Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 190v

06.10.1481  / Samstag nach Franciscus

Transkription

Actu(m) Sabb(at)o p(os)t franciʃci

2 h Jtem Cleʃe raub vnʃ(er) mitʃcheffen(n) geʃelle 2 h off emerichis grede vt p(ri)ma

3 h Jtem adam̄ wolff n(oʃte)r ʃoci(us) 3 h off ʃuffuß vt p(ri)ma ʃonat

erf(olgt) p • b • Jtem pet(er) buͦle erfolgt henchin̄ hyltzgen̄ off d(as) buch vnd er hat auch
pfande off jne beredt vnd iʃt gewiʃt vt mor(is) eʃt

erk(ant) Jtem bierkorne erkent adam̄ wolffen ʃocio n(oʃt)ro mit jme zurechen̄ jn xiiij tag(en)
vnd bezalen̄ marti(ni) negʃt kompt ʃi non(n) tu(n)c pfandt off jme erfolgt

1 h Jtem dorre henne ex p(ar)te momp(ar)ʃchaff philip(p) duchʃcherr(er)s ʃone j h
off kytzgin off j gld vnd ʃolich vnd(er)pfande

embrochen̄ Jtem Licht ʃchijt ʃpricht iʃt gotzen̄ henchin̄ embrochen̄ der vnʃchulde halp
die er jme gethan̄ ʃolt deß halp das er ʃinen tag nit v(er)hudt hait
S(e)n(tenti)a iʃt gewiʃt mit recht er ʃij vo(n) jme embrochen̄ / vnd ʃoll jme ʃine(n) koʃten̄
widd(er) gebenn hait er gefragt wannee ʃ(ente)n(ti)a noch taling v(er)bott

1 h Jtem meiʃt(er) hans ʃtey(n)metz(e) 1 h off kytz anne(n) off ij gld vnd ʃolich vnd(er)pf(and)

erk(ant) Jtem metzel henne erkent hern̄ heynrich nickeln̄ von̄ momp(ar)ʃch(aft) wegen(n) keth
Hyltzin iij gld jn xiiij tag(en) ʃi no(n) tu(n)c pfandt erf(olgt)

erf(olgt) Jtem Steffan(n) beder erfolgt cleʃe wiʃʃen off das buch

erk(ant) Jtem winter erkent duphorne von̄ algeßheim(m) j gld marti(ni) zu geb(e)n ʃi no(n) tu(n)c pf(and)

Jtem henne von̄ eltfelt vnd ʃtamme ʃprechen̄ ʃie ʃollen halgarte(r) ey(n) be-
weru(n)ge thu(n) alʃo ʃyen̄ ʃie gehorʃam̄ geweʃt vnd darzu jren̄ tag v(er)hudt
vnd halga(r)ter nit darvm̄b begeren ʃie mit vrtel ob ʃie nit von̄ jme embroch(e)n
vnd der anʃprach ledig ʃyen̄ ʃtalten̄ das zu recht darvff halga(r)ter ʃpricht ʃie ʃyen̄ gewiʃt ʃie
ʃollen̄ jme eyn̄ beweru(n)ge thun̄ jn xiiij tagen̄ daß haben̄ ʃie nit gethan̄
halgart(er) darvm̄b hofft er ʃie erfolgt zu han vnd ʃtalt auch zu recht S(ente)n(ti)a
dwile halgart(er) ʃinen tag nit v(er)hudt hait ʃo mogen̄ ʃie noch jr beweru(n)g
thu(n) nach dem̄ ʃie ʃich erbotten̄ hab(e)n / das ortel hab(e)n ʃie v(er)bott

gelengt Jtem zuʃʃenn henne(n) von̄ eltfelt ʃtamme(n) vnd halga(r)t(er) iʃt gelengt biß off ʃampʃtag
negʃt nach Martini zu allem̄ recht(en) ʃic hodie

gelengt Jtem zuʃʃen̄ h(er)n Conraden̄ vnd frauw magdalene vo(n) fenning(en) iʃt gelengt
xiiij tage zu allem̄ recht(en) ʃic hodie v(er)bott

frage Jtem hepen̄ henne fragt d(er) wine halp beroren̄ emerichen̄ von̄ naʃʃauwe
zuʃteen̄ ʃollen̄ wie er mit dem wine thu(n) ʃoll / iʃt gewiʃt er ʃoll ʃie
halten̄ xiiij tage vnd dan̄ widd(er) an gericht komme(n) vnd was dan̄ furt(er)

Übertragung

Samstag 6. Oktober 1481

Clese Raub, unser Mitschöffe, erhebt seine 2. Klage gegen Grede Emmerich.

