Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 102

13.03.1479  / Samstag nach Reminiscere

Transkription

Jtem ped(er) fiele alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wegen des probʃt vnd ʃyn(en) myt
her(e)n
offgeholt ym(m) ʃale hait offgeholt(en) off peder diemen / ʃoliche gude vnd vnd(er)
anlenʃes phande yne ligent vor eyn gld gelts nach lude eynßs gericht
briffs dar ober ʃagende vnd hait die offholunge verbot vnd
der ʃcholteß hait yme ban(ne) vnd freden dar ober gethan als recht
iʃt das peder auch verbot

Jtem der obg(enan)nt(e) peder alʃuo(n) ʃyn(en) her(e)n wegen hait auch off ge
holt off conczgin dincklern cleʃe ʃidendiʃteln peder loiczen hen(ne)
offgeholt ʃtorczkoppen cleßgin von lorche vnd hengin melman ʃoliche
anlenʃes gude vnd vnderphande yne ligent vor vj lb gelts nach lude
eynßs gericht briffs dar ober ʃagende vnd hait die offholunge
verbot vnd der ʃcholteß hait yme ban(ne) vnd freden dar ober ge-
than als recht iʃt das hait ped(er) auch verbot

Jtem concze ʃtorczkoppe hait off geholt(en) off henne Randeck(er)n
offgeholt(en) karlen des großen Jeckels ʃone vnd knodenhenne(n) ʃoliche
gude vnd vnd(er)phande yme ligent vor j gld gelts nach
lude eynßs gericht briffs dar ober ʃagende vnd hait die
offholunge verbot

erk(annt) Jtem cleßgin berkorn erk(ennt) wigant ʃtorczkoppen xx alb zű
geb(e)n in xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem E(m)mel von Jngelnheim hait peder fieln vnd cleʃen
ʃyme bruder zu geʃproch(e)n wie daß ʃie ýme ʃchuldig ʃihen
e(m)mel iiij lb myn(n)er funffe ß verʃeßner gulte daß ʃie yme die nit
ped(er) fiele geb(e)n ader erkenne(n) das ʃchade yme alʃujl dar zu dar off
cleʃe fiele hait ped(er) yme erkant das halptheyl zu geb(e)n in xiiij tagen
ʃi no(n) p erf(olgt) ʃo hait cleʃe yme ɉ gld off rechnu(n)ge erk(ennt)
zu geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem dhom(m)(us) henne erk(ennt) knodenhenne alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wege(n)
erk(annt) no(ta) frauwe margret(en) wint(er)bech(er)n vnd(er) iij ʃtucke wins eynßs zu
geb(e)n welcheß er wijl off der offʃtoßer ʃage jn(ne) abʃlag der
ʃchulde / ʃo der b(e)n(ann)t(e) dhom(m)(us) henne frauwe margret(en) ʃchuldig
iʃt das hait knodenhen(ne) verbot

erk(annt) Jtem ha(n)mans peder erk(ennt) maiʃenhen(ne) j gld vnd eyn ort
zu geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem ha(n)mans ped(er) erk(ennt) holczen ped(er)n j gld xvj alb zu geb(e)n in xiiij t(agen) ʃi no(n) p e[rfolgt]

p b Jtem ʃchonwedder hait p b an ʃchumechers cleßgin

[a] Das Wort ist aus »erke« verbessert.

Übertragung

Peter Fiel als Vertreter des Propstes und seiner Mitherren im Saal hat von Peter Diem die Güter und Pfänder eingezogen, die als Pfand liegen für einen Gulden Geld gemäß der Gerichtsurkunde und hat die Einziehung festhalten lassen. Und der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darüber gemacht, wie es rechtmäßig ist. Das hat Peter auch festhalten lassen.

Der genannte Peter hat für seine Herren auch eingezogen von Contzgin Dinckler, Clese Seidendistel, Peter Lotz, Henne Stortzkopp, Clesgin von Lorch und Hengin Melman die Güter und Pfänder, die als Pfänder für 6 Pfund Geld liegen gemäß der Gerichtsurkunde und hat die Einziehung festhalten lassen. Der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darüber gemacht, wie es rechtmäßig ist. Das hat Peter auch festhalten lassen.

Contze Stortzkopp hat von Henne Randecker, Karl dem Sohn des Jeckel Groß und Henne Knode die Güter und Pfänder eingezogen, die als Pfand liegen für einen Gulden Geld nach Aussage der Gerichtsurkunde und hat die Einziehung festhalten lassen.

Clesgin Berkorn erkennt an, Wigand Stortzkopp 20 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Emmel von Ingelheim hat Peter Fiel und Clese, seinen Bruder, angeklagt, dass sie ihm 4 Pfund weniger 5 Schilling versessene Gülte schuldig seien. Dass sie ihm die nicht zahlen, das schade ihm ebensoviel dazu. Darauf hat Peter anerkannt, die Hälfte in 14 Tagen zu zahlen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung. Ebenso hat Clese anerkannt, ½ Gulden gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Thoams erkennt gegenüber Henne Knode als Vertreter von Frau Margret Winterbecher an, von 3 Stückfass Wein eines zu geben, welches er will, auf Aufforderung der Aufstoßer im Abschlag auf die Schulden, die der genannte Henne Thomas Frau Margret schuldig ist. Das hat Henne Knode festhalten lassen.

Peter Hanman erkennt an, Henne Mose 1 Gulden und 1 Ort zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Peter Hanman erkennt an, Peter Holz 1 Gulden 16 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Schonwetter hat Pfändung gefordert gegen Clesgin Schumacher.

Registereinträge

Abschlag   –   Anlenß (Aulenß/Name)   –   Aufholung (aufholen)   –   Aufstoßer   –   Bann und Frieden (Paarformel)   –   Berkorn, Clese (Clesgin)   –   Bruder (Brüder)   –   Diem, Peter   –   Dinckler, Contzgin   –   Fass (Fässer)   –   Fiel, Clese   –   Fiel, Peter   –   Gerichtsbrief   –   Groß, Jeckel   –   Groß, Karl   –   Guelt (Gült)   –   Hanman, Peter   –   Holz, Peter   –   Ingelheim, Emmel von   –   Knode, Henne   –   Lorch, Clesgin (von)   –   Lotz, Peter   –   Melman, Hengin   –   Mose, Henne   –   Ort (Währung)   –   Propst im Saal   –   Randecker, Henne   –   Schonwetter, N. N.   –   Schuhmacher, Clese (Clesgin)   –   Seidendistel, Clese   –   Sohn (Söhne)   –   Stortzkopp, Contze   –   Stortzkopp, Henne   –   Stortzkopp, Wigand   –   Stueck (Weinstück)   –   Thomas, Henne   –   Winterbecherin, Margret   –