant) Jtem drubey(n) erkent pet(er) ʃnad(en) ix alb jn xiiij tag(en)

p b Jtem hiltzen̄ kett hait p b off criʃtma(n)s pet(er)n

erk(ant) Jtem müd(er)henne erk(ent) dem̄ pferr(er) zu nidd(er) Jngelnh(eim) ɉ gld halp jn xiiij tag(en)
deß teʃtame(n)ts halb(er) von̄ ʃin(er) ʃwegerfrauwe(n) jme geʃatzt

Jtem Schonewedd(er) ʃchuld(igt) pet(er) ʃnad(en) er hab jme zu eyn(er) zijt gegeb(e)n boʃe vnd gut gelt
daß zu weʃßeln nemlich v guldewert / alß hait er jne v(er)noget
bijß off xiiij alb q(uod) no(n) dat notz(e)t j gld anttwo(r)t peter daroff erkent er hab
Schonewedd(er) jme geb(e)n v gld wert boeß vnd guts gelts / vnd ʃoll gemeyn gelten̄ jme ʃyme
ʃwag(er) vnd Schonewedd(er)n / daran ʃij v(er)loren̄ wűrd(en) eyn̄ ʃomme jn abʃlag
hofft jme nuʃtnit ʃchul(ig) zu ʃin vnd ob erß dabij nit zulaʃʃen̄ v(er)meynt weß
er jne widers anlange ʃij er vnʃchuld(ig) / vnʃchult iʃt jme geʃtalt noch hude zu
xiiij tag(en) v(er)bott

3 h Jtem h(er) Jacob auguʃt(us)tin(er) 3 h off her hanʃen(n) frauwe(n) vt p(rim)a

3 h Jtem flucken(n) cleʃe 3 h uff becker henne vt p(ri)ma

2 tag Jtem Schonewedd(er) hait ʃinen 2 tag furt(er) geheyʃʃen̄ ʃin konde zu bring(en) antreffen
peter bend(er)n

erk(ant) Jtem peter Switzer der becker erk(ennt) winßhenne von̄ weg(en) philipß hertten ʃocio n(oʃt)ro
iiiɉ gld jn xiiij t(agen) ʃo no(n) etc

erf(olgt) erf(olgt) Jtem winßhenne von̄ ʃins junckh(er)n weg(en) philipß hiertt(en) erfolgt henne duerma(n)
vnd holtzhuʃen̄ off das buch

Übertragung

Gülte, die habe er mit seinen Herren verrechnet. Diese 2 Pfund sei ihm Gerhard noch schuldig. Dass er ihm die nicht gibt, schade ihm ebensoviel dazu. Darauf redete Gerhard selbst: Er habe ein Haus gekauft. Das gebe jährlich 2 Pfund und die Kirchenmeister haben das Haus eingezogen und anderes mehr. Und das Haus sei ihm durch die Kirchenmeister eingezogen worden. Danach haben die Kirchenmeister ihm das Haus wieder geliehen für ein ewiges Licht jährlich. Er hoffe, dem Pfarrer nichts schuldig zu sein, denn es sei nicht seinetwegen eingezogen worden. Der Pfarrer hat festhalten lassen, dass Gerhard selber gestehe, dass das Haus 2 Pfund Geld der Präsenz gegeben habe. Er hofft, er solle ihm die geben und bezahlen. Das ist aufgenommen und verschoben worden auf heute in 14 Tagen. Dem haben sie beide zugestimmt.

Luterwin erkennt an, Ruts 14 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Metzel erkennt an, Wilhelm Holzhausen 3 Gulden in Monatsfrist.

Peter von Egelsbach erkennt an, Heinz Driel 1 Pfund binnen 14 Tagen. Wenn nicht etc. Drubein erkennt an, Peter Snade 9 Albus binnen 14 Tagen.

Kette Hiltz hat Pfändung gefordert gegen Peter Cristman.

Henne Muder erkennt an, dem Pfarrer zu Nieder-Ingelheim ½ Gulden halb binnen 14 Tagen wegen des Testaments seiner Schwägerin, die ihm die vermachte.

Schonwetter beschuldigt Peter Schnade, er habe ihm vor einiger Zeit schlechtes und gutes Geld zum Wechseln gegeben, nämlich im Wert von 5 Gulden. Er hat ihm Genüge getan bis auf 14 Albus. Das schade ihm einen Gulden. Darauf antwortet Peter: Er erkennt an, er habe ihm schlechtes und gutes Geld im Wert von 5 Gulden gegeben und das solle gemeinsam für ihn, seinen Schwager und Schonwetter sein. Daran haben sie eine Summe als Abschlag verloren. Und er hofft, ihm nichts schuldig zu sein. Und wenn er meint, ihn nicht dabei lassen zu können, wessen er ihn weiter anklage, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld gilt von heute an 14 Tage. Festgehalten.

Herr Jakob, Augustiner, erhebt seine 3. Klage gegen die Frau von Herrn Hans.

Clese Fluck erhebt seine 3. Klage gegen Henne Becker.

tthat seinen 2. Tag gefordert, seine Beweise zu bringen gegen Peter Bender.

Peter Switzer der Bäcker erkennt Henne Winß als Vertreter von Philipp Hirt, unseres Mitschöffen, 3½ Gulden binnen 14 Tagen. Wenn nicht etc.

Henne Winß hat für seinen Junker Philipp Hirt seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Henne Duhermann und Holzhausen.

Registereinträge

Augustiner (Mainz)   –   Baecker (Bäcker/Tätigkeit)   –   Bechtold, Gerhart   –   Becker, Henne   –   Bender, Peter   –   Cristman, Peter   –   Driel, Heinz   –   Drubein, N. N.   –   Duherman, Henne   –   Egelsbach, Peter von   –   Fluck, Clese   –   Frau (Frau)   –   Geldwechsel   –   Guelt (Gült)   –   Gutes Geld   –   Haus (Gebäude)   –   Hiltz, Kette   –   Hirt, Philip   –   Holzhausen, N. N.   –   Holzhausen, Wilhelm (von)   –   Ingelheim, Hans von   –   Jakob (aus Mainz)   –   Kirchenmeister (Ingelheim)   –   Luterwin, N. N.   –   Metzel, Henne   –   Monat   –   Muder, Henne   –   Nieder-Ingelheim (Dorf)   –   Pfarrer (Ingelheimer Grund)   –   Praesenz (Präsenz)   –   Ruts, N. N.   –   schlechtes Geld   –   Schnade, Peter   –   Schonwetter, N. N.   –   Schwaegerin (Schwägerin)   –   Switzer, Peter   –   Testament   –   Unschuld (unschuldig)   –   Winß, Henne   –