Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 121v

30.10.1479  / Samstag nach Simonis und Jude

Transkription

gelengt Jtem zuʃch(e)n henne erken(n) alʃuo(n) der kyrchen wegen vnd
Karlen von ʃweden iʃt gelengt bijß off ʃamʃtag nach
dem erbeiß ʃontage ʃic hodie

erf(olgt) Jtem ʃchonwedder erf(olgt) ferberhennen offs bűch

erf(olgt) p b Jtem vincze erf(olgt) dornhenne offs bűch vnd hait p b

p b Jtem cleʃe raűp vnʃer myt geʃelle hait p b an vinczen

p b Jtem hans ʃnyder hat p b an vinczen

Jtem criʃtman meczler von venderßheim hait Jeckel
bed(er)n zu geʃproch(e)n nach dem peder dincklers ʃelig(en)
gude off yne ko(m)men ʃo finde er eyn regiʃter do ynne
Criʃtma(n) von ʃtehe verzeichent ɉ gld gelts den er habe off
venderʃheim der batʃtoben do ʃpreche er Jeckeln vm(m)b zu / vnd
Jeckel bedd(er) xl gld verʃeßs vnd heiʃt yme eyn ja ader neyn
obe er die ʃchuldig ʃij ader nit dar off ʃagt Jeckel
er wuße nuʃte da von dan(n) das huʃche ʃij yme v(er)gifft
vnd die gulte nit benant(en) auch ʃo haben eß furmails
ʃcher(er) hen(ne) Jeckel ʃtam(m) / philips duchʃcher(er) vnd and(er)n
ynne gehabt(en) vnd der gulten nye geben dauo(n) ʃo hoff
er Criʃtman nuʃte ʃchuldig zu ʃin er brechte eß dan(n)
bij als recht iʃt Criʃtman hait den zittel dar yn(ne) der
halbe gld mit ander(n) gult(en) vnd ʃcholt verzeichent iʃt
laißen leʃen vnd den verbot vnd hofft nach lude
des zyttels daß Jeckel yme keyn jnlege thűn ʃoll vnd
obe mit dem zyttel nit genug were // ʃo leben die
jhene noch // die dan(n) die gulte vnd anders getheylt
vnd zuʃchen yne geʃtockt vnd geʃteynt(en) haint deʃhalp
ʃo hoffe er daß Jeckel yme die gulte geb(e)n ʃolle // er
brecht dan(n) bij daß ʃie abe gekaufft(en) were vnd ʃtilt
das zu recht Jeckel ʃagt nach dem der zyttel keyn
gerichts ʃiegel habe ʃond(er)n eyn ʃlechter zyttel ʃihe
ʃo hoffe er Criʃtman nit ʃchuldig zu ʃin / er brecht
dan(n) by als recht iʃt daß ʃoliche gulte off der batʃtoben
ʃ(e)n(tent)ia ʃtehe vnd ʃtilt eß auch zu recht nach anʃprach antwort
vnd beid(er)theil furbrengu(n)ge ʃ(ente)n(t)ia daß Jeckel bedder

Übertragung

Zwischen Henne Ercker für die Kirche und Karl von Sweden ist der Termin verschoben worden auf Samstag nach Erbeißsonntag.

Schonwetter hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Henne Ferber.

Winß hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Henne Dorn und hat Pfändung gefordert.

Clese Raub, unser Mitschöffe, hat Pfändung gefordert gegen Winß.

Hans Snider hat Pfändung gefordert gegen Winß.

Christman Metzler von Vendersheim hat Jeckel Beder angeklagt, dass, nachdem die Güter des verstorbenen Peter Dinckler an ihn gefallen sein, er ein Register fand, in dem ½ Gulden Geld verzeichnet stehen, die er auf die Badestube habe. Deswegen klage er Jeckel an sowie auf 40 Gulden angelaufene Zinsen und fordert von ihm ein Ja oder Nein, ob er die schuldig sei oder nicht. Darauf sagt Jeckel, er wisse nichts davon, denn das Haus sei ihm verkauft worden und die Gülte nicht genannt worden. Auch hätten es einst Henne Scherer, Jeckel Stamm, Philipp Duchscherer und andere inne gehat und die hätten nie Gülte gegeben. Daher hoffe er, Christman nichts schuldig zu sein, er bringe denn Beweise vor Gericht. Christman hat den Zettel, auf dem der halbe Gulden mit anderen Gülten und Schulden verzeichnet ist, verlesen lassen und das festhalten lassen. Und er hofft, dass gemäß dem Zettel Jeckel ihn nicht beeinträchtigen solle. Und wenn der Zettel nicht genüge, so leben auch noch diejenigen, die die Gülte festlegten und anderes zwischen ihnen geteilt und abgegrenzt haben. Er bringe sie vor Gericht und beweise, dass die Gülte mit gekauft ist. Das legt er dem Gericht vor. Jeckel sagt, da der Zettel kein Gerichtssiegel aufweise sondern ein einfacher Zettel ist, hoffe er Christman nichts schuldig zu sein. Es sei denn, Christman brächte vor Gericht Beweise bei, dass eine Gülte auf der Badestube liege. Das legt er auch dem Gericht vor. Nach Anklage, Gegenrede und beiderseitiger Darlegungen ergeht das Urteil: Jeckel Beder ist

Registereinträge

Badestube   –   Beder, Jeckel   –   Dinckler, Peter   –   Dorn, Henne   –   Duchscherer, Philip   –   Ercker, Henne   –   Ferber, Henne   –   Gerichtssiegel   –   Guelt (Gült)   –   Metzler, Christman   –   Raub, Clese   –   Recht (gleiches)   –   Scherer, Henne (Hengin, Henchin)   –   Schonwetter, N. N.   –   Stamm, Jeckel   –   Sweden, Karl von   –   vorlesen (verlesen)   –   Winß (Name)   –   Zettel   –   Zins (Abgabe)   –