Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 183

26.05.1481  / Samstag nach Urbani

Transkription

erk(ant) Jtem pet(er) heltwin erk(ennt) bennd(er)henne(n) iiij gld off rechenu(n)ge jn xiiij tag(en) ʃi no(n) t(unc)

• p • b • Jtem Schone wedd(er) hat pfande beret off peter Snaden

erk(ant) Jtem peter wolenbere erkent dem Schulthiʃʃ(e)n philips buʃen(er) xxiij alb
jn xiiij tag(en) ʃi no(n) t(un)c pf(and)

Jtem hannß von(n) yʃennach ʃpricht gerhuʃen zu er hab ir ɉ gld geluwe(n) vnd
abv(er)dient das ʃie jme den nit gijt ʃchait jme alßuil dar zu vnd heiʃt ir des
hanß von̄ yʃenach ey(n) rechts anttwo(r)t ja od(er) neyn(n) daroff erkent jme die frauwe j ort off rechenu(n)ge
vnd Gerhuße jn xiiij tagen zu geben ob ʃie des nit dett ʃo ʃoll er pfande off ir erfolgt han
daß hait hanß v(er)bott

Jtem hanß folmar Spricht zu hanʃen̄ von yʃennach wie jme ʃine huʃfrauwe iij gld
geluwe(n) hab der hab er jr eyne(n) gld widdergeben / das er jr die and(er)n ij nit
gijt notz x gld vnd heyʃt jme eyn(n) anttwo(r)t ja od(er) neyn(n) daroff redt Rudig(er)
hanß vo(n) yʃenach von̄ hanʃen(n) von̄ yʃenachs weg(en) vnd ʃpricht ʃie zwey hab(e)n vil mit ey(n) zuʃchaffen
vnd hanß folmar gehabt / da ʃij ʃie mit jme geword(en) vnd er mit jr guttlich abgerechen̄)t / vnd ob
er jne wider darvber wolt anlang(en) mecht er ʃich vnʃchuldig / daroff iʃt jme
ʃin vnʃchult geʃtalt xiiij tage das hait ʃie v(er)bott

Lip für gudt geʃt(alt) Jtem henchin(n) zymma(n) hait ʃin lip fur ʃin gudt geʃtalt gegen̄ adam̄ wolffenn̄
S(e)n(tenti)a vnʃer(e)m mitʃcheffin geʃellenn̄ vnd beg(er)t ob ʃin gudt nit leddig ʃij iʃt gewiʃt will
er recht geben̄ vnd neme(n) alß der Scheffin hie mit recht wiʃet ʃo ʃint ʃie ledig
das hait hench(in) v(er)bott

gelengt Jtem zuʃʃen(n) adam̄ wolffen̄ vnd hench(in) zy(m)merma(n) iʃt gelengt noch hude zu iiij wochen
das hab(e)n ʃie beyde verbott

erk(ant) Jtem Contz bend(er) erk(ennt) niclaʃen̄ v gld mi(nus) ij alb von̄ momp(er)ʃchafft weg(en) off
rechenu(n)ge jn xiiij tag(en) ʃi no(n) tu(n)c pfant

Jtem her Johann beynling ʃpricht zu pett(er) ʃcheffer er ʃij jme ʃchuldig j gld zinß
das er jme den nit gijt ʃchait jme j gld dar zu der Scheffer Spricht daroff
er gebe der brud(er)ʃchafft jars ij gld der falle jme eyner den hab er nit v(er)dient
beynling vnd wan er den v(er)diene ʃo woll er jme den geben / daroff redt antz von̄ h(er) Johanne(n)
der Scheffer weg(en) vnd Spricht er hab jne verdient / vnd ob er jne nit v(er)dienet hett / ʃo hette er
jne darum̄b nit zu rechtfertig(en) vnd darum̄b hofft er ʃoll jme den gld geb(e)n
vnd ʃtalt das zurecht der Sʃcheffer ʃpricht / als fur er hab den gld nit v(er)dienet

Übertragung

Peter Hiltwin erkennt an, Henne Bender 4 Gulden gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Schonwetter hat Pfändung gefordert gegen Peter Schnade.

Peter Wolenberg erkennt an, dem Schultheißen Philipp Buser 24 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Hans von Isenach klagt Gerhusen an, er habe ihr ½ Gulden geliehen und abverdient. Dass sie ihm den nicht gibt, das schade ihm ebensoviel dazu. Und er fordert von ihr eine rechte Antwort Ja oder Nein. Darauf erkennt die Frau an, ihm 1 Ort gegen Rechnung binnen 14 Tagen zu zahlen. Täte sie das nicht, so solle er die Pfändung gegen sie erklagt haben. Das hat Hans festhalten lassen.

Hans Folmar klagt Hans von Isenach an, dass ihm seine Frau 3 Gulden geliehen habe, davon habe er ihr einen wiedergegeben. Dass er ihr die anderen nicht gibt, das schade ihm 10 Gulden und er fordert von ihm eine Antwort Ja oder Nein. Darauf sagt Rudiger für Hans von Isenach: Sie beide hatten viel miteinander zu schaffen. Da seien sie mit ihm einig geworden und er habe mir ihr gütlich abgerechnet. Und wenn er ihn darüber hinaus anklagen wolle, so sei er unschuldig. Darauf ist seine Unschuld festgesetzt worden für 14 Tage. Dem haben sie zugestimmt.

Henchin Zimmermann hat seinen Leib vor sein Gut gestellt gegenüber Adam Wolff, unserem Mitschöffen. Und er fragt, ob seine Güter nicht frei seien. Es wird ihm das Urteil gesprochen: Will er Recht geben und nehmen, wie es die Schöffen hier sprechen, so sind sie frei. Dem hat Henchin zugestimmt.

Zwischen Adam Wolff und Henchin Zimmermann ist der Termin verschoben worden auf heute in 4 Wochen. Dem haben sie beide zugestimmt.

Contze Bender erkennt an, Niclas als Bevollmächtigten 5 Gulden 2 Albus gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Herr Johann Beinling klagt Peter Schefer an. Er sei ihm einen Gulden an Zins schuldig. Dass er ihm den nicht gibt, das schade ihm einen Gulden dazu. Der Scheffer spricht darauf: Er gebe der Bruderschaft jährlich 2 Gulden. Von denen falle ihm einer zu. Den habe er nicht verdient. Und wenn er ihn verdient, so wolle er ihn ihm geben. Darauf redet Antze für Herrn Johann und sagt: Er habe ihn verdient. Und wenn er ihn nicht verdient hätte, so hätte er ihm deswegen keine Rechtfertigung zu leisten. Darum hofft er, er solle ihm den Gulden geben. Das legt er dem Gericht vor. Der Schäfer sagt dazu wie vor: Er habe den Gulden nicht verdient.

Registereinträge

Antze (Name)   –   Beinling, Johan   –   Bender, Contze   –   Bender, Henne   –   Bruderschaft   –   Buser, Philip   –   Folmar, Hans   –   Frau (Frau)   –   Gerhusen   –   Guetlichkeit (Gütlichkeit)   –   Hiltwin, Peter   –   Isenach, Hans von   –   ledig (ledigen)   –   Leib vor Gut stellen   –   Niclas (Name)   –   Ort (Währung)   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Rechtfertigung   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Schefer, Peter (der)   –   Schonwetter, N. N.   –   Unschuld (unschuldig)   –   Woche   –   Wolenber, Peter   –   Wolff von Sponheim, Adam   –   Zimmermann, Henchin   –   Zins (Abgabe)   –