Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 138v

15.04.1480  / Samstag nach Quasi modo geniti

Transkription

tag v(er)hut(en) Jtem Jeckel bedder hait ʃyne(n) tag verhűt(en) geigen
Criʃtman von venderßheim des iʃt yme tag ge-
ʃtalt an das nehʃte gericht das hait er verbot

Actu(m) off ʃamßtag nach quaʃimodage(ni)ti

erk(annt) Jtem vincze erk(ennt) ʃchonwedd(er)n xv alb vff rechnü(n)ge
zu geb(e)n in xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem cleʃe grahe erk(ennt) peder wolenb(er)n // die freffel
erk(annt) no(ta) ʃich zuʃch(e)n yne begeb(e)n an dem ʃcholteß(e)n ußzu
riecht(en) das hait peder verbot

erf(olgt) p b Jtem henne Ruße erf(olgt) kicz annen vnd ebert yren
ʃone beide offs büch vnd hait an yne phande
beretten

Jtem adam wolff vnʃer mit ʃcheffen geʃelle erf(olgt)
philipʃen des boeßen hoffman offs büch vnd ʃagt
erf(olgt) et er wyße des ʃynen nyt vnd begert furter zu
neʃchit beʃcheid(e)n ʃ(ente)n(t)ia er ʃall dem ʃcholteß(e)n eyne(n) hey(m)-
des ʃyne(n) bergen heiʃch(e)n der ʃall yme phande aym geren
geben

p b Jtem her heinrich ʃtrude hait p b an kicz anne(n)

Jtem becker henne von ʃobernheim hait pet(er)n
vnß(er)m gericht ʃchriber zu geʃproch(e)n wie daß
Peter yme ʃchuldig ʃij xvjI gld von ʃins
beck(er) hen(ne) bruder ʃelig(en) wegen der habe er yme iij gulden
pet(er) ʃchryb(er) geb(e)n vnd gebe yme das ander nit das ʃchade
yme hondert gld vnd heiʃt yme eyn recht
antwort dar off ʃagt peter / er habe off eyn zijt
wollen eyn hűʃche keiffen / wda hatt wilhelm ʃelig(en)
xxiiij gld off // alʃo ʃij er zu wilhelme(n) ko(m)-
men vnd geʃagt / wilhelm du haiʃt ʃoujl gelts
off dem huʃe // wolteʃtu mir genade thűn Jch

[a] Der Anfangsbuchstabe ist über ein »z« geschrieben.
[b] Der Anfangsbuchstabe ist über ein »w« geschrieben.

Übertragung

Jeckel Beder hat seinen Tag verschoben gegen Christman von Vendersheim. Es ist ihm ein Termin gesetzt worden am nächsten Gerichtstag. Dem hat er zugestimmt.

Samstag 15. April 1480

Winß erkennt an, Schonwetter 15 Albus gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Cles Gra erkennt gegenüber Peter Wolenberg an, die Frevel, die zwischen ihnen anfielen, dem Schultheißen zu leisten. Das hat Peter festhalten lassen.

Henne Ruße hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Anne Kitz und Ebert ihren Sohn und hat Pfändung gefordert.

Adam Wolff, unser Mitschöffe, hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Philipp, den Hofmann des Boos von Waldeck und sagt, er wisse nicht, was dieser habe und erbitte weiteren Gerichtsbescheid. Urteil: Er soll von dem Schultheißen einen Heimbürgen fordern, der soll ihm Pfänder am Rockschoß geben.

Heinrich Strude hat Pfändung gefordert gegen Anne Kitz.

Henne Becker von Sobernheim hat Peter, unseren Gerichtsschreiber, angeklagt, dass Peter ihm 16 Gulden schuldig sei von seinem verstorbenen Bruder her. Er habe ihm 3 Gulden gegeben und gibt ihm das andere nicht. Das schade ihm 100 Gulden. Und er fordert von ihm eine rechte Antwort. Darauf sagt Peter: Er habe vor einiger Zeit ein Haus kaufen wollen. Darauf hatte der verstorbene Wilhelm 24 Gulden. Da sei er zu Wilhelm gekommen und habe gesagt: "Wilhelm, du hast so viel Geld auf dem Haus. Sei mir gnädig. Ich

Registereinträge

Becker, Henne   –   Beder, Jeckel   –   Boos von Waldeck, N. N.   –   Bruder (Brüder)   –   Frevel (frevelich)   –   geren   –   Gra, Clese   –   Gruse, Henne   –   Haus (Gebäude)   –   Heimbürge   –   Hofmann (Tätigkeit)   –   Kitz, Anne   –   Kitz, Ebert (Eberhard)   –   Metzler, Christman   –   Olm, Peter von   –   Philip (Name)   –   Quasi Modo Geniti   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Samstag   –   Schonwetter, N. N.   –   sententia   –   Sobernheim (Ort)   –   Sohn (Söhne)   –   Strude, Heinrich (Henne)   –   Vendersheim (Ort)   –   Wilhelm (Name)   –   Winß (Name)   –   Wolenber, Peter   –   Wolff von Sponheim, Adam   –