3a p(ost) Jnvocavit
• p • b • Jtem hepchins frauwe keth hat p b off lut(er)winchin
• p • b • Jtem Stam erfolgt ebb(erh)art ʃnadenn̄ off daß buch vnd hat an jme auch p • b •
erf(olgt) Jtem Schonwedd(er) erfolgt hiltwin off das buch
2 clage Jtem hanß korßn(er) von(n) mentz 2 clage off philipps von(n) gyrʃtein(n) vt p(ri)ma
Jtem Antz hat ʃich v(er)dingt ʃymo(n) ʃchalmeyh(er) das wo(r)t zu thun̄ geyn̄ ebba(r)t
ʃnade vnnd ʃpricht ebbart hab ʃich v(or)zijtenn̄ off kuntʃchafft gezogenn̄
geyn̄ ʃymon̄ hab er die kuntʃchafft ʃo begere er die zu horenn̄
Daroff ʃint dar geʃtand(en) kuntʃchaffter drij p(er)ʃone nemlich pet(er) krenn̄ der
Symo(n) von̄ wiler junge gotzen̄ hennchin̄ uvnnd baltzenn̄ henne deß benant(en) ʃymo(n)s
bruder / der dan zum̄ erʃtenn̄ jn ʃond(er)heit geʃagt vnd durch ʃinen ʃelbʃt
mu(n)dt geredt hait er ʃij off ey(n) zijt zu ebb(erh)art komme(n) vnd ʃij ʃin gaʃt geweʃt
da hab ebb(er)t zu jme geʃprochenn̄ er hab eyne(n) ʃone den wolle er gerne
daß lynen̄webenn̄ hanttw(er)g lerenn̄ wuʃte er eyne(n) der eß jne mit truwe(n)
lernen̄ wolt er wolt jne jme gerne verdingen̄ da hab er zű jme geʃagt
Ebber(har)t ʃnade er wűʃß eyne(n) vnd hat ʃie beide ʃampt zuʃamme(n) bracht vnd hab ʃin brud(er)
Ebba(r)ts ʃone ey(n) jare lang v(er)dingt vnd ʃoll jme geben̄ iij gld dar zu ʃoll er
jme jm jare ʃo ʃich das geburt helfenn̄ jn ʃinen wingart(en) ʃniden pfelle
ʃtlicken vnd grabenn̄ zwene tag ungeuv(er)lich da zu hat ebberhart geʃagt
er woll es dem ʃone wole gonnen vnd hette er ʃolichis nit vßgezogenn̄
ʃo wolt er jme dar jn nit tragenn̄ vnd ʃin ʃone ʃolt es gerne thun(n) alʃo vnd
daroff hat er jme getruwenn dinʃt geloipt ob er daß alʃo gethan̄ hab od(er)
nit ʃij jme nit wiʃʃentlich So ʃagenn̄ pet(er) krenn̄ d(er) junge vnd gottz(e)n
Hennchin̄ jn maiʃʃenn̄ der benant(e) henne baltz geʃagt hait das ʃie da
mit vnd bijgeweʃt ʃint daß die reddenn̄ alʃo geʃcheenn̄ ʃin unnd ʃollenn̄
ʃie da zu ettwaß widders vnd me thu(n) deß wollenn̄ ʃie gehorʃam ʃin
Rudig(er) hait d(er) konde ʃage v(er)bott antz hait ir ʃage auch alʃo v(er)bott vnnd
Rudig(er) hait jne furt(er) zugeʃprochenn̄ das ʃie jr ʃage nit beweren̄ ʃchait
jme von(n) iglichenn̄ iiij gld ebb(erh)a[r]t hat ʃie jr eyde zu thu(n) erlaʃʃenn̄
daß hat antz von(n) Symonß weg(en) v(er)bott vnd hofft die wile ebberha(r)t
ʃie deß eydts erlaʃʃenn hab er ʃoll jme ʃinen v(er)dienten lone vßrichtenn̄
vnd allenn̄ koʃten vnd ʃchad(en) nah(er) thun̄ vnd ʃtalt zu recht S(e)n(tenti)a
d(er) Schult(eiß) hait ʃie gefragt ob ʃie ey(n) genugu(n)e an dem̄ gericht habenn̄
hab(e)n ʃie beyde p(ar)tien ja geʃagt daß hat d(er) ʃchult(eiß) von(n) unʃers g(nedigen)
S(e)n(tenti)a heren vnd gerichts wegenn v(er)bott S(ente)n(ti)a daß Symo(n) ebberharten̄
erlangt hait nach lude ʃin(er) anßprűch daß hat Symo(n) v(er)bott vnnd
furt(er)s gefragt eß ʃij eyn(n) lidlone wie lang er deß enperen̄ ʃoll vnd
S(e)n(tenti)a begert deß auch mit recht S(ente)n(ti)a dwile es lydlone iʃt ʃo ʃoll
ebbert Symon(n) den(n) vßricht(en) bij ʃonnen(n) ʃchin als fer er deß nit en
beren̄ will daß hat er auch v(er)bott
Dienstag 13. März 1481
Kette, die Frau von Hepchin, hat Pfändung gefordert gegen Luterwin.
