Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 159v

07.10.1480  / Samstag nach Remigius

Transkription

erf(olgt) Jtem hilczen kette erf(olgt) meczelhenne(n) offs buͤch

Jtem peder rauͤp hait karlen vnd Jeckeln von ʃiemern
zu geʃprochen wie daß ʃie ýme von yrs vater we-
ped(er) rauͤp gen ʃchuldig ʃihen iiij gld vnd geben ad(er) erkenne(n)
karlen vnd yme die nit das ʃchade yme alʃujl dar zu vnd obe
jeckel klee ʃie dar zu ney(n) ʃagen wolten ʃo beziege er ʃich offs
buͤch daß hans klee ʃelige yme xij gld erkant(en)
die hait er bezalt bijß off iiij gld dar off ʃagen
karlen vnd Jeckel dwile peder offs buͤch zugt ʃo be-
geren ʃie mit recht obe erßs nit brengen ʃolle / ʃ(e)n(tent)ia
Ja / vnd ʃall eß thűn in xiiij tagen bedarff er dan(n) ʃyn(er)
tage furte vnd heiʃt die als recht iʃt / ʃo ʃall man yme
die furt(er) ʃtillen noch zu czweyen xiiij tagen vnd ʃo das
buch verhort(en) wirt beheltlich karlen vnd Jeckeln yre
jnʃage vnd geʃchee dan(n) furt(er) was recht iʃt das haint
ʃie alle verbot

erf(olgt) Jtem peder raup erf(olgt) peder dűczen offs buch

Jtem die vnʃcholt zuʃchen hoʃen rodwin vnd ferber-
gelengt henne(n) iʃt gelengt bijß off ʃamßtag nach ʃant
martins tage ʃic hodie

Jtem ferberhenne erk(ennt) Jeckel drappen von mo(m)p(er)ʃchafft
erk(annt) wegen kiczhanʃen vij gld my(n)ner eyn orte zű
geben in xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

p b Jtem henne Raup hait p b an erbachs hengin

erf(olgt) Jtem her conrat Lange erf(olgt) herman ʃcherern vnd
gerhart branden offs buch

2 tag Jtem hans Rampűʃche hait ʃin 2 tag furt(er) geheiʃch(e)n
peder ʃwinden zu brenge(n) // geigen gerhart bend(er)n

Jtem herma(n) ʃcher(er) hait kicz annen zu geʃprochen wie
daß ʃie ader ýre mo(m)per yme verkaufft hab(e)n alleß
daß er habe jn des richs gericht // vnd wuße doch keyne(n)
h(er)ma(n) ʃcher(er) ʃchaden ʃie ʃinthalben gelytten // yre auch nuʃte ʃchul-
dig zu ʃin nű wiʃen man doch daß man phandt gut
kicze anne ʃonder geverde verkeiffen ʃolle // iʃt das hie geʃcheen
ad ʃocios Das ʃtille er zu dem gericht vnd hofft ʃie habe eß
vnbilche gethan dan(n) were er ýre x gld ʃchuldig
geweʃt(en) ʃo hette ʃie wole ʃoujl fonden daß ʃie yme

Übertragung

Kette Hiltz hat ihren Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Henne Metzel.

Peter Raub hat Karl und Jeckel von Simmern angeklagt, dass sie ihm von ihrem Vater her 4 Gulden schuldig seien und geben sie ihm nicht oder erkennen die Schuld an. Das schade ihm ebensoviel dazu. Und wenn sie dazu Nein sagen wollen, so berufe er sich auf das Buch, dass der verstorbene Hans Klee ihm 12 Gulden Schuld anerkannte. Die hat er bezahlt bis auf 4 Gulden. Darauf sagen Karl und Jeckel: Weil Peter sich auf das Buch berufe, so fragen sie das Gericht, ob er es nicht beibringen solle. Urteil: Ja und er soll es in 14 Tagen tun. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie es rechtmäßig ist, so soll man sie ihm noch zweimal 14 Tage geben. Und wenn das Buch gehört wird, vorbehaltlich Karls und Jeckels Gegenrede, geschehe es weiter, wie es rechtmäßig ist. Dem haben sie beide zugestimmt.

Peter Raub hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Peter Dutz.

Die Unschuld zwischen Rudwin Hose und Henne Ferber ist verlängert worden bis auf Samstag nach St. Martin.

Henne Ferber erkennt gegenüber Jeckel Drapp als Vertreter von Hans Kitz an, 7 Gulden weniger 1 Ort zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Raub hat Pfändung gefordert gegen Johann Erbach.

Herr Konrad Langen hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Herman Scherer und Gerhart Brand.

Hans Rampfuß hat seinen 2. Tag beantragt, Peter Swinde vor Gericht zu bringen gegen Gerhart Bender.

Hermann Scherer hat Anne Kitz angeklagt, dass sie oder ihr Vertreter alles verkauft haben, das er im Reichsgericht habe. Und er wüsste doch von keinem Schaden, den sie seinetwegen erlitten und er sei ihr auch nichts schuldig. Nun wisse man doch, dass man Pfandgut ohne Gefährdung verkaufen solle. Ist das hier geschehen? Das legt er dem Gericht vor. Und er hofft, sie habe es unbilliger Weise getan. Denn wäre er ihr 10 Gulden schuldig gewesen, so hätte sie wohl soviel gefunden, dass sie ihm

Registereinträge

Acht   –   Bender, Gerhard (der)   –   Brand, Gerhart   –   Drapp, Jeckel   –   Ferber, Henne   –   Hiltz, Kette   –   Hose, Rudwin   –   Kitz, Anne   –   Kitz, Hans   –   Klee, Hans (von)   –   Langen, Konrad (von)   –   Martinstag (Martini)   –   Metzel, Henne   –   Ort (Währung)   –   Rampfuß, Hans   –   Raub, Henne   –   Raub, Peter   –   Recht (gleiches)   –   Reichsgericht (Ingelheim)   –   Samstag   –   Scherer, Herman   –   Simmern, Jeckel (von)   –   Simmern, Karl von   –   Swinde, Peter   –