Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 096v

23.01.1479  / Samstag nach Sebastianus

Transkription

erken(n) ey(n) Ja ad(er) ney(n) geheiʃch(e)n do hoffe er / er ʃoll yme das
auch thün vnd ʃtilt eß auch zu recht // ʃ(e)n(tent)ia daß hen(ne) ercken(n)
Emerichen nach lude ʃiner ʃchuldegunge / eyn Ja ader ney(n)
thun ʃall das hait emerich verbot // antwort erken(n) vnd ʃagt
peder hane habe yme keyne wider zu ʃage gethan / auch and(er)s
nit von ýme verʃtand(e)n dan(n) wie er vor gerett(en) hait erfinde
ʃich die gulte die er gebe daß der die Jonck(er) emerich(e)n geb(e)n ʃoll
woll er als lieb thűn als den her(e)n vnd wes yne Jonck(er) emerich
wid(er) anlange des ʃihe er vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt
noch hude zu xiiij tagen das haint ʃie beide verbot

Jtem emerich von engelʃtat vnʃer mit ʃcheffen geʃelle erf(olgt)
hengin Rutßen offs buch vnd hait phande an yme berett(en)

Jtem henne Randeck(er) hait das bűch wie dan(n) anʃprach vnd antw(or)t
zűʃch(e)n conczgin praʃʃen vnd yme gelut(en) laiß(e)n offen vnd begert
hen(ne) Randeck(er) eyner antwort dar off ʃagt Conczgin ʃin altern vnd er haben
conczgin praß die wieʃe jngehabt xl Jare vnd lenger vnd henne(n) ʃihe off
dem hinlich word(e)n vj gld ʃo habe man(n) yme vj gld
vnd(er) den judden abe gethan dar zu ʃihe yme word(e)n ey(n) fertel
wingarts gelegen aym wint(er)heym(er) wege vnd ʃihen der ʃachen
halb(e)n vereynt(en) vnd die ʃelben die do bij geweʃt(en) / ʃihent alle
v(or)faren dan(n) lebten ʃie noch ʃo woll er off ʃie ziegen dwile
des nit iʃt / ʃo hoffe er ʃins langen beʃeßs zu genyeßen daß
er henne(n) nuʃte ʃchuldig ʃihe vnd wes er yne wider a(n)lange
des ʃihe er vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude
zu xiiij tagen

p b Jtem hans Rampuʃche hait p b an ped(er) ʃwinden

erk(annt) Jtem cleʃe von brechen erk(ennt) meiʃt(er) leben dem korßn(er) xxvj
alb off rechnú(n)ge zu geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Actu(m) off ʃamßtag nach ʃant ʃebaʃtian(us) tage

erf(olgt) p b Jtem enderßs kocher erf(olgt) conczgin praʃʃen offs buch vnd hait p b

Jtem herma(n) bender hait philipʃen des boeßen hoffma(n) zu ge-

Übertragung

von Ercker ein Ja oder Nein gefordert. Da hoffe er, dieser solle ihm auch antworten und legt das dem Gericht vor. Urteil: Henne Ercker soll Emerich gemäß seiner Anklage mit Ja oder Nein antworten. Das hat Emerich festhalten lassen. Erk antwortet und sagt: Peter Han habe ihm keine erneute Zusage gemacht, auch habe er nichts anderes verstanden, als er zuvor geredet hat. Finde sich, dass er die Gülte, die er gebe, Junker Emmerich zahlen solle, so wolle er es ebenso gern ihm geben wie den Mönchen. Und weswegen ihn Junker Emerich darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld ist festgesetzt von heute an für 14 Tage. Dem haben sie beide zugestimmt.

Emerich von Engelstadt, unser Mitschöffe, hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Hengin Rut und hat Pfändung gefordert.

Henne Randecker hat das Buch öffnen lassen, wie Klage und Antwort zwischen Contzgin Prass und ihm gelautet habe und begehrt eine Antwort. Darauf sagt Contzgin: Seine Eltern und er haben die Wiese 40 Jahre und länger innegehabt und Henne seien in der Absprache 6 Gulden zugesprochen worden. Man habe ihm die 6 Gulden bei den Juden gezahlt. Außerdem habe er ein Viertel Weinberg am Winterheimer Weg erhalten und sie seien in der Sache geeinigt worden. Und diejenigen, die bei der Einigung dabei waren, sind alle bereits verstorben. Denn lebten sie noch, würde er sie als Zeugen heranziehen. Weil dem nicht so ist, hoffe er, dass er Henne nichts schuldig ist, weil er die Wiese schon so lange besitze. Und wessen ihn Henne darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld gilt von heute an 14 Tage.

Hans Rampfuß hat Pfändung gefordert gegen Peter Swinde.

Clese von Brechen erkennt an, Meister Loewe dem Kürschner 26 Albus gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Samstag 23. Januar 1479

Enders Kocher hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Contzgin Prass und hat Pfändung gefordert.

Hermann Bender hat Philipp, den Hofmann des Boos von Waldeck, ange-

Registereinträge

Boos von Waldeck, N. N.   –   Brechen, Clese von   –   Eltern   –   Engelstadt, Emerich von   –   Ercker, Henne   –   Han, Peter   –   Hofmann (Tätigkeit)   –   Juden   –   Kocher, Enders (Endres)   –   Kuerschner (Kürschner)   –   Loewe (Meister)   –   Moenche (Mönche)   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Philip (Name)   –   Prass, Contzgin   –   Rampfuß, Hans   –   Randecker, Henne   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Samstag   –   Sebastianus (Heiligentag)   –   Swinde, Peter   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vorfahren   –   Wiese (Grünland)   –   Wingert (Weingarten)   –   Winternheimer Weg   –