Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 148

17.06.1480  / Samstag nach Vitus

Transkription

ebert kicze hait das buch geigen h(er)man ʃcher(er)n laißen offen vnd
das verbot vnd hofft noch hutbetage jn maißen alʃ vor
h(er)ma(n) ʃcher(er) Herma(n) erfolgt zu hain vnd ʃtilt das zu recht // h(er)man
ʃ(e)n(tent)ia hait eß auch zu recht geʃtalt jn maißen alʃ vor
nach anʃprache antwort beid(er)theyl furbrengu(n)ge vnd
beʃage der konde // ʃ(e)n(tent)ia // daß ebert kicze erfolgt
herma(n) ʃcher(er)n offs bűch // das hait ebert verbot

p b Jtem ebert kicze alʃuo(n) mo(m)p(er)ʃchafft wegen ʃiner muͤd(er)
hait p b an herma(n) ʃcherern

erf(olgt) Jtem cleʃe raup vnʃer mit ʃcheffen geʃelle erf(olgt) Jeckel
praʃʃen vor x gld nota

actu(m) off dinʃtag vor ʃant vit(us) tage

2 h Jtem Rudiger alʃuo(n) mo(m)p(er)ʃchafft wegen hans wolffen
dut ʃin 2 h off praʃʃen hengin ut p(ri)ma

Actu(m) off ʃamßtag nach ʃant vit(us) tage

p b Jtem ʃnyderhen(ne) Jeckel der alde hait p b an cleʃe dűherma(n)

Jtem peder ʃnade ʃagt er habe ebert kiczen erfolgt
vnd phande berett(en) vnd ýne wollen phenden // nű
ober nacht duhe yme kicze anne jnlege // vnd weiße des ʃyne(n)
halten nit dauo(n) ʃo begere mit recht zu beʃcheid(e)n wie er
thűn ʃoll daß yme recht geʃchee vnd nyema(n)t un-
recht / ʃ(e)n(tent)ia // er ʃoll dem ʃcholteß(e)n eyne(n) heymbergen
heiʃch(e)n dem ʃall er eberten mit dem jheren geben
vnd der heymberge ʃall yne ober nacht halten
vnd dan(n) an gericht brengen vnd furter fragen
was dan(n) furt(er) recht iʃt das geʃchee das hait ped(er)
verbot

2 h Jtem der bichter ým(m) cloʃter dut ʃin 2 h off meczel-
henne(n) ut p(ri)ma

Jtem frauwe madlene von fennynge(n) erk(ennt) vor ʃich
und ýre erben frauwe fieln der aptiʃchen hie

Übertragung

das Gerichtsbuch in der Sache mit Hermann Scherer öffnen lassen und das festhalten lassen. Er hofft noch heute in der Sache gegen Hermann gewonnen zu haben und legt das dem Gericht vor. Hermann hat seine Aussage wie zuvor dem Gericht vorgelegt. Nach Anklage, Gegenrede, beiderseitigen Vorbringungen und dem Hören der Beweise ergeht das Urteil: Ebert Kitz hat gegen Hermann Scherer seinen Anspruch eingeklagt. Das hat Ebert festhalten lassen.

Ebert Kitz hat als Vertreter seiner Mutter Pfändung gefordert gegen Hermann Scherer.

Clese Raub, unser Mitschöffe, verklagt Jeckel Prass auf 10 Gulden.

Dienstag 13. Juni 1480

Rudiger erhebt als Vertreter von Hans Wolff seine 2. Klage gegen Hengin Prass.

Samstag 17. Juni 1480

Jeckel Schneiderhenne der Alte hat Pfändung gefordert gegen Clese Duherman.

Peter Schnade sagt, er habe gegen Ebert Kitz seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen und Pfändung gefordert und wolle ihn pfänden. Nun hindere ihn Anne Kitz daran. Und er wisse das Seine nicht. Daher fordert er einen Gerichtsbescheid, was er tun solle, damit ihm Recht geschehe und niemand Unrecht. Urteil: Er soll vom Schult-heißen einen Heimbürgen fordern. Dem soll er Ebert mit dem Rockschoß geben und der Heimbürge soll ihn über Nacht verwahren. Dann soll er ihn vor Gericht bringen und fragen, was Recht ist, das geschehe. Das hat Peter festhalten lassen.

Der Beichtvater im Kloster erhebt seine 2. Klage gegen Henne Metzel.

Frau Madlene von Venningen erkennt für sich und ihre Erben an, Frau Fiel, der Äbtissin hier

Registereinträge

Beichter (Beichtvater)   –   Dienstag   –   Duherman, Clese (Clas)   –   Fiel (Jungfrau/Frau)   –   Frau (Frau)   –   Frauen (Geistliche)   –   geren   –   Heimbürge   –   Kitz, Anne   –   Kitz, Ebert (Eberhard)   –   Kloster (Ingelheim)   –   Metzel, Henne   –   Mutter (Mütter)   –   Nacht halten, über   –   Prass, Hengin   –   Prass, Jeckel   –   Raub, Clese   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Samstag   –   Scherer, Herman   –   Schneiderhenne, Jeckel   –   sententia   –   Venningen, Madlene von   –   Viti et Modesti   –   Wolff von Sponheim, Hans   –