Stamm hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Eberhard Schnade und hat Pfändung gefordert.
Schonwetter hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Hiltwin.
Hans Korsner von Mainz erhebt seine 2. Klage gegen Philipp von Gierstein.
Antze hat sich verpflichtet Simon Schalmeyher vor Gericht zu vertreten gegen Eberhard Schnade und sagt: Eberhard habe sich vor Zeiten auf eine Kundschaft berufen gegenüber Simon. Habe er die Kundschaft, so begehre er die zu hören. Darauf haben drei Personen als Kundschafter vor Gericht gestanden, nämlich der junge Peter Krenn, Henchin Gotze und Henne Baltz, der Bruder des genannten Simon, der dann als erster mit eigenem Mund geredet hat: Er sei vor einer Zeit zu Eberhard gekommen und sei sein Gast gewesen. Da habe Eberhard ihn angesprochen: Er habe einen Sohn, den wolle er gerne das Leinenweberhandwerk lernen lassen. Wüsste er einen, der es ihm mit Treue lehren wolle, so wolle er ihn gerne als Lehrling verdingen. Da habe er zu ihm gesagt, er wüsste einen und habe sie beide zusammen gebracht und habe sein Bruder Eberhards Sohn ein Jahr lang verpflichtet und er solle ihm 3 Gulden geben. Dazu solle er ihm im Jahr, wie sich das gebühre, helfen in seinem Weingarten zu schneiden, Pfähle zu setzen und zu graben ungefähr 2 Tage. Dazu hat Eberhard gesagt, er wolle es dem Sohn gern gönnen. Lehne er es ab, werde er ihn nicht zwingen. Und sein Sohn solle es gerne tun. Darauf hat er ihm treuen Dienst gelobt. Ob er den getan habe oder nicht, wisse er nicht. Peter Krenn der junge und Henchin Gotze sagen wie der genannte Henne Baltz gesagt hat. Dabei waren sie, als diese Rede geschah und sollten sie mehr leisten, so wollen sie gehorsam sein. Rudiger hat die Aussage festhalten lassen. Antz hat ihre Aussage auch festhalten lassen. Und Rudiger hat sie angeklagt, dass sie ihre Aussage nicht beeiden, das schade ihm von jedem 4 Gulden. Eberhard hat ihnen die Eide erlassen. Das hat Antze für Simon festhalten lassen und hofft, weil Eberhard ihnen die Eide erlassen habe, er solle ihm den verdienten Lohn bezahlen und alle Kosten und die Gerichtskosten erstatten und legt das dem Gericht vor. Der Schultheiß hat gefragt, ob sie ein Genügen an dem Gericht haben. Darauf haben beide Parteien Ja gesagt. Das hat der Schultheiß für unseren gnädigen Herrn und das Gericht festhalten lassen. Urteil: Dass Simon gegen Eberhard gewonnen hat gemäß seiner Anklage. Das hat Simon festhalten lassen und gefragt, es sei sein Lidlohn. Wie lange er den entbehren solle und er erfragt das auch vom Gericht. Urteil: Weil es Lidlohn ist, so soll Eberhard Simon den Lohn ausrichten bei Sonnenschein, so fern er nicht darauf verzichten will. Das hat er auch festhalten lassen.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 171v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.xn--haderbcher-feb.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-171v/ (Abgerufen am 25.09.2024)