Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 133

05.02.1480  / Samstag nach Blasius

Transkription

daß ʃie ʃam(m)ent hafft xij alb in den Rietdorffern ʃchuldig
geweʃt ʃihen / die habe er műßen bezalen daß peder yme
ʃin anczale nit widder gibt das ʃchade ýme eyn gld
End(er)s drappe vnd obe peder dar zu ney(n) ʃagen wolt ʃo beziege er ʃich
des off die jhene den er ʃolich gelt gegeb(e)n hait dar off
ped(er) wolenber ʃagt peder was die konde erkenne do bij woll erßs laiß(e)n
Das hait enders verbot vnd mit recht begert wan(n) er
die konde brengen ʃolle // ʃ(e)n(tent)ia in xiiij tagen bedarff er
dan(n) ʃiner tage furte vnd heiʃt die als recht iʃt ʃo ʃall ma(n)
yme die furt(er) ʃtillen noch zu czweien xiiij tagen vnd ʃo
die konde verhort(en) wirt beheltlich ped(er)n ʃin Jnʃage vnd
geʃchee dan(n) furt(er) was recht iʃt das haint ʃie verbot

Jtem peder wolenber erk(ennt) enders drappen eyn ʃieben emyg
erk(annt) faße halp zu geb(e)n in xiiij tagen das hait enders verbot

erk(annt) Jtem henne kremer erk(ennt) cleßgin von lorche iiij gld
zu geb(e)n in xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem hans von melpach erk(ennt) Cleʃen von ʃprendlingen ij gld
zu geb(e)n in xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem meiʃter Joʃt der ʃmett von mencze hait ʃchonwedd(er)n zu
geʃproch(e)n wie daß er yme ix alb vor ey(n) halbe ele duchs
ʃchuldig ʃij vnd gebe ýme der nit das ʃchade yme ey(n) gld
meiʃt(er) Joʃte vnd heiʃt ýme des eyn Ja ader ney(n) Dar off hait ʃchonwedd(er)
ʃchonwedder yme funffthalb(e)n alb vor eyn fertel duchs vor ʃchaden dar
gelacht vnd den gerichts hlr do mit / vnd ʃagt wes meiʃt(er)
Joʃte ýne wider anlange des ʃij er vnʃchuldig die vnʃcholt
iʃt geʃtalt noch hude zu xiiij tagen das haint ʃie beide v(er)bot

erk(annt) Jtem hiltwins Jeckel erk(ennt) hengin Roden iij gld zu geb(e)n
in xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem diemen clas erk(ennt) erwin dem leyendeck(er) x alb off
rechnű(n)ge zu geb(e)n in xiiij tagen das hait erwin verbot

erk(annt) Jtem erwin der leiendecker erf(olgt) hoʃen Rodwin vor j gld

erk(annt) Jtem cleʃenhen(ne) erf(olgt) greden ʃchoßports ʃelige witwen
vor xx gulden

Actu(m) off ʃamßtag nach ʃant bleʃi(us) tage

Übertragung

dass sie zusammen 12 Albus in den Rieddörfern schuldig waren. Die habe er bezahlen müssen. Dass Peter seinen Anteil nicht zahlte, das schade ihm einen Gulden. Und wenn Peter dazu Nein sagen wolle, so berufe er sich auf diejenigen, denen er das Geld gegeben habe. Darauf sagt Peter, was die Zeugen sagen, dabei wolle er es lassen. Das hat Enders festhalten lassen und fragt das Gericht, wann er die Zeugen beibringen soll. Urteil: in 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie es rechtmäßig ist, so soll man sie ihm noch zweimal 14 Tage geben. Und wenn die Zeugen verhört werden vorbehaltlich Peters Gegenrede, dann geschehe es weiter, wie es Recht ist. Dem haben sie beide zugestimmt.

Peter Wolenberg erkennt an, Enders Drapp ein 7-Ohm-Faß halb zu geben binnen 14 Tagen. Das hat Enders festhalten lassen.

Henne Kremer erkennt an, Clesgin von Lorch 4 Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Hans von Melpach erkennt an, Clese von Sprendlingen 2 Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Meister Jost der Schmied von Mainz hat Schonwetter angeklagt, dass er ihm 9 Albus für eine halbe Elle Tuch schuldig sei und gebe sie ihm nicht. Das schade ihm einen Gulden. Und er fordert von ihm ein Ja oder Nein. Darauf hat Schonwetter ihm 4½ Albus für ein Viertel Tuch für die Kosten bei Gericht hinterlegt und den Gerichtsheller dazu. Und er sagt, wessen ihn Meister Jost darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld gilt von heute an 14 Tage. Dem haben sie beide zugestimmt.

Jeckel Hiltwin erkennt an, Hengin Rode 3 Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Clas Diem erkennt an, Erwin dem Leiendecker 10 Albus gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Dem hat Erwin zugestimmt.

Erwin der Leiendecker verklagt Rudwin Hose auf einen Gulden.

Clesenhenne verklagt Grede, die Witwe Schoßports, auf 20 Gulden.

Samstag 5. Februar 1480

Registereinträge

Clesenhenne   –   Diem, Clase   –   Drapp, Enders (Endres)   –   Elle (Maß)   –   Fass (Fässer)   –   Gebotheller   –   Gerichtshinterlegung   –   Hiltwin, Jeckel   –   Hose, Rudwin   –   Jost (Meister)   –   Kremer, Henne   –   Leiendecker, Erwin der   –   Lorch, Clesgin (von)   –   Melpach, Hans von   –   Ohm   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Rieddörfer   –   Rode, Hengin   –   Schonwetter, N. N.   –   Schoßport, Grede   –   Schoßport, N. N.   –   Sprendlingen, Clese von   –   Tuch   –   Unschuld (unschuldig)   –   Viertel   –   Wolenber, Peter   –