Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 168

10.02.1481  / Samstag nach Agathe

Transkription

Actu(m) Sabb(at)o in die blaʃij

1 h Jtem henne end(e)rs 1 h off hench(in) drubein fur j gld gelts vnd off ʃolich vnd(er)pfand(e)
die dar fur ligent

Actu(m) 3a p(os)t plaʃij

tag v(er)hudt Jtem Cleʃe unnd henne winßbech(er) gebruͦd(er) hab(e)n jrenn̄ tag v(er)hudt gey(n) ʃterne cleʃen

Actu(m) Sabbato p(os)t agathe

meiʃt(er) jacob artzt Jtem meiʃt(er) Jacob artzt ʃpricht zu meiʃt(er) Johanne(n) dem(e) bollerer zue wie er jne
meiʃt(er) joh(an) bollerr(er) zu eyn(er) zijt geheilt hab da hab er jme geredt woil zu lone(n) unnd ʃoll jme geb(e)n
xiiij gld der xiiij gld ʃyen(n) jme iiij gld wurdenn̄ vnnd das er jme die and(er)n x gld
nit gijbt ʃchait jme ʃouil dar zu vnnd heißt jme ey(n) anttw(or)t ney(n) od(er) ja ob er jme
die geredt hab od(er) nit meiʃt(er) Johann boller(e)r anttw(or)t dar zu vnnd ʃpricht
ney(n) er ʃij jme der xiiij gld nit ʃchuͤldig / er hab jme auͤch nye keyne furwo(r)t gethan(n)
ʃond(er) er ʃij geracht wurden̄ vonn̄ erbare lűten daß er jme ʃoll geben̄ viij gld
die hab er jme auͤch woil v(er)nuͤget vnd vßgeracht mit duch vnd gelde vnd
lengt er jne wid(er) an macher ʃich vnʃchuͤldig deß iʃt meiʃt(er) Johanne(n)n ʃin
vnʃchult geʃtalt zu xiiij tag(en) haben̄ beide p(ar)tien v(er)bott

erk(annt) Jtem Carpen(n) cleßg(in) erk(ennt) pet(er)n bend(er)n von̄ wint(er)heim̄ iij gld jn xiiij tag(en) ʃi
no(n) t(unc) pf(and)

erk(annt) Jtem Lupolts henne erkent ʃnid(er)henne v gld zugeben̄ zuʃʃen̄ hie vnd faʃtnacht
ʃi non(n) tun(n)c pfandt

erk(annt) Jtem müd(er)s pet(er) erk(ennt) dornhenne(n) von̄ momp(er)ʃchafft weg(en) philippʃen ʃon
ij gld jn xiiij tag(en) ʃi no(n) tu(n)c pfandt

erk(annt) Jtem Rudwin erkent flucken cleʃenn ɉ  gld jn xiiij tag(en) ʃi no(n) tu(n)c pfant

Jtem müderß pet(er) hat gefragt vnd ʃagt bingels cleʃe gebe ʃoll jme jerlichis ɉ gld
vom̄ eyne(m) huͤʃe geben deß thu er nit vnnd ʃteet daß huß noch zu ʃinen hand(en)
wid(er)geno(m)men begert ob er daß huß nit widd(er) zu jme moge neme(n) S(ente)n(ti)a ʃi ita eʃt ʃo magk
er daß huß widd(er) nemen daß hat pet(er) v(er)bott

erk(annt) Jtem Contzgin praʃʃe erk(ennt) Stockheym(er)ß hoffman̄ von̄ ʃtockheym(er)s weg(en) 1 lb hlr
jn xiiij tag(en) ʃi non tu(n)c pfandt erf(olgt)

eydt erlaʃʃen Jtem Sterne cleʃe erleʃt hennen vnd jekeln(n) winßbach(er) gebrod(er) der vnʃchult
ʃolichis hait antz von(n) jren wegen(n) v(er)bott

Sterne cleʃe vnd Jtem henne von(n) eltfelt hait ʃich v(er)dingt Sterne Cleʃen daß wort zu thun̄
hene winßbach(er) gey(n) henne winßbach(er)n vnd ʃin vndderding hait er verbott vnnd gijt

Übertragung

Samstag 3. Februar 1481

Henne Endres erhebt seine 1. Klage gegen Henchin Drubein wegen einem Gulden Geld und auf die Pfänder dafür.

Dienstag 6. Februar 1481

Clese und Henne Winsbach haben ihren Tag gewahrt gegen Clese Stern.

Samstag 10. Februar 1481

Meister Jakob, der Arzt, klagt Meister Johann den Pollerer an, wie er ihn vor einiger Zeit geheilt habe. Da habe er ihm versprochen, ihn wohl zu lohnen und er solle ihm 14 Gulden geben. Von den 14 Gulden seien ihm 4 Gulden geworden. Und dass er ihm die anderen 10 Gulden nicht gibt, das schade ihm ebensoviel dazu und er fordert von ihm eine Antwort Nein oder Ja, ob er ihm die versprochen habe oder nicht. Meister Johann Pollerer antwortet darauf und sagt: Nein. Er sei ihm die 14 Gulden nicht schuldig. Er habe ihm auch kein Versprechen gemacht, sondern sie seien von ehrbaren Leuten verglichen worden, dass er ihm 8 Gulden geben solle. Die habe er ihm auch gezahlt durch Tuch und Geld. Und belangt er ihn weiter, er erklärt er sich für unschuldig. Seine Unschuld gilt 14 Tage. Dem haben beide Parteien zugestimmt.

Clesgin Karpe erkennt an, Peter Bender von Winternheim 3 Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht Pfändung.

Henne Lupolt erkennt an, Henne Schneider 5 Gulden zahlen zu müssen bis Fastnacht. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Peter Muder erkennt an, Henne Dorn als Vertreter von Philips Sohn 2 Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht Pfändung.

Rudwin erkennt an, Clese Fluck ½ Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht Pfändung.

Peter Muder hat gefragt und sagt: Clese Bingel soll ihm jährlich ½ Gulden von einem Haus geben. Das tue er nicht und das Haus steht noch in seinem Besitz. Er fragt, ob er das Haus nicht wieder an sich nehmen könne. Urteil: Wenn es so ist, so kann er das Haus zurücknehmen. Das hat Peter festhalten lassen.

Contzgin Prass erkennt an, [Hans,] dem Hofmann des Stockheimers für Stockheim 1 Pfund Heller zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Clese Stern erlässt Henne und Jeckel Winsbach, Brüder, die Unschuld. Das hat Antze für diese festhalten lassen.

Henne von Eltville hat sich verpflichtet, Clese Stern vor Gericht gegen Henne Winßbach zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen und gibt

Registereinträge

Acht   –   Agatha von Catania (Agathe)   –   Antze (Name)   –   Arzt (Beruf)   –   Bender, Peter   –   Bingel, Clese   –   Blasius (episcopus)   –   Bruder (Brüder)   –   Dienstag   –   Dorn, Henne   –   Drubein, Henchin   –   ehrbare Leute   –   Eltville, Henne von   –   Enders (Endres), Henne   –   Fastnacht   –   Fluck, Clese   –   Hans (Name)   –   Haus (Gebäude)   –   Hofmann (Tätigkeit)   –   Jakob (Name)   –   Karpe, Clesgin   –   Lohn (Entgelt)   –   Lupolt, Henne   –   Muder, Peter   –   Philip (Name)   –   Pollerer, Johan (der)   –   Prass, Contzgin   –   Rudwin (Name)   –   Samstag   –   Schneider, Henne   –   sententia   –   Stern, Clese   –   Stockheimer   –   Tuch   –   Unschuld (unschuldig)   –   Winsbach, Clese   –   Winsbach, Henne   –   Winsbach, Jeckel   –   Winternheim (Ort)   –