Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 170

17.02.1481  / Samstag nach Valentinus

Transkription

wer(den) dwile emmel die ɉ ame wins offgehab(e)n hab vnd der brieff daß vnd(er)pfant
beʃtumpt / hab er woil bijbracht vnd ʃpricht furt(er) h(er) heinr(ich) nickeln zű wie daʃ
er eynen(n) wingart jn habe zu ʃime altare ʃant peter vnd paulus gehorig der dan
jn der leymb kuthenn lijhe dar widd(er) dan Emmel ʃtoiß vnd den auch gebrücht
daß h(er) heinrich nit ʃage weß jme wiʃʃentlich davon ʃij ʃchait jme xx gld
vnd heyʃt jme eyn recht gerichts anttwo(r)t Her heinrich nickel redt dar zu
vnd ʃpricht Emmel hab eynen wingart dabij / bij dem(e) ʃynen gelegen ob er
ab(er) daran ʃtoiß des wiʃß er nit eigentlich er hab Emmels ʃone dar jn geʃehen̄
arbeiden̄ ob derʃelbe wingart ʃij ʃin ʃij od(er) nit ʃij jme nit wiʃʃentlich Emmel
hait h(er) heinrichen(n) gefragt ob er auch mehe wingart jn derʃelben̄ gegen̄
lihen̄ hab / daroff hait jme h(err) heinrich geanttw(or)t neyn(n) / daß hait Emmel v(er)bott
Antz ʃchuldiget fürter von h(er)n wilheims weg(en) henne mauchenheim(er) das er nit erkent
daß er ʃolich vnd(er)pfandt jnhabe gehabt die da die ɉ ame wins oben ʃtehe
vnd nit h(er)uʃʃer ʃage das ʃchait jme xx gld vnd heiʃt jme ey(n) recht gerichts
henne mauchenhey(mer) anttwo(r)t Daroff ʃpricht henne mauchenheim(er) vnd erkent das er Emmeln(n)
konnde die halb ame wins geben̄ hab / da hab er off ey(n) zijt lichteru(n)ge an jne beg(er)t
zu thu(n) die hab er jne nit wollen(n) thun̄ vnnd hab zu eyn(er) zijt von̄ jme geho(r)t
wie er zu mentz geweʃt ʃij bij den̄ heren̄ vnd hab gehoret jn eyne(m) brieffe leʃen̄
funfft firtel wingart / der hab er nit / er hab korn halp als vil / er hab die
gude auch offgeʃagt als recht ʃij die emmel jme benant habe / vnd was
jme darümb geburt zu thün(n) / das woll er thun̄ / vnd gehorʃam ʃin / Antz hait
henne mauchenheym(er)ß ʃage v(er)bott / daß er erkent das er emmeln̄ die ɉ ame
wins gebenn̄ habe vnd ʃchuldiget furt(er) ʃteffan bed(er) vnd ʃpricht
wie daß er Emmeln(n) die ɉ ame wins geb(e)n habe / nach dem er die vnd(er)pfande
offgeʃagt habe daß er ʃolichis nit erkent ʃchait jme x gld vnd heiʃt
konde ʃteffan jme ey(n) recht gerichts anttw(or)t / daroff anttwo(r)t ʃteffan bed(er) vnd ʃpricht
beder er hab die baitʃtobe um̄b ercken kaufft / da ʃij jme ɉ ame winʃ da oben
benan(n)t / die hab er Emmeln(n) vßgeracht vnd gebe(n) vnnd weme er die furt(er) vßricht(en) /
ʃoll / daß woll er auch thu(n) vnd gehorʃam ʃin Antz hait v(er)bott daß er erkent
daß er die ɉ ame wins Emmeln(n) geben̄ ʃoll vnd hofft h(er) wilheim̄
dwile der gerichts brieff huʃer hoeffreiden(n) vnd gart(en) clerlich beʃage
da die bach durch leufft mitt jrem̄ organge ʃo hab er woil bijbraicht
Es we(re) dan ʃach / daß Emmel bijbrecht alß recht we(re) woe jme die gulde
h(er)kommen dan er ʃij hiewidd(er) gezogenn̄ noch geboren / ʃo hab er ʃie
auch nit kaufft / Emmel ʃpricht dar zu her(r) wilhelm̄ leʃe jn dem brieff
ey(n) huß vnden an dem̄ borne / daß ʃij kuntlich daß ʃolich huß geʃtand(en) ʃij
da bleychenn̄ henne jn geʃeʃʃen̄ hab / vnd hab daß waʃʃer ʃinen lauff gehabt
dorch daß huß / vnd ʃinen organg fur der baitʃtoben hÿen vnd gehe off

Übertragung

werden, weil Emmel die ½ Ohm Wein eingezogen habe und die Urkunde das Pfand bestimmt, er habe die Beweise erbracht. Und er klagt weiter Heinrich Nickel an, dass er einen Weingarten habe, der zu seinem Altar St. Peter und Paul gehört, der in der Leimkute liegt, an die Emmel anstoße und den er auch nutze. Dass Heinrich nicht sage, was er wisse, das schade ihm 10 Gulden und er fordert von ihm eine Antwort vor Gericht. Herr Heinrich Nickel redet und sagt: Emmel habe einen Weingarten bei dem seinen gelegen. Ob sie aneinander stoßen, wisse er nicht. Er habe Emmels Sohn dort arbeiten gesehen. Ob es derselbe Weingarten sei oder nicht, wisse er nicht. Emmel hat Herrn Heinrich gefragt, ob er mehr Weingärten in derselben Gegend liegen habe. Darauf hat Herr Heinrich ihm geantwortet: Nein. Das hat Emmel festhalten lassen. Antz beschuldigt weiter von Herrn Wilhelms wegen Henne Mauchenheimer, dass er nicht anerkennt, dass er diese Pfänder hatte, auf denen die ½ Ohm Wein liegen und nichts aussage. Das schade ihm 20 Gulden und er fordert von ihm vor Gericht eine Antwort. Darauf antwortet Henne Mauchenheimer und erkennt an, dass er Emmel die halbe Ohm Wein gegeben habe. Da habe er vor einiger Zeit Ermäßigung von ihm begehrt. Die habe er ihm nicht geben wollen. Und er habe vor einiger Zeit von ihm gehört, dass er zu Mainz gewesen sei bei den Herren und er habe ihn eine Urkunde verlesen hören wegen 5 Viertel Weingarten. Die habe er nicht. Er habe halb so viel Korn. Er habe die Gülte auch aufgetragen, wie es Recht ist, die ihm Emmel benannt hat. Und was ihm gebührt zu tun, das wolle er tun und gehorsam sein. Antze hat die Aussage von Johann Mauchenheimer festhalten lassen, dass er anerkennt, dass er Emmel die ½ Ohm Wein gegeben habe und er beschuldigt Steffan Beder weiter und sagt: Dass er Emmel die ½ Ohm Wein gegeben habe, nachdem er die Pfänder aufgetragen habe. Dass er solches nicht anerkenne, das schade ihm 10 Gulden und er fordert von ihm eine Antwort vor Gericht. Darauf antwortet Steffan Beder und sagt: Er habe die Badestube von Erk gekauft. Da seien ihm ½ Ohm Wein genannt worden, die habe er Emmel bezahlt und gegeben und wem er die weiter geben und ausrichten solle, darin wolle er gehorsam sein. Antz hat festhalten lassen, dass er anerkennt, dass er die ½ Ohm Wein Emmel geben soll und hofft, Herr Wilhelm habe - da die Gerichtsurkunde Häuser, Hofstätten und Gärten klar benennt, wo der Bach durchläuft mit seinem Ausgang - die Beweise wohl erbracht. Es sei denn, Emmel bringe die Beweise vor Gericht bei, wo er die Gülte herhabe, denn er habe sie weder eingezogen noch geschaffen, noch habe er sie gekauft. Emmel sagt dazu: Herr Wilhelm lese in dem Brief von einem Haus unten am Brunnen. Das sei bekannt, dass dieses Haus gestanden habe, da habe Henne Bleychen darin gesessen. Und das Wasser lief durch das Haus und hatte seinen Anfang von der Badestube her und lief Richtung

Registereinträge

Abfluss   –   Antze (Name)   –   Arbeit (arbeiten)   –   Bach (Gewässer)   –   Badestube   –   Beder, Steffan (der)   –   Bleychen, Henne   –   Born (Brunnen)   –   Brief (Urkunde)   –   Emmel in der Uffhub   –   Ercker, N.N.   –   Garten   –   gehorsam (Gehorsamkeit)   –   Gerichtsbrief   –   Guelt (Gült)   –   Haus (Gebäude)   –   Hode, Wilhelm   –   Hofreite   –   Korn (Getreide)   –   Leimkute   –   lesen (Texte)   –   Mainz (Stadt)   –   Mauchenheimer, Henne   –   Nickel, Heinrich   –   Ohm   –   Peter- und Paulsaltar   –   Sohn (Söhne)   –   Viertel   –   Wasser   –   Wein (Wein)   –   Wingert (Weingarten)   –