Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 182

22.05.1481  / Dritter Tag nach Cantate

Transkription

vnd heiʃt ir des ey(n) anttwo(r)t ja od(er) neyn̄ / dan̄ e daroff ʃpricht die amme
die amme ʃie enwiʃß jme nit ʃchuldig / vnd hait ir der Schult(eiß) ir vnʃchult geʃtalt xiiij tage
das hait ʃie v(er)bott

erf(olgt) Jtem pet(er) von̄ badenheim̄ erfolgt cleʃe harwiler off das büch

erk(ant) Jtem cleʃg(in) berckorn erkent pet(er)n bend(er)n x alb jn xiiij tag(en) ʃi no(n) tu(n)c pfandt

Jtem hanß von̄ worms ʃchuldiget oʃewine wie er jme ʃchuldig ʃij ixɉ alb das
hanß vo(n) wormß er jme die nit gijt noc(et) j gld ita u(e)l non oʃwine ʃpricht er ʃij mit jme eyns
oʃewine wurdenn̄ vm̄b ij pare ʃchuwe da ʃoll er jme nuʃt angeben̄ vnd jme das vberig
gelt h(er)vßgebenn̄ wnd wes er jne widers anlange ʃij er onʃchuldig die onʃchult
hait jme d(er) Schulthis geʃtalt xiiij tage das hait er v(er)bott

v(er)laʃʃen̄ et non Jtem zuʃʃen(n) ʃchone wedd(er)n vnd blancken iʃt g v(er)laʃʃen vnd ʃoll nű(m)me an gericht
reuenire kommen das hait d(er) Schult(eiß) v(er)bott

v(er)laʃʃen̄ et non̄ Jtem zuʃʃen(n) konne pet(er)n vnd praʃʃen(n) i(n) ʃi(mi)li forma ut ia(m) t(r)a(c)t(a)tu(m) vnd ʃol nu(m)me an ge
reuenire richt komne(n) das hait d(er) ʃchult(eiß) v(er)bott

Jtem antzen(n) henne ʃpricht Contzgin von̄ geylnhuʃen̄ zu er ʃij jme ʃchuldig ij gld
Antzen hen̄ vnd vo(n) ij faß vnd vj ß hlr vo(n) eyn karn foll dorne q(uod) no(n) dat notzt i(n) tantu(m) vnd
contzg(in) vo(n) heyʃt jme des ey(n) ja od(er) ney(n) Contzgin erkent jme vj ß hlr jn xiiij tag(en)
gelnhuß(en) vnd vo(n) das vberig ʃij er vnʃchuldig vnd iʃt jme die vnʃchhult geʃtalt xiiij tage
das hait er v(er)bott

erf(olgt) Jtem her Conrait von(n) langen(n) erfolgt henchin mull(e)rn fur iij gld

erf(olgt) Jtem heinrich Smith erfolgt den jungen buʃen henne off das buch

1 h Jtem her Jacob ey(n) auguʃtin(er) here von̄ Mentz 1 h off h(er) hanʃenn̄ ʃelg(en) / wittwen̄
off v gld vnd off ʃolich vnd(er)pfend(er)

Jtem Adam̄ wolff vnʃer mitʃcheffen geʃelle 1 h off henchin̄ zy(m)merma(n) off viij ß
hlr gelt(en) vnd off alles das er hait

1 h Jdem 1 h off duntzel henne off iij gld vnd off ʃolich vnd(er)pfend(er)

Jdem 1 h off cleßgin berckorne vnd off henchin(n) bern off j gld et vnd(er)pf(and)

Actu(m) 3a p(os)t Cantate

momp(er) Jtem brud(er) Johan̄ ʃtraßberg(er) carthuʃer ordens hat momp(er) gemacht Rudig(er)n jr zinʃe
ʃchult renth vnd gult jm Riche jngewynnen biß off ir widd(er)ruffens v(er)bott

2 h Jtem müd(er) henne 2 h off monichis claʃenn ut p(ri)ma

Übertragung

Und er fordert von ihr eine Antwort Ja oder Nein. Darauf sagt die Amme, sie wüsste nicht, ihm etwas schuldig zu sein. Der Schultheiß hat ihre Unschuld festgesetzt für 14 Tage. Das hat sie festhalten lassen.

Peter von Badenheim hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Clese Harwiler.

Clesgin Berkorn erkennt an, Peter Bender 10 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Hans von Worms beschuldigt Osewin, dass er ihm schuldig sei 9 ½ Albus. Dass er ihm die nicht gibt, das schade ihm einen Gulden dazu. Oswin sagt: Er habe sich mit ihm geeinigt wegen 2 Paar Schuhen. Da sollte er nichts anzahlen und ihm das übrige am Ende geben. Und wessen er ihn darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld hat der Schultheiß festgesetzt für 14 Tage. Das hat er festhalten lassen.

Zwischen Schonwetter und Blanck ist die Sache erledigt und soll nicht wieder an das Gericht kommen. Das hat der Schultheiß festhalten lassen.

Zwischen Peter Konne und Prass ist in gleicher Form gehandelt worden und es soll nicht mehr an das Gericht kommen. Das hat der Schultheiß festhalten lassen.

Henne Antz klagt Contzgin von Gelnhausen an, er sei ihm 2 Gulden schuldig von 2 Fässern und 6 Schilling Heller von einem Karren voll Dornen. Dass er nicht zahle, schade ihm das gleiche dazu. Und er fordert von ihm ein Ja oder Nein. Contzgin erkennt an, ihm 6 Schilling Heller binnen 14 Tagen zu zahlen. Und was das übrige angehe, so sei er unschuldig. Die Unschuld ist festgesetzt worden für 14 Tage. Das hat er festhalten lassen.

Herr Konrad von Langen verklagt Henchin Muller auf 3 Gulden.

Heinrich Schmied hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen den jungen Henne Busen.

Herr Jakob, ein Augustinerherr von Mainz, erhebt seine 1. Klage gegen die Witwe [Lise von Sponheim] von Herrn Hans [von Ingelheim] wegen 5 Gulden auf die Pfänder.

Adam Wolff, unser Mitschöffe, erhebt die 1. Klage gegen Henchin Zimmermann wegen 8 Schilling Heller Geld auf alles, was er hat.

Derselbe erhebt die 1. Klage gegen Henne Duntzel wegen 3 Gulden auf die Pfänder.

Derselbe erhebt die 1. Klage gegen Clesgin Berkorn und Henchin Ber wegen einem Gulden auf die Pfänder.

Dienstag 22. Mai 1481

Bruder Johann Straßburger, Kartäuserorden, hat Rüdiger bis auf Widerruf zum Be-vollmächtigten gemacht, ihre Zinsen, Schulden, Renten und Gülten im [Ingelheimer] Reich einzuziehen. Das hat er festhalten lassen.

Henne Muder erhebt seine 2. Klage gegen Clase Monch.

Registereinträge

Amme (Tätigkeit)   –   Antze, Henne   –   Augustiner (Mainz)   –   Badenheim, Peter von   –   Bender, Peter   –   Ber, Hengin (Henchin)   –   Berkorn, Clese (Clesgin)   –   Blanck, N. N.   –   Bruder (Geistlicher)   –   Busen, Henne (mit der)   –   Cantate domino   –   Dienstag   –   Dornen   –   Duntzel, Henne   –   Gelnhausen, Contzgin von   –   Guelt (Gült)   –   Harwiler, Clese   –   Ingelheim, Hans von   –   Ingelheimer Reich   –   Jakob (aus Mainz)   –   Karren   –   Kartäusergut   –   Konne, Peter   –   Langen, Konrad (von)   –   Mainz (Stadt)   –   Monch, Clase   –   Muder, Henne   –   Muller, Henchin   –   Osewin   –   Prass, N. N.   –   Rente   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Schmied, Heinrich (der)   –   Schonwetter, N. N.   –   Schuh (Schuhe)   –   Sponheim, Lise von   –   Straßburger, Johan   –   Unschuld (unschuldig)   –   Witwe   –   Wolff von Sponheim, Adam   –   Worms, Hans von   –   Zimmermann, Henchin   –   Zins (Abgabe)   –