Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 088v

14.11.1478  / Samstag nach Martini

Transkription

gelengt Jtem zuʃch(e)n henne Englend(er)n vnd Roitfoʃchen iʃt gelengt
bijß off ʃamßtag nach dem achzeheʃt(en) Tage ʃic hodie

erk(annt) Jtem lebe der kurßner erk(ennt) kiczgin ij gld vnd x alb
an wißphengen zu geben in xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem ʃcher(er)hen(ne) ʃagt er habe Joh(ann)es faut(en) erfolgt nü ʃol
phande er yne phenden ʃo wűße er des ʃyne(n) nit vnd begert
aým libe mit recht wie er furt(er) thun ʃolle daß ýme recht geʃchee
ʃ(e)n(tent)ia er ʃall dem ʃcholteß(e)n eyn heymberge(n) heiʃchen
der ʃall yme phande an Joh(ann)es lybe geben

2 h Jtem ʃcher(er)hen(ne) dut ʃin 2 h off conczgin praʃʃen ut p(ri)ma

Jtem henne bocke vnʃer mit ʃcheffen geʃelle alʃuo(n) mo(m)p(ar)
ʃchafft wegen des compt(er)s zűm heilgen grabe zu mencze
4 h dut ʃin fierde h off philipʃen von gerß-
ʃteyn ut p(ri)ma

Jtem heppenhen(ne) vnd hans gotfart von ʃtockheyms hoffma(n)
ff(revel) ff(revel) erk(ennt) cleʃe Rauben dem vnder ʃcholteß(e)n yglicher vor
eyn freffel mit ʃyme liebe zu detyngen

erk(annt) Jtem heppenhen erk(ennt) knodenhen xiij alb zu geben
zuʃch(e)n Wynachten

Jtem zuʃch(e)n hanʃen dem hoffman vnd heppenhen(ne) etc dwyle
hans nit abreddig iʃt der dait / daß er ʃich mit heppenhe(nne)
heppenhen(ne) geʃlag(en) vnd erkent daß er yne geraufft(en) vnd ʃich hepp(en)
hans hoffma(n) hen(ne) erbott(en) ʃo f(er)re hans yme den freffel abe lege woll
ʃ(e)n(tent)ia erßs do bij laiß(e)n ʃ(e)n(tent)ia daß hans // heppenhen(ne) den
freffel geigen dem ʃcholteß(e)n abe thun ʃall

Jtem knodenhen(ne) alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wegen frauwe mar-
grett(en) winterbech(er)n hait hans wolenbern / peder harwil(er)n
henne ýetten vnd Jeckel drappen zu geʃprochen

Übertragung

Zwischen Henne Englender und Rotfosch ist der Termin verschoben worden auf Sams-tag nach dem 18. Tag.

Loewe der Kürschner erkennt an, Kitzgin 2 Gulden und 10 Albus an Weißpfennigen zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Scherer sagt, er habe gegen Johannes Faut geklagt, nun soll er ihn pfänden und wüsste nicht, was er habe. Daher fragt er das Gericht, was er weiter tun solle, damit ihm Recht geschehe. Urteil: Er soll von dem Schultheißen einen Heimbergen fordern. Der soll ihm Pfänder an Johannes Leib geben.

Henne Scherer erhebt seine 2. Klage gegen Contzgin Prass.

Henne Back, unser Mitschöffe, erhebt als Vertreter des Komturs vom Heiligen Grab zu Mainz seine 4. Klage gegen Philipp von Gierstein.

Henne Heppe und Hans, Gotfart von Stockheims Hofmann, erkennen gegenüber Clese Raub, dem Unterschultheißen, an, dass ein jeder von ihnen einen Frevel mit seinem Leib büßen werde.

Henne Heppe erkennt an, Henne Knode 13 Albus zahlen zu müssen bis Weihnachten.

Zwischen Hans dem Hofmann und Henne Heppe: Weil Hans nicht die Tat leugnet, dass er sich mit Henne Heppe geschlagen hat und zugibt, dass er ihn verprügelt hat und weil Henne Heppe anbot, wenn Hans auch seinen Frevel leisten werde, dann wolle er es dabei lassen, ergeht das Urteil: Hans soll für Henne Heppe seinen Frevel gegenüber dem Schultheißen leisten.

Henne Knode hat als Vertreter von Frau Margret Winterbecher Hans Wolenber, Peter Harwiler, Henne Yett und Jeckel Drapp angeklagt,

Registereinträge

Achtzehnte Tag   –   Back, Henne   –   Drapp, Jeckel   –   Englender, Henne   –   Faut, Johannes   –   Frau (Frau)   –   Frevel (frevelich)   –   Gierstein, Philip von   –   Hans (Name)   –   Harwiler, Peter   –   Heilig-Grab-Kapelle (Mainz)   –   Heimbürge   –   Heppe, Henne   –   Hofmann (Tätigkeit)   –   Kitzgin (Name)   –   Knode, Henne   –   Komtur   –   Kuerschner (Kürschner)   –   Leib (Körper)   –   Loewe (Meister)   –   Mainz (Stadt)   –   Prass, Contzgin   –   Raub, Clese   –   Recht (gleiches)   –   Rotfosch   –   Samstag   –   Scherer, Henne (Hengin, Henchin)   –   sententia   –   Stockheim, Godfart von   –   Unterschultheiß   –   Weihnachten   –   Weißpfennig   –   Winterbecherin, Margret   –   Wolenber, Hans   –   Yett, Henne   –