Actu(m) i(n) die vdalrici
3 clage Jtem adam von Ranßel 3 clage off jungfrauwe lyʃen von(n) Schoneberg vt p(ri)ma
momp(ar) Jtem gottfrid becker hait momp(ar) gemacht hennen von eltfeldt ʃin ʃchult vnd gult
jm Riche jn zugewynne(n) biß off ʃin widd(er)rűffen
Actu(m Sabbatho p(os)t vdalrici
Jtem Antz hait ʃich v(er)dingt frauwe(n) liʃen von(n) Spanhey(m) wittwe h(er) hanʃen ʃelg(en) von(n) Jngelnh(eim)
ir wo(r)t zuthu(n) vnd ʃin vnd(er)dinge v(er)bott vnd ʃpr(icht) ʃie hab ir lip fur ir gudt geʃtalt gegen
clage d(er) aug(us)ʃtin(er) heren zü me(n)tz(e) alʃo ʃtee ʃie zugegen vnd wart des zuʃpruchs vo(n) jme
Jtem der aug(us)ʃtin(er) here daroff hait jr zugeʃproch vnd ey(n) v(er)ʃiegilt(en) gerichts brieff laʃen
leʃen des datu(m) ʃtundt mo iiijc xl nono den hait er v(er)bott vnd ʃpricht / er hab eyne(n)
Auguʃtin(er) vnd ʃyns ordens heroß geʃchickt vnd off ʃie thu(n) heyʃʃen off v gld gelts nach ludt
frauwe Lyʃen deß gerichts brieff mit begeru(n)ge ʃie ʃoll jme die geb(e)n od(er) jne zu den vnd(er)pfanden geen
laʃʃen(n) vnd ʃtalt das zu recht Antz daroff hat den̄ brieff v(er)bott vnd furt(er) alß
er frauwe lyʃen(n) ʃchuldiget es moge ʃin daß ir here ʃelge die gulde gegeben hab
es ʃteet aber clerlich jm brieffe wie das juncker philipʃ(en) von Jngelnh(eim) davor
v(er)lacht vnd mit ʃin(er) eyns handt uff geb(e)n hab / da zu ʃpricht die fraűwe es ʃij kuntlich
ad Socios das ʃolich gud(er) off jren heren̄ her hanʃen̄ vnd ʃinen brud(er) philipʃen an erʃtorben
ʃyen̄ / das nű philipʃ(en) ʃin teyle v(er)lacht ʃolt han̄ nach vßwiʃun(n)ge deß brieffs da zu
meyn ʃie ney(n) daß ʃolichis nit ʃin moge / es we(re) dan das der herr bijbrecht als recht
we(re) / das die gud(er) jn philipʃen eyns handt geʃtand(en) hetten vnd offgeb(e)n als recht
we(re) vnd dwile ʃolichis nit geʃcheen̄ vnd bijbracht iʃt / ʃo hoffe ʃie jme nüʃtnit
ʃchuldig zu ʃin vnd ʃtalt das zu recht beheltlich ir nachredde Der herre ʃpr(icht)
die gult ʃij von(n) beyden(n) teylen(n) uber xxx jare geben̄ wurd(en) guttlich die frauwe
ʃoll jne die auch geb(e)n od(er) jne zű den vnd(er)phanden̄ geen laʃʃen nach ludt ʃins brieffs
od(er) ʃoll jne ʃin angefang(en) heyʃʃu(n)ge laʃʃen̄ vßfuren(n) vnd ʃtalt zurecht wie fur
Antz ʃpricht es moge ʃin her hanß hab die gult geb(e)n daß laß die frauwe geʃcheen
villicht hette ir here ʃelge den brieff geho(r)t er hett dar jn geredt dan er hab die
gult jn x jaren̄ nit wollen̄ geben / dan jr her(r)e ʃij ʃin philipʃen erbe nit / ʃond(er)
er hab erb(e)n gelaʃʃen̄ die hab(e)n woil ʃouil hie ʃyen ʃije den auguʃtin(er) ʃchuldigk
ʃie mocht(en) ʃie darum̄b ʃuchen̄ mit recht vnd hofft der erʃten redden nach jne nit
ʃchuldig zu ʃin vnnd ʃtalt das zu recht Der her(r)e ʃpricht / die frauwe redde
Mittwoch 4. Juli 1481
Adam von Ransel erhebt seine 3. Klage gegen die Herrin Lyse von Schonberg.Gottfried Becker hat Henne von Eltville zu seinem Bevollmächtigten gemacht, seine Schulden und Gülten im Reich einzuziehen bis auf Widerruf.
Samstag 7. Juli 1481
Antz hat sich verpflichtet, Frau Lise von Sponheim, Witwe Herrn Hans von Ingelheim, vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen. Er sagt: Sie habe ihren Leib vor ihr Gut gestellt auf die Klage der Augustinerherren zu Mainz hin. Hier stehe sie und warte auf ihre Klage. Der Augustinerherr hat sie daraufhin angeklagt und eine versiegelte Urkunde vorlesen lassen mit dem Datum 1449. Das hat er festhalten lassen. Und er sagt: Er habe einen von seinem Orden geschickt und gegen sie geklagt wegen 5 Gulden Geld gemäß der Urkunde mit der Forderung, sie soll ihm die geben oder ihn an die Pfänder gehen lassen. Das legt er dem Gericht vor. Antze hat daraufhin die Urkunde festhalten lassen und weiter wie er Frau Lise anklagt. Es könne sein, dass ihr verstorbener Herr die Gülte gegeben habe. Es steht aber klar in der Urkunde, dass Junker Philipp von Ingelheim den Zins auf die Güter insgesamt gelegt habe. Zudem sagt die Herrin, es sei bekannt, dass diese Güter ihrem Herrn Herrn Hans und seinem Bruder Philip gemeinsam vererbt wurden. Dass nun Philip seinen Teil darauf gelegt haben soll nach Aussage der Urkunde, dazu sage sie Nein, das könne nicht sein. Es wäre denn, dass der Herr den Gerichtsbeweis beibrächte, dass die Güter insgesamt in Philipps Besitz waren und er sie als Pfand hinterlegt habe, wie es Recht ist. Weil solches nicht geschehen und bewiesen worden ist, so hoffe sie, ihm nichts schuldig zu sein. Das legt sie dem Gericht vor, vorbehaltlich ihrer Nachrede. Der Herr sagt: Die Gülte sei von beiden Seiten über 30 Jahre gütlich gegeben worden. Die Herrin soll ihn in seinem angefangenen Klageverfahren fortfahren lassen. Das legt er dem Gericht vor wie zuvor. Antz sagt: Es möge sein, dass Herr Hans die Gülte gegeben habe. Das lasse die Herrin geschehen. Vielleicht hätte ihr verstorbener Mann die Urkunde gehört. Er habe dagegen geredet. Denn er habe die Gülte in 10 Jahren nicht geben wollen. Denn ihr Herr sei nicht Philips Erbe, sondern er habe Erben hinterlassen. Die haben wohl ebensoviel hier. Seien diese den Augustinern schuldig, so mögen sie sich an die wenden vor Gericht. Und sie hofft gemäß ihrer ersten Rede ihnen nichts schuldig zu sein. Das legt sie dem Gericht vor. Der Herr spricht: Die Herrin rede,
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 185, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.xn--haderbcher-feb.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-185/ (Abgerufen am 25.09.2024)