Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 204v

15.01.1482  / Dritter Tag nach Paulus eremitus

Transkription

leʃten̄ nit dabij geweʃt ʃond(er) wiʃʃers contzgin darvm̄b hofft er dwile contzg(in)
am leʃten dabij geweʃt ʃij / vnd nit geʃagt hab ʃin wiʃʃenheit ʃo ʃoll jne
die konde nit jrren auch damit nit bijbracht han / Rudig(er) daroff redt
er hoff die konde hab woil geʃagt vnd gefragt wan ʃie die beweru(n)ge
thu(n) ʃollen S(e)n(tenti)a jn xiiij tag(en) daß hait er v(er)bott

offgeholt pleban(us) Jtem pleban(us) hic hait offgeholt off rudolff ʃnidern(n) nach dem er ʃine 4
h gethan̄ hait ludt deß buchs daß hait er v(er)bott

̄ Jtem Contz edelman(n) hait dyem(er) v(er)noitbott nach den hench(in) endreʃ off
die frauwe(n) zu ʃant Claren geclagt hait / vnd iʃt jme tag geʃtalt noch
hude uber xiiij tage zu allen rechten alß hude daß hait eddelma(n) v(er)bott

Henchin ʃcherer Jtem Hench(in) ʃcherr(er) ʃchuldiget winßhenne wie er vnd d(er) pferrh(er) vnd henchin(n)
hench(in) ʃcher(er) murr(er) zuʃamen kommen ʃijen / vnd haben henchin ey(n) műre v(er)dingt
zu hoirʃten daß er nit ʃage wie eß gelűdt hab notzt xx gld anttwo(r)t
Daroff windeßhenne ʃpricht er ʃij dabij geweʃt daß hench(i)n die mure zumach(e)n
vm̄b den pferr(er) vnd henchin̄ ʃcherr(er) gedingt hab alʃo wan hench(in) die műre
gemacht hab ʃo ʃoll die műre beʃehen̄ werd(en) ʃij ʃie dan gemacht jn
maʃßen̄ eß beredt ʃo ʃollen̄ ʃie jme ʃin gelt geben / nu ʃij er nit gebett(en)
wurden̄ von(n) beyd(en) p(ar)tijen̄ die műre zu beʃehenn̄ darvm̄b konde er
hech(in) mure nit wiʃßheit hab(e)n ob ʃie gemacht alß es beredt ʃij / alʃo haben
jne die p(ar)tijen itz(t) an gericht gebetten die műre zu beʃehen̄ jn xiiij
windeßhenne tagen̄ wan ʃie beʃehen wirt waß dan recht ʃij daß geʃche daß hab(e)
ʃie von(n) beiden teylen v(er)bott

gelengt Jtem zuʃʃen̄ ʃtarcken heinr(ich) ex p(ar)te ecl(es)ie vnd dorrehenne auch zuʃʃen̄
Borckarts elʃen iʃt gelengt xiiij tage zu allem recht(en) ʃic hodie

Jtem Randecker ʃpricht zu oeten vnd ʃpitzkoppen̄ wie ʃie bij eyne(n) kauff
geweʃt ʃyen jne vnd contzgin von gelnhuʃen antreffen / vnd ʃagen
nyt wie der kauff geludt hait notz von ir iglichem xx gld
no(n) r(e)uenire Spitzkopp daroff jn ʃond(er)heit redt / er ʃij fur cleßg(in) beckers dore zu contzg(in)
komen vnd geʃagt ob er den wine vm̄b Randecker(e)n neme / da ʃprech
cContzgin neÿn der wine ʃchimeltzt er woll ʃin nit darbij ʃij er geweʃt
vnd gehort / cleßgin oete der forme auch ʃagt wie ʃpitzkop geʃagt
hait etc

Jtem der pferher zu nid(er)jngelheim(m) ʃchuldiget cleʃe fielen wie er jne geyn̄
pharher mentz citert hab vnd jne zu koʃten vnd ʃchad(en) bracht / daß er daß ge-
Cleß fiell than̄ hait notzt jc gld / vnd er hab anʃprache an jne gelacht ob er

Übertragung

letzten Termin nicht dabei gewesen sondern Contzgin Wisser. Darum hoffe er, weil Contzgin beim letzten Termin nicht dabei war und nicht nach seinem Wissen ausgesagt habe, so solle ihn die Aussage nicht irre machen und der Beweis sei damit nicht erbracht. Rüdiger redete dagegen: Er hoffe, die Zeugen haben den wohl erbracht und fragt, wann sie den Eid tun sollen. Urteil: In 14 Tagen. Das hat er festhalten lassen.Der Pleban hat die Pfänder eingezogen von Rudolf Schneider, nachdem er seine 4. Klage getan hat gemäß dem Buch. Das hat er festhalten lassen.

Contze Edelmann hat Diem wegen Not entschuldigt, nachdem Henchin Enders gegen die Nonnen von St. Klara geklagt hat und es ist ihm ein Termin gesetzt worden heute in 14 Tagen mit allen Rechten wie heute. Das hat Edelmann festhalten lassen.

Henchin Scherer beschuldigt Henne Winß, dass er und der Pfarrer und Henchin Maurer zusammen gekommen sind und haben Henchin verpflichtet, eine Mauer hochzuziehen. Dass er nicht sage, wie es gelautet habe, schadet 20 Gulden. Antwort. Darauf sagt Henne Winß: Er sei dabei gewesen, als Henchin durch den Pfarrer und Henchin Scherer angestellt worden sei, die Mauer zu machen. Wenn Johann die Mauer gemacht habe, so solle sie besehen werden. Sei sie gemacht wie beredet, so sollen sie ihm sein Geld geben. Nun sei er nicht von den beiden Parteien gebeten worden, die Mauer zu besehen. Darum wisse er nicht, ob sie so gemacht worden sei wie beredet. Darauf haben ihn die Parteien jetzt vor Gericht gebeten, die Mauer binnen 14 Tagen zu besehen. Wenn sie besehen wurde, was dann Recht sei, das geschehe. Dem haben sie auf beiden Seiten zugestimmt.

Zwischen Heinrich Starck für die Kirche und Henne Dornund zwischen Else Borkart ist der Termin verlängert worden um 14 Tage zu allem Recht wie heute.

Randecker klagt Ott und Spitzkopf an, dass sie bei einem Kauf gewesen seien, ihn und Contzgin von Gelnhausen betreffend und sage nicht, wie der Kauf gelautet habe. Das schade ihm von jedem 20 Gulden. Spitzkopp sagte darauf: Er sei vor Clesgin Beckers Tür zu Contzgin gekommen und habe gesagt, ob er den Wein von Randecker nehme. Da sagte Contzgin: Nein. Der Wein schimmele, er wolle ihn nicht. Dabei sei er gewesen und habe es gehört. Clesgin Oete sagt das Gleiche wie Spitzkopp sagte, etc.

Der Pfarrer zu Niederingelheim beschuldigt Clese Fiel, dass er ihn nach Mainz zitiert habe und ihm Kosten und Schaden verursacht habe. Dass er das getan hat, das schade ihm 100 Gulden. Und er habe eine Klage gegen ihn geführt. Wenn er

Registereinträge

Aufholung (aufholen)   –   Becker, Clesgin   –   Borkart, Else   –   Diem, N. N.   –   Dorn, Henne   –   Edelmann, Contze   –   Eidesleistung   –   Enders (Endres), Henchin   –   Fiel, Clese   –   Gelnhausen, Contzgin von   –   Jungfrau (Geweihte Jungfrau)   –   Mainz (Stadt)   –   Mauer (mauern)   –   Maurer, Henchin   –   Nieder-Ingelheim (Dorf)   –   Ott, Clesgin   –   Pfarrer (Ingelheimer Grund)   –   Pleban (plebanus)   –   Randecker, N.N.   –   Recht (gleiches)   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Scherer, Henne (Hengin, Henchin)   –   Schimmel (verschimmeln)   –   Schneider, Rudolf (der)   –   Spitzkopf, N. N.   –   St. Klara (Mainz)   –   Starck, Heinrich   –   Tuer (Tür)   –   Vernotbotung   –   Wein (Wein)   –   Winß, Henne   –   Wisser, Contzgin   –