Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 166

27.01.1481  / Samstag nach Conversio Pauli

Transkription

bewerenn̄ unnd will man(n) das nit von(n) jne entperenn ʃo wollenn̄ ʃie es noch
bij diʃʃem(m) tage thun(n) Antz hait mit recht gefragt jn welch(er) zijt ʃie das recht thun̄
S(e)n(tenti)a ʃollenn jʃt gewißt jn xiiij tag(en) ʃollen(n) ʃie w ʃagnen halp die beweru(n)g thun̄ das hait
antz v(er)bot Anntz ʃpricht auch // zu Stopenhennen wie das er vor zijt(en) gehort
Stopen henne habenn von henne rußchenn̄ die fraüwe antreffenn̄ daß er ʃolichis nit herußer
thu ʃchait ir xx gld vnnd heißt jme ey(n) ja od(er) neyn(n) daroff reddt henne vonn̄
eltfelt vonn Stopenn weg(en) eß hab ʃich gefugt zu eyn(er) zijt daß er vnnd henne
Rüʃche bij ey(n) an dem̄ mart habenn̄ geʃeʃß(e)n vnnd ʃyen ʃie mit eynand(er) abhynne
gangenn̄ vnnd mitey(n) geredt von̄ hennen̄ Rußchenn̄ weg(en) docht(er) / fur ʃin(er) doͤre
Da iʃt matzkuch jne nachgang(en) ongeu(er)de vnd ʃie fur der doͤre fünd(en) ʃteen / da hab matz-
kuͤch geʃproch(en) waß thu(n) ir hie hab Stop geanttw(or)t nüʃt da ʃij er hynwegk gang(en)
Da hait henne rußche geʃprochenn̄ Der lecker hait v(er)ziert ʃin gudt vnd ʃins vatt(er)
gudt vnd waß jme von̄ appenheim(er) auch wurd(en) iʃt vnnd er hofft my(n) gudt auch
zuu(er)zerenn̄ / da hait ʃtop geʃprochenn̄ er endut ob(er) gott will / Da hait henne
rußche geʃprochenn̄ w(e)r wolt eß jme werenn̄ od(er) nemen / vnnd gebore jme ettwas
mehe darzu zuthun̄ deß woll er ʃich nit werenn̄ die ʃage hait antz v(er)bott

Jtem meiʃt(er) Jacop ʃchuld(et) Jekel monʃt(er)s frauwe vnd ʃpricht ʃie ʃij zu jme komme(n) mit
meiʃt(er) Jacob artzt ettlichenn gebrechenn̄ den ʃie gehabt hait den hab er jr vnd(er)ʃteen zu heilen deßhalp
ʃie jme gereth hab ij gld zugebenn̄ / deß ʃij jme ɉ gld wuͤrd(en) daß ʃie jme daß  oberig
gelt nit gijt ʃchait jme als vil dar zu vnnd heiʃt ir ey(n) anntw(or)t ja od(er) ney(n) Rudig(er)
von̄ der fr(auen) wegen̄ ʃpricht meiʃt(er) Jacob ʃij jn knod(en) huß geweʃt vnd die frauwe auch
Jekel mo(n)ʃters fr(au) da hab er ettlichenn̄ gebrechen an jr geʃehenn̄ den er v(er)meyne jr zu werenn̄ / hab
ʃie geanttw(or)t ʃie macht woil lidenn̄ daß ʃie heile we(re) aber ʃie hab jme nit vil zugebenn̄
da hait meiʃt(er) Jacop geʃagt duͤ magʃt mir licht gebenn̄ vnd gib mir nűʃt nit ich habe
dich dan(n) geheilt alʃo ʃien ʃie miteynand(er) ub(er)ko(mmen) jme j lb bott(er) od(er) zwey / od(er) eyne(n) keʃe
od(er) zwene ʃo ferr er ʃie heile mecht alʃo hab ʃie jme faʃt me geben dan ʃie jme gereth
habe vnnd ʃij ey(n) zijt alß heile als die and(er) vnnd die frauwe mocht geliden daß er ʃie
erließ dann ʃie hab mit dem vßgegeben v(er)loren̄ genu(n)g vnnd wolt er ʃie wid(er) anlang(en)
deß mecht ʃie ʃich vnʃchuldig die vnʃch(uld) hait meiʃter Jacob v(er)bott vnd iʃt d(er) frauwen
onʃchult jr vnʃchult zuthu(n) geʃatzt jn xiiij tag(en) daß iʃt v(er)bott

Jtem heil kleßgin von(n) nydd(er)Rode hait bracht eyne(n) brieff antreffen(n) Conrait kethelernn̄ komm(en)
demnach zußen jme vnd emerichis henne als beneme jme lips kranckheit noitt beg(er)t
ketheler vnd ʃinen tag furt(er) zu leng(en) deß iʃt jne tag geʃtalt vff den negʃt(en) ʃampʃtag nach
emmerichs henne dem erweiß Sontag negʃt ʃolichis iʃt verbott von̄ heilnn cleßgin(n)

noitt bott Jtem he(r) heinr(ich) nickel v(er)noittbott hiltzenn̄ kethen gey(n) pet(er) rauben vnnd iʃt ir tage gelengt
xiiij tage

Jtem henne von(n) eltfelts ʃone erk(ennt) endres drapenn XVI alb jn xiiij tag(en) ʃi no(n) tu(n)c p

Jtem hiltwin erk(ennt) drappen(n) end(er)s trappen(n) I gld off rechnu(n)g jn xiiij tag(en) ʃi no(n) tu(n)c
pfandt

