Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 139v

15.04.1480  / Samstag nach Quasi modo geniti

Transkription

1 h Jdem dut 1 h vor vj ß vnd ij cappen off hennen von
echzel et ʃup(ra) ping(nora)

1 h Jdem dut 1 h vor ix ß vnd eyn ganßs off Em(m)eln vo(n)
jngelnheim vnd Raubs dýnen vnűerʃcheidlich
et ʃupra ping(nora)

Jtem yetten concze erk(ennt) Műd(er)henne(n) von ʃins jonck(er)n
erk(annt) wegen j gld vnd viij alb zu geb(e)n in xiiij tag(en)
ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem Ruʃʃen iʃt ʃin tag geʃtalt geigen ped(er) ʃnaden an
das nehʃte gericht

Jtem knodenhen(ne) erk(ennt) adam wolffen vnß(er)m mit ʃcheffe(n)
erk(annt) geʃellen iiɉ gld off rechnu(n)ge zu geb(e)n zuʃch(e)n
pinxʃten ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem henne Dűcze hait ʃich verdingt ferberhenne(n)
ʃin wort zu thűn vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot
als recht iʃt vnd hait hans frunden von bingen
zu geʃproch(e)n wie daß er hanʃen verdingten
ferb(er) henne habe eyn dűch zu weben vnd das zu machen wie
recht iʃt vnd ʃo eß gemacht(en) ʃij yme das zu lyb-
hans frűnt bern des habe er ýme ʃyne(n) lone vor geb(e)n daß
hans ýme ʃin duch nit libbert das ʃchade fer-
ber henne(n) xx gld dar off hait ʃich greben
clas von bingen verdingt / hanʃen ʃin wort zu
thűn vnd hait ʃin vnd(er)tinge auch verbot als recht
iʃt vnd ʃagt des off gemeßen ʃchadens ʃij hans
befur abe vnʃchuldig furt(er) moge ʃin er habe fer-
berhenne(n) gearbeit / er habe yme auch dar vm(m)b
gelont(en) aber nach lude der ʃchuldigűnge daß er
yme zu geʃagt ʃolle hain das duch zu machen
vnd zu lybbern des geʃtehe yme hans nit vnd
ʃagt ney(n) dar zu dan(n) ir zonfft habe ey(n) ordenu(n)ge
was ʃich da zuʃch(e)n begeb(e)n habe konne er nit
wűßen alʃo daß er das duch hait mußen hinder
gericht legen vnd habe ferberhenne(n) nuʃte ge-

Übertragung

Derselbe erhebt seine 1. Klage wegen 6 Schilling und 2 Kappaunen gegen Henne von Echzel auf die Pfänder.

Derselbe erhebt seine 1. Klage wegen 9 Schilling und einer Gans gegen Emmel von Ingelheim und Dine Raub ungeteilt auf die Pfänder.

Contze Yett erkennt an, Henne Muder für seinen Junker einen Gulden und 8 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Ruße ist sein Termin gegen Peter Schnade auf den nächsten Gerichtstag gesetzt worden.

Henne Knode erkennt an, Adam Wolff, unserem Mitschöffen, 2½ Gulden gegen Rechnung zahlen zu müssen bis Pfingsten. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Dutz hat sich verpflichtet, Henne Ferber vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es rechtmäßig ist. Und er hat Hans Frund von Bingen angeklagt, dass er Hans verpflichtet habe, ein Tuch zu weben und das zu machen, wie es richtig ist und es ihm zu liefern, wenn es fertig ist. Dafür habe er seinen Lohn im Voraus erhalten. Dass Hans ihm sein Tuch nicht liefert, das schade Henne Ferber 20 Gulden. Darauf hat sich Clas Grebe von Bingen verpflichtet, Hans vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen wie es rechtmäßig ist. Und er sagt: Des angelaufenen Schadens sei Hans zuvor unschuldig. Weiter könne es sein, dass er für Henne Ferber gearbeitet habe. Er habe ihn auch dafür bezahlt. Aber dass er ihm gemäß der Beschuldigung zugesagt haben solle, das Tuch zu machen und zu liefern, das gestehe Hans nicht und sagt Nein dazu. Denn ihre Zunft habe eine Ordnung. Was zwischen ihnen abgesprochen sei, dass könne er nicht wissen. So habe er das Tuch bei Gericht hinterlegen müssen und er habe Henne Ferber nicht versprochen

Registereinträge

Bingen (Ort)   –   Dutz, Henne   –   Echzell, Henne (Henchin, Hengin) von   –   Ferber, Henne   –   Frund, Hans   –   Gans (Gänse)   –   Gerichtshinterlegung   –   Grebe, Clas   –   Ingelheim, Emmel von   –   Kapaun   –   Knode, Henne   –   Lohn (Entgelt)   –   Muder, Henne   –   Pfingsten   –   Raub, Dine   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Ruße, N. N.   –   Schnade, Peter   –   Tuch   –   Unschuld (unschuldig)   –   verdingen   –   Weber (Tätigkeit)   –   Wolff von Sponheim, Adam   –   Yett, Contze   –   Zunftordnung   –