Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 200v

15.12.1481  / Samstag nach Lucie

Transkription

2 clage Jtem hench(in) endres 2 clage off die jungfrauwe(n) zu Sant Claren(n) zu mentz(e)

p b Jtem henne vo(n) eltfelt hait p b off henchin̄ drubein(n)

erf(olgt) Jtem pet(er) endres erfolgt drubeyn̄ off daß buch

erk(ant) Jtem henchin̄ kerch(er) erkent Cleßgin moißbech(er) jn xiiij tag(en) viij gld ʃi no(n) pf(and)

erk(ant) Jtem pet(er) endres erkent peter fyelen(n) iiɉ gld jn xiiij tag(en) ʃi no(n) pf(and)

erf(olgt) p b • Jtem adam̄ wolff n(oʃte)r ʃoci(us) erfolgt henne(n) vo(n) eltfelt vnd hait auch p b off jne

Jterf(olgt) p b • em her heinr(ich) nickel erfolgt ebbartgin haubore ad libru(m) auch p b off jne

erf(olgt) Jtem Cleʃe raub erf(olgt) henchin̄ bere ad libru(m)

erf(olgt) Jtem peter Snade erfolgt hench rauchen ad libru(m)

erf(olgt) Jtem dyeme(n) Jekel erfolgt vnglichen̄ ad libru(m)

erf(olgt) Jtem hench̄ hyeltz erfolgt luterwine ad libru(m)

erf(olgt) p b Jtem henne erck erfolgt Jekel drappen̄ auch hait er p b off jne

erf(olgt) p b Jtem konne pet(er) erfolgt ebba(r)t kytzen̄ off das buch auch p b off jne

p b Jtem pet(er) Snade hait pfandt beredt off ebba(r)t kytzen̄

ey(n) frage Jtem gyppelhorns frauwe ʃpricht die kirchen̄meiʃt(er) haben̄ off jren̄ man
geheyʃʃen̄ alß ʃij er nit jnheyms alʃo wiʃß ʃie nit ob ʃie jr lip fur jre
S(e)n(tenti)a gutt(er) ʃtellen ʃoll dwile er nit jnheyms iʃt S(e)n(tenti)a dwile es gult antrifft
ʃo magk ʃie jr gutt(er) v(er)ʃtene das hait ʃie v(er)bott

Lip fur gudt Jdem hait jr lip fur ir gudt geʃtalt geyn̄ den kirchenmeiʃt(er)n vnd hait gefragt
ob ir gutt(er) nit leddig ʃyen̄ S(e)n(tenti)a will ʃie recht geben̄ vnd neme(n) etc ut mor(is)
eʃt vnd iʃt jr tag geʃtalt an das negʃt gericht daß hait ʃie v(er)bott

Jtem Lorentz von̄ nydd(er) Ingelnheim̄ ʃchuldiget nűtten̄ pet(er)n wie er yne(n) kauff
hab helffen̄ machenn̄ zuʃʃen̄ jme vnd dyeme(n) hennē der zweyh(er) ʃtuck
nütten peter wine halp vnd nit ʃage wie der geludt hait notz xl gld vnd heyʃt
lorentz jme eyn(e) anttwo(r)t / daroff nutten pet(er) ʃpricht vnd bekent er ʃij bij dem̄
kauff geweʃt / vnd Lorentz hab jne gebetten / zu dyemen̄ henne zu gene
den̄ kauff ʃlecht zu machen̄ / daß hab er gethan̄ vnd Lorentz hab den
dyeme(n) henne wine kaufft / vnd ʃoll dyeme(n) henne den wine bezalen̄ jn eyns monets frijʃt
bijß of iiij amen / die ʃoll er jme zu pfingʃt(en) danach bezalen(n) / dar fur ʃoll

Übertragung

Henchin Enders erhebt die 2. Klage gegen die Nonnen von St. Klara zu Mainz.Henne von Eltville hat Pfändung gefordert gegen Henchin Drubein.

Peter Enders hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Drubein.

Henchin Kercher erkennt an, Claßgin Mosbecher binnen 14 Tagen 8 Gulden zahlen zu müssen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Peter Enders erkennt an, Peter Fiel 2½ Gulden binnen 14 Tagen zahlen zu müssen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Adam Wolff, unser Mitschöffe, hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Henne von Eltville und hat Pfändung gegen ihn gefordert.

Herr Heinrich Nickel hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Ebert Haubor und hat Pfändung gegen ihn gefordert.

Clese Raub hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Henchin Ber.

Peter Schnade hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Henchin Rauch.

Jeckel Diem hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Unglich.

Henchin Hiltz hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Luterwin.

Henn Ercker hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Jekel Drapp und hat Pfändung gegen ihn gefordert.

Peter Konne hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Ebert Kitz und hat Pfändung gegen ihn gefordert.

Peter Schnade hat Pfändung gefordert gegen Ebert Kitz. Die Frau von Gippelhorn klagt, die Kirchenmeister haben gegen ihren Mann geklagt. Der sei nicht im Lande. Sie wisse nicht, ob sie ihren Leib vor ihr Gut stellen solle, da er nicht im Lande ist. Urteil: Weil es Gülten betrifft, so kann sie ihre Güter lösen. Das hat sie festhalten lassen. Sie hat ihren Leib vor ihr Gut gestellt gegenüber den Kirchenmeistern und hat gefragt, ob ihre Güter nicht frei seien. Urteil: Will sie Recht geben und nehmen etc., wie es üblich ist. Und es ist ihr ein Termin gesetzt worden am nächsten Gerichtstag. Das hat sie festhalten lassen.

Lorenz von Nieder-Ingelheim beschuldigt Peter Nutten, dass er geholfen habe einen Kauf zu machen zwischen ihm und Henne Diem wegen 2 Stück Wein und nicht sage, wie der Kaufvertrag gelautet habe. Das schade ihm 40 Gulden und er fordert von ihm eine Antwort. Darauf spricht Peter Nutten und gibt zu, er sei bei dem Kauf gewesen und Lorenz habe ihn gebeten, zu Henne Diem zu gehen und den Kauf schlecht zu machen. Das habe er getan und Lorenz habe den Wein gekauft und soll Henne Diem den Wein bezahlen binnen eines Monats bis auf 4 Ohm, die soll er ihm an Pfingsten danach bezahlen. Dafür soll

Registereinträge

Ber, Hengin (Henchin)   –   Diem, Henne   –   Diem, Jeckel   –   Drapp, Jeckel   –   Drubein, Henchin   –   Eltville, Henne von   –   Enders (Endres), Henchin   –   Ercker, Henne   –   Fiel, Peter   –   Gippelhorn, N. N.   –   Haubor, Ebert   –   Hiltz, Henchin   –   Jungfrau (Geweihte Jungfrau)   –   Kercher, Henchin   –   Kirchenmeister (Ingelheim)   –   Kitz, Ebert (Eberhard)   –   Konne, Peter   –   ledig (ledigen)   –   Leib vor Gut stellen   –   Lorenz (Name)   –   Luterwin, N. N.   –   Mainz (Stadt)   –   mos (moris)   –   Mosbecher, Clesgin (Clese)   –   Nickel, Heinrich   –   Nieder-Ingelheim (Dorf)   –   Nutten, Peter   –   Ohm   –   Pfingsten   –   Raub, Clese   –   Rauch, Henchin   –   Schnade, Peter   –   sententia   –   St. Klara (Mainz)   –   Stueck (Weinstück)   –   Unglich, N. N.   –   Wein (Wein)   –   Wolff von Sponheim, Adam   –