Übertragung

beeiden und wolle man nicht darauf verzichten, wollen sie es noch heute tun. Antze hat gefragt, zu welcher Zeit das sein soll und es wurde ihm gewiesen: In 14 Tagen sollen sie den Eid tun. Das hat Antze festhalten lassen. Antze klagt auch Henne Stope an, dass er vor einiger Zeit gehört habe von Henne Ruß die Frau betreffend, dass er damit nicht herauskomme, das schade ihr 20 Gulden und er fordert von ihm ein Ja oder Nein. Darauf sagt Henne von Eltville für Stope: Es habe sich vor einiger Zeit so ergeben, dass er und Henne Ruße beieinander am Markt gesessen haben und hätten miteinander geredet wegen Henne Ruße vor seiner Tür. Da ist Matzkuch ihnen nachgegangen und habe sie vor der Tür stehend gefunden. Da habe Matzkuch gesagt: Was tut ihr hier. Da habe Stope geantwortet: Nichts. Da sei er weggegangen. Da habe Henne Ruße gesagt: Der Lecker hat sein Gut verzehrt und seines Vaters Gut verzehrt und was ihm von Appenheimer geworden ist und er hofft, mein Gut auch zu verzehren. Da hat Stope gesagt: Er tut es nicht, so Gott will. Da hat Henne Ruschße gesagt: Wer wolle das verhindern oder ihm nehmen. Und könne er etwas dazu tun, er wolle sich nicht wehren. Die Aussage hat Antze festhalten lassen.

Clesgin Heil von Niederroden hat einen Brief gebracht betreff Konrad Ketheler und Henne Emmerich, dass sie wegen Krankheit nicht kommen und hat Verlängerung erbeten. Es ist ihnen ein Termin gesetzt worden am Samstag nach Erweißsonntag. Dem hat Clesgin Heil zugestimmt.

Herr Heinrich Nickel hat Kette Hiltz gegenüber Peter Raub entschuldigt wegen Not. Der Termin ist um 14 Tage verschoben worden.

Henne von Eltvilles Sohn erkennt an, Enders Drapp 16 Albus binnen 14 Tagen zahlen zu müssen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Hiltwin erkennt an, Enders Drapp einen Gulden gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht Pfändung.

Meister Jakob beschuldig Jeckel Monsters Frau und sagt: Sie sei zu ihm gekommen mit etlichen Gebrechen, die sie hatte. Die habe er ihr geholfen zu heilen. Deshalb habe sie ihm 2 Gulden versprochen, von denen er ½ Gulden erhielt. Dass sie ihm das übrige nicht gibt, das schade ihm ebensoviel und er fordert von ihr eine Antwort Ja oder Nein. Rudiger sagt für die Frau: Meister Jakob sei im Haus von Knode gewesen und die Frau auch. Da habe er etliche Gebrechen an ihr gesehen, die er meinte heilen zu können. Da habe sie geantwortet: Es würde ihr gut gefallen, wäre sie gesund, aber sie habe ihm nicht viel zu geben. Da habe Meister Jakob gesagt: Du kannst mir wenig geben und gibst mir sonst nichts, bevor ich dich geheilt habe. So seien sie übereingekommen, dass sie ihm ein Pfund Butter oder ein oder 2 Käse gebe, so fern er sie heilt. Also habe sie ihm fast mehr gegeben, als sie versprochen haben. Und eine Zeit sei so heil wie die andere und der Frau wäre es lieb, dass er ihr die Anklage erlasse, dann sie habe genug Ausgaben gehabt. Und wolle er sie weiter anklagen, so erkläre sie sich für unschuldig. Die Unschuld hat Meister Jakob festhalten lassen und die Frau muss sie beweisen binnen 14 Tage. Das wurde festgehalten.

Clesgin Heil von Nieder-Roden hat einen Brief gebracht betreff Konrad Ketheler und Henne Emmerich, dass sie wegen Krankheit nicht kommen und hat Verlängerung erbeten. Es ist ihnen ein Termin gesetzt worden am Samstag nach Erweißsonntag. Dem hat Clesgin Heil zugestimmt.

Herr Heinrich Nickel hat Kette Hiltz gegenüber Peter Raub entschuldigt wegen Not. Der Termin ist um 14 Tage verschoben worden.

Henne von Eltvilles Sohn erkennt an, Andres Drapp 16 Albus binnen 14 Tagen zahlen zu müssen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Hiltwin erkennt an Endres Drapp einen Gulden gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht Pfändung.

Registereinträge

Antze (Name)   –   Appenheim, N. N. von   –   Butter   –   Drapp, Enders (Endres)   –   Eidesleistung   –   Eltville, Henne von   –   Emerich, Henne   –   Erbessonntag   –   Frau (Frau)   –   Gebrechen   –   Gesundheit   –   Gott   –   Haus (Gebäude)   –   Heil, Clesgin   –   Heilung (heilen)   –   Hiltwin, N. N.   –   Hiltz, Kette   –   Jakob (Name)   –   Kaese (Käse)   –   Ketheler, Konrad   –   Knode, N. N.   –   Krankheit (krank)   –   Lecker   –   Markt (Ober-Ingelheim)   –   Matzkuch, N. N.   –   Monster, Jeckel   –   Nickel, Heinrich   –   Nieder-Roden   –   Raub, Peter   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Ruße, Henne   –   Samstag   –   Sohn (Söhne)   –   Stope, Henne   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vater   –   Vernotbotung   –