Adam Wolff, unser Mitschöffe, erhebt seine 3. Klage gegen Suffuß.

Peter Bul hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Henchin Hiltz und er hat auch Pfändung gegen ihn gefordert und das Gericht wies ihn wie es üblich ist.

Berkorn erkennt gegenüber Adam Wolff, unserem Mitschöffen, an, mit ihm abzurechnen binnen 14 Tagen und zu bezahlen bis Martini. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Dorn erhebt als Bevollmächtigter von Philipp Duchscherers Sohn seine 1. Klage gegen Kitzgin wegen einem Gulden auf die Pfänder.

Lichtschid ist freigesprochen von der Anklage von Henchin Gotze, weil der seinen Gerichtstag nicht gewahrt hat. Deswegen wurde er vom Gericht freigesprochen. Und jener soll ihm seine Kosten bezahlen. Da hat er gefragt, wann. Urteil: Noch heute. Festgehalten.

Meister Hans Steinmetz erhebt seine 1. Klage gegen Anne Kitz wegen 2 Gulden auf die Pfänder.

Henne Metzel erkennt an, Herrn Heinrich Nickel als Vertreter von Kett Hiltz 3 Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Steffan Beder hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Clese Wiß.

Winter erkennt gegenüber Duphorn von Algesheim an, einen Gulden zahlen zu müssen bis Martini. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne von Eltville und Stamm sagen, sie sollen Halgarter einen Eid leisten. Dazu waren sie bereit und sie haben ihren Tag gewahrt, Halgarter nicht. Daher fordern sie das Gerichtsurteil, ob sie nicht von der Anklage freigesprochen sind. Das legen sie dem Gericht vor. Darauf sagt Halgarter: Ihnen sei gewiesen worden, sie sollen den Eid tun in 14 Tagen. Das haben sie nicht getan. Darum hoffe er gegen sie gewonnen zu haben. Urteil: Weil Halgarten seinen Gerichtstag nicht gewahrt hat, so können sie noch ihren Eid leisten, nachdem sie den angeboten haben. Dem Urteil haben sie zugestimmt. Zwischen Henne von Eltville, Stamm und Halgarter ist der Termin verschoben worden bis Samstag nach Martini mit allen Rechten.

Zwischen Herrn Konrad und Frau Madlene von Venningen ist der Termin verschoben worden um 14 Tage mit allen Rechten. Zugestimmt.

Henne Heppe fragt wegen des Weins, der Emerich von Nassau zustehen solle, was er denn mit dem Wein tun soll. Es wird ihm gewiesen, er soll ihn 14 Tage halten und dann wieder an das Gericht kommen. Und was dann weiter

Registereinträge

Algesheim (Ort)   –   Beder, Steffan (der)   –   Berkorn, N. N.   –   Bul, Peter   –   Dorn, Henne   –   Duchscherer, Philip   –   Duphorn   –   Eidesleistung   –   Eltville, Henne von   –   Emerich, Grede   –   Franziscus (Heiligentag)   –   Gotz, Henchin   –   Halgarten (Halgarter)   –   Heppe, Henne   –   Hiltz, Henchin   –   Hiltz, Kette   –   Ingelheim, Konrad von   –   Ingelheim, Winter von   –   Kitzgin (Name)   –   Lichtschid, N.N.   –   Martinstag (Martini)   –   mos (moris)   –   Nassau, Emerich von   –   Nickel, Heinrich   –   Raub, Clese   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Recht (gleiches)   –   Samstag   –   sententia   –   Sohn (Söhne)   –   Stamm, N. N.   –   Steinmetz, Hans   –   Suffuß, N. N.   –   Venningen, Madlene von   –   Wein (Wein)   –   Wiss (Wiß), Clese   –   Wolff von Sponheim, Adam   –