Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 178

05.04.1481  / Fünfter Tag nach Letare

Transkription

buch das ʃie jne gegifft hab vnd hofft ir nuʃt nit ʃchuldig zu ʃin vnd ʃtalt
das zu recht Der Schult(eiß) hat ʃie gefragt ob ʃie ey(n) genugu(ng)e am huffen
haben̄ / da zu hant hant ʃie beyde ja geʃagt das hat d(er) Schult(eiß) von̄ des gerichts
wegen(n) v(er)bott S(ente)n(ti)a dwile Rudig(er) ʃpricht das die rachtu(n)ge vo(n) der gifft
geʃcheen̄ ʃij ʃo ʃoll er das bijbring(en) daroff hat rudig(er) antz gefragt jn welch(er) zijt bij
zu bring(en) S(ente)n(ti)a jn xiiij tag(en) betarff er ʃin(er) tage furt(er) vnd heiʃt die ut mor(is) e(ʃt)
vo(n) beiden p(ar)tien v(er)bott

1 h Jtem flucken(n) cleʃe 1 h off j gld gelts off praʃʃen̄ henchin̄ vnd ʃolich vnd(er)pf(and)

p b Jtem pet(er) raubp hat p b off pet(er) dutʃchen

erf(olgt) Jtem ʃtamchin erf(olgt) boʃʃen(n) hoffma(n) fur iɉ gld

Jtem jdem erfolgt carpen(n) cleʃen(n) den jung(en) fur j gld

erf(olgt) Jtem Endres koch erf(olgt) pet(er) beckern(n) fur xx gld

erf(olgt) Jtem h(er) heinr(ich) nickel von(n) momp(er)ʃchafft weg(en) erf(olgt) Jekel ʃnid(er)henne
den jung(en) fur xiiij gld

erf(olgt) Jtem henne erck erf(olgt) ebba(r)t kytzen(n) fur ij gld

Jtem wigant erf(olgt) Snid(er)henne Jekeln̄ vor duʃent gld doch alʃferre
erf(olgt) wan(n) er angericht konme ʃo woll er jne nit widder vbernemen dan
was durch recht erkant wirt

1 h Jtem pet(er) von(n) gugeßheim(m) 1 h off ebba(r)ts anna et ʃup(ra) o(mn)ia vor vj ß
gelts vnd off ʃolich vnd(er)pfande

erf(olgt) Jtem henchin(n) rode erf(olgt) monichs cleʃen̄ fur iiiɉ alb

Actu(m) qui(n)ta p(oʃ)t letare

Jtem konne pet(er) vom̄ momp(er)ʃchafft wegenn̄ ʃins ʃones v(er)hudt ʃinen tag
tag v(er)hudt gein(n) cleßgin drappenn̄ vnd iʃt jme tag geʃatzt an das negʃt gericht
daß hat er von(n) ʃins ʃones wegenn v(er)bott

Jtem cleßgin drapp v(er)hudt ʃinen taig geyn konne pet(er)s ʃone vnd iʃt jme tag
geʃatzt an das negʃt gericht daß hat er v(er)bott

vnʃch(uld) gewart Jtem der dhum heren̄ hoffman(n) hat gewart der vnʃchult von̄ Rudwine
vnd ʃinen geʃatzten tag v(er)hud deß iʃt jme furt(er) geʃtalt tag an das negʃt gericht

Übertragung

Gerichtsbuch, dass sie es ihm übergegeben habe und er hofft, ihr nichts schuldig zu sein und legt das dem Gericht vor. Der Schultheiß hat gefragt, ob sie ein Genügen an der Zahl der Schöffen haben. Da haben sie beide Ja gesagt. Das hat der Schultheiß für das Gericht festhalten lassen. Urteil: Weil Rüdiger sagt, der Vergleich sei vor der Übergabe geschehen, so solle er das beweisen. Darauf hat Antze gefragt, bis wann er das beweisen soll. Urteil: In 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordert sie, wie es üblich ist. Dem haben beide Parteien zugestimmt.

Clese Fluck erhebt seine 1. Klage wegen 1 Gulden Geld gegen Henchin Prass und auf die Pfänder.

Peter Raub hat Pfändung gefordert gegen Peter Dutz.

Stamchin verklagt den Hofmann des Boos von Waldeck auf 1½ Gulden.

Derselbe verklagt Clesgin Carpp den Jungen auf 1 Gulden.

Endres Koch verklagt Peter Becker auf 20 Gulden.

Herr Heinrich Nickel verklagt als Vertreter Jeckel Schneiderhennne den Jungen auf 13 Gulden.

Henne Ercker verklagt Eberhard Kitz auf 2 Gulden.

Wigand verklagt Jeckel Schneiderhenne auf 1000 Gulden. Doch wenn er vor Gericht komme, so wolle er ihn nicht weiter anklagen, als was durch das Gericht erkannt wird.

Peter von Jugenheim erhebt seine 1. Klage gegen Anna Ebert wegen 6 Schilling Geld auf die Pfänder.

Henchin Rode verklagt Clese Monch auf 4 Albus.

Donnerstag 5. April 1481

Peter Konne als Vertreter seines Sohnes hat seinen Tag gewahrt gegen Clesgin Drapp. Und es ist ihm ein Termin gesetzt worden am nächsten Gerichtstag. Dem hat er für seinen Sohn zugestimmt.

Clesgin Drapp wahrt seinen Tag gegen den Sohn von Peter Konne. Und es ist ihm ein Termin gesetzt worden am nächsten Gerichtstag. Dem hat er zugestimmt.

Der Hofmann der Domherren hat die Unschuld Rudwins gewahrt und den Gerichtstag verschoben. Es ist ihm ein Termin gesetzt worden am nächsten Gerichtstag.

Registereinträge

Antze (Name)   –   Becker, Peter (der)   –   Boos von Waldeck, N. N.   –   Donnerstag   –   Drapp, Clesgin (Clese)   –   Dutz, Peter   –   Ebert, Anna   –   Ercker, Henne   –   Hofmann (Tätigkeit)   –   Jugenheim, Peter von   –   Karpe, Clesgin   –   Kitz, Ebert (Eberhard)   –   Koch, Endres   –   Konne, Peter   –   Letare Hierusalem   –   Mainzer Domherren   –   Monch, Clese   –   mos (moris)   –   Nickel, Heinrich   –   Prass, Henchin   –   Raub, Peter   –   Rode, Henne (Henchin)   –   Rudwin (Name)   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Schneiderhenne, Jeckel   –   sententia   –   Sohn (Söhne)   –   Stamchin   –   Tag wahren (verhüten)   –   Unschuld (unschuldig)   –   Wigand (Name)   –