Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 133v

05.02.1480  / Samstag nach Blasius

Transkription

erk(annt) Jtem peder wolenber erk(ennt) benczen ped(er)n ij gld vnd ey(n) orte
zu geben zuʃch(e)n halp faʃten ʃi no(n) p erf(olgt)

f(re)f(fel) f(re)f(fel) Jtem ha(n)mans peder erk(ennt) dem ʃcholteßen ij freffeln myt
ʃyme liebe zuu(er)tedingen

p b Jtem ha(n)mans peder hait p b an cleʃe harwilern

Jtem zuʃchen Jonffr(au) fieln der aptiʃchen ym(m) cloʃter / frauwe madlene(n)
gelengt von fenny(n)gen / claʃe(n)ʃ von hoeʃtadt vnd cleßgin moʃpech(er)n
iʃt gelengt bijß off dinʃtag nach halpfaʃten ʃic hodie das
haint ʃie alle verbot

Jtem winter hait das bűch geigen ferberhenne(n) laißen offen
vnd hait den vnd(er)keiffern nemlich cleʃe fieln / enders koch(er)n
vnd cleʃe ʃtorczkoppen zu geʃproch(e)n wie daß ʃie bij ʃolichem
kauffe Jnhalt des buchs geweʃt(en) ʃihen vnd ʃagen nit wie
winter eß berett(en) ʃij das ʃchade ýme von yr iglichem x gld etc
ferberhen(ne) Dar off ʃagen ʃie alle drij ʃie ʃihen bij dem kauffe geweʃten
vnd der man(n) der den win kaufft / der habe ferber henne(n) drűhe
konde dűche geben alʃo wereß ʃache daß wint(er) zu winacht(en) nehʃt
vergangen nit uß geracht vnd bezalt worde // ʃo ʃolt ferber-
henne an die dűche griffen vnd wintern bezalen jn maißen
als were der man(n) ʃelbeʃt hie / das hait winter verbot vnd
haint von beidentheiln eyne(n) genugen an der ʃage gehabt das
hait winter verbot vnd mit recht begert jn welcher zijt
ferberhen(ne) yme ußrachtünge thűn ʃolle ʃ(e)n(tent)ia in xiiij tagen
Das hait winter auch verbot

Jtem hilczen kette hait peder Rauben zu geʃproch(e)n wie daß ʃie
yme ýre wingart verluhen habe // alʃo daß er yre jars iiij
gelengt aýme wins kauffma(n)s gut davo(n) geben ʃolle nu habe ped(er)
hilczen kett yre ýeczuͤnt iiij ayme geben die ʃihen nit kauffma(n)s gut daß
ped(er) raűp ped(er) ʃolichs gethan hait das ʃchade yre x gld // das iʃt gelengt noch hude
zu xiiij tagen ʃic hodie verbot

Jtem ʃnyderhenne Jeckel der jonge erk(ennt) hilczen ketten viij gld
erk(annt) vnd ij alb zu geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem cleʃe ʃtorczkoppe der jonge hait dieme(n) Jeckeln zu geʃproche(n)
wie daß ey(n) man(n) off ey(n) zijt win um(m)b ýne kaufften habe / vnd

Übertragung

Peter Wolenberg erkennt an, Peter Bentz 2 Gulden und 1 Ort zahlen zu müssen bis Halbfasten. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Peter Hanman erkennt an, dem Schultheißen 2 Frevel mit seinem Leib zu büßen.

Peter Hanman hat Pfändung gefordert gegen Clese Harwiler.

Zwischen Jungfrau Fiel, der Äbtissin des Klosters, Frau Madlene von Venningen, Clase von Hoestadt und Clesgin Mosbecher ist der Termin verschoben worden auf Dienstag nach Halbfasten. Dem haben sie alle zugestimmt.

Winter hat das Gerichtsbuch öffnen lassen in der Streitsache mit Henne Ferber. Und er hat die Unterkäufer, nämlich Clese Fiel, Enders Kocher und Clese Stortzkopp angeklagt, dass sie bei dem Kauf gewesen seien und sagen nicht, wie es beredet wurde. Das schade ihm von jedem von ihnen 10 Gulden. Darauf sagen sie alle 3, sie seien bei dem Kauf gewesen und der Mann, der den Wein kaufte, der habe Henne Ferber 3 Tücher gegeben. Wäre es, dass Winter bis Weihnachten des vergangenen Jahres nicht vollständig bezahlt worden wäre, so solle Henne Ferber auf die Tücher zugreifen und Winter bezahlen, als wäre der Mann selbst hier. Diese Aussage hat Winter festhalten lassen. Und beide Parteien hatten ein Genügen an der Aussage. Das hat Winter ebenfalls festhalten lassen und das Gericht gefragt, bis wann ihn Henne Ferber bezahlen müsse. Urteil: in 14 Tagen. Das hat Winter auch festhalten lassen.

Kette Hiltz hat Peter Raub angeklagt, dass sie ihm ihren Weingarten verliehen habe, wofür er ihr jährlich 4 Ohm Wein in Kaufmannsqualität geben solle. Nun habe Peter ihr jetzt 4 Ohm gegeben, die nicht Kaufmannsgut sind. Dass Peter dieses getan habe, das schade ihr 10 Gulden. Das ist verschoben worden auf heute in 14 Tagen. Dem haben sie beide zugestimmt.

Jeckel Schneiderhenne der Junge erkennt an, Kette Hiltz 8 Gulden und 2 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Clese Stortzkopp der Junge hat Jeckel Diem angeklagt, dass ein Mann vor einiger Zeit Wein von ihm gekauft habe und

Registereinträge

Aebtissinnen (Äbtissinnen)   –   Bentz, Peter   –   Diem, Jeckel   –   Dienstag   –   Engelthal (Kloster)   –   Ferber, Henne   –   Fiel (Jungfrau/Frau)   –   Fiel, Clese   –   Frevel (frevelich)   –   Halbfasten   –   Hanman, Peter   –   Harwiler, Clese   –   Hiltz, Kette   –   Hoestadt, Clase von   –   Ingelheim, Winter von   –   Jungfrau (Geweihte Jungfrau)   –   Kaufmannsgut   –   Kocher, Enders (Endres)   –   Leib (Körper)   –   Mann (Männer)   –   Mosbecher, Clesgin (Clese)   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Ohm   –   Ort (Währung)   –   Raub, Peter   –   Recht (gleiches)   –   Schneiderhenne, Jeckel   –   sententia   –   Stortzkopp, Clese   –   Tuch   –   Venningen, Madlene von   –   Weihnachten   –   Wein (Wein)   –   Wingert (Weingarten)   –   Wolenber, Peter   –