Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 104

22.04.1479  / Donnerstag nach Quasi modo geniti

Transkription

ʃins ʃons wegen vnd mathiʃen v(er)eynten vnd w(er)nher habe
off die zijt die xj alb vnd das hemdt an cleʃe fieln abe
geʃlagen die ʃage hait mathis verbot vnd yne furt(er) zü
geʃproch(e)n daß ʃie die ʃelbe yre ʃage nit beweren als
recht iʃt das ʃchade yme von yre yglichem x gld
Dar off ʃagen ʃie alle drij was ʃie geʃagt hab(e)n das wolle(n)
ʃie auch mit recht beweren wan(n) des noit iʃt das hait
mathis verbot vnd mit recht begert wan(n) ʃie eß thűne
ʃollen ʃ(e)n(tent)ia in xiiij tagen dar ynne Rett ebalt vnd ʃagt
nach lude des buchs vnd auch der kontʃchafft ʃage / ʃo habe
er ʃyme vatter yn den dingen nye macht gegeb(e)n / ʃo habe
eß die konde auch nit erkant dar zu ʃij er off die zijt bij
wiganden geweʃt(en) vnd hofft daß ýne die ʃage nit yrren
ʃolle ʃonder mathis ʃolle yme ußrachtunge thůn vnd ʃtilt
das zu recht mathis hofft der kontʃchafft ʃage ʃoll fure
gehen vnd ʃtilt eß auch zu Recht das alleß mit der konde
vnd and(er)s iʃt gelengt noch hude zu xiiij tagen ʃic hodie
das haint ʃie alle verbot

Jtem emerich von engelʃtat vnß(er) mit ʃcheffen geʃelle hait
tag v(er)hut(en) ʃin tag v(er)hut(en) geigen henne ercken

Actu(m) off donerʃtag nach quaʃimodage(ni)ti

Jtem ancze duppengießer alʃuo(n) mo(m)perʃchafft wegen w(er)nherʃ
Henne(n) von Cruczen(n)ach dut 1 clage vor xix gld vnd
1 clage xiiij alb heiptgelt vnd funffzijg gld ʃchad(e)n off alleß
das wilhelm ʃelige von Jngelnhey(m) etc vnd frauwe margret
ʃin hußfrauwe ʃelige gelaiß(e)n haint

Jtem her heinrich nickel dut 1 clage vor xiij gld heipt
gelt vnd xiij gld ʃchad(e)n off frauwe madalen von fen
nygen Johan knebeln von kaczenelnbogen philipʃen
1 clage vnd hans flachen von ʃwarczenb(er)g gebruder vnd off
alleß das die obg(enan)nt(en) elude wilhelm vnd frauwe margret
ʃelig(en) gelaiß(e)n haint

Übertragung

seinen Sohn und Mathis verglichen und Werner habe damals 11 Albus und das Hemd Clese Fiel angeboten. Diese Aussage hat Mathis festhalten lassen und sie weiter angeklagt, dass sie diese Aussage nicht beeiden, wie es Recht ist. Das schade ihm von jedem von ihnen 10 Gulden. Darauf sagen sie alle drei: Was sie gesagt haben, das wollen sie auch rechtmäßig bestätigen, wenn das nötig ist. Das hat Mathis festhalten lassen und das Gericht gefragt, wann sie es tun sollen. Urteil: in 14 Tagen. Dagegen redete Ebalt und sagte: Nach Aussage des Gerichtsbuchs und auch der Zeugenaussagen habe er seinem Vater in diesen Dingen keine Vollmacht gegeben. Das hätten die Zeugen auch nicht ausgesagt. Er sei zu dieser Zeit bei Wigand gewesen und hoffe, dass ihn die Aussage nicht irre machen soll, sondern Mathis sich mit ihm vergleichen soll und legt das dem Gericht vor. Mathis hofft, die Aussage der Zeugen soll mehr gelten und legt das auch dem Gericht vor. Das alles ist verschoben worden auf heute in 14 Tagen. Dem haben sie beide zugestimmt.

Emerich von Engelstadt, unser Mitschöffe, hat seinen Tag gewahrt gegenüber Henne Ercker.

Donnerstag 22. April 1479

Antze Duppengießer erhebt als Vertreter Henne Werners von Kreuznach seine 1. Klage wegen 19 Gulden und 14 Albus Klagesumme und 50 Gulden Gerichtskosten auf alles, das der verstorbene Wilhelm von Ingelheim und seine verstorbene Frau Margret hinterlassen haben.

Herr Heinrich Nickel erhebt seine 1. Klage wegen 13 Gulden Klagesumme und 13 Gulden Gerichtskosten gegen Frau Madlene von Venningen, Johann Knebel von Katzenelnbogen, Philipp und Hans Flach von Schwarzenberg, Brüder und auf alles, was die genannten Eheleute Wilhelm und Margret hinterlassen haben.

Registereinträge

Bruder (Brüder)   –   Donnerstag   –   Duppengießer, Antze   –   Eheleute   –   Engelstadt, Emerich von   –   Ercker, Henne   –   Fiel, Clese   –   Flach von Schwarzenberg, Hans   –   Flach von Schwarzenberg, Johann   –   Hemd   –   Ingelheim, Margred von   –   Knebel von Katzenelenbogen, Johann   –   Knoblauch, Ebalt   –   Knoblauch, Werner   –   Kreuznach (Ort)   –   Mathis in der Rinderbach   –   Nickel, Heinrich   –   Ockenheim, Wilhelm von, gen. von Ingelheim   –   Quasi Modo Geniti   –   Recht (gleiches)   –   sententia   –   Stortzkopp, Wigand   –   Vater   –   Venningen, Madlene von   –   Werner, Henne   –