Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 084

19.09.1478  / Samstag vor Matheus

Transkription

Jtem hen(ne) englend(er) hait Rotfoʃchen zu geʃproch(e)n wie
daß er eyne(n) briff der dan(n) etliche ʃcholt berore
Englend(er) yn gehabt ader villicht noch yn(ne) habe nű habe er
Rotfoʃche des heiptgelts villicht auch etlichen ʃchad(e)n Jn-
geno(m)men vnd der briffe gehe noch vmbe off ʃine(n)
ʃchad(e)n / nű habe er rotfoʃchen gebett(en) mit yme
zu rechen / off daß er von ʃchad(e)n ko(m)me des habe
er nit wollen thun das ʃchade yme lx gld
vnd hofft er ʃoll yme eyn gleiplich rechenʃchafft
thun vnd ʃtilt das zu recht das iʃt gelengt nach
hude zu fier woch(e)n ʃic hodie / da zuʃch(e)n ʃall rotfoßs
beʃteh(e)n gutlich myt henne(n) zu rechen das haint
ʃie beide verbot

Jtem conczgin dinckler erk(ennt) ped(er) maczkuchen ij gld alʃuo(n)
erk(annt) no(ta) Jeckel beckers wegen zu geb(e)n nemlich eyne(n) gld
zu winacht(en) nehʃt vnd den and(er)n gld zu winacht(en)
ober ey(n) Jare das hait Peder verbot

Jtem als albrecht gerten(er) vnd cleßgin carpe leʃtmals
mit eyn an gericht getedingt eynßs phondt geltʃ
halb(e)n etc alʃo hait d(er) b(e)n(ann)t(e) cleßgin albrecht(en) erkant
erk(annt) no(ta) werde yme das ʃelbe phondt gelts mit recht an
gewonne(n) / ʃo woll erßs yme naher thűn vnd űß
riecht(en) das hait albrecht v(er)bot

actu(m) off ʃamßtag vor mathei

Jtem nach dem ʃcher(er)henne ʃich off konde geigen
konde Joh(ann)es faűt(en) bezogen / die hait er off hutbetage
ʃcher(er) hen(ne) zu geigen gehabt(en) vnd yme iʃt tag geʃtalt(en) an
das nehʃte gerichte

Übertragung

Henne Englender hat Rotfosch angeklagt, dass er einen Schuldbrief inne hatte oder vielleicht noch innehabe. Nun habe Rotfosch die Klagesumme, vielleicht auch einiges von dem Schaden eingenommen, der Brief aber laute immer noch zu seinem Schaden. Nun habe er Rotfosch gebeten mit ihm abzurechnen, damit er entlastet werde. Das habe er nicht tun wollen. Das schade ihm 40 Gulden, und er hofft, er solle ihm eine glaubhafte Abrechnung leisten und legt das dem Gericht vor. Das ist verschoben worden auf heute in 4 Wochen. Bis dahin soll Rotfosch gütlich mit Henne abrechnen. Dem haben sie beide zugestimmt.

Contzgin Dinckler erkennt an, Peter Matzkuch 2 Gulden wegen Jeckel Becker zahlen zu müssen, nämlich einen Gulden zu Weihnachten und den zweiten Gulden an Weihnachten darauf. Das hat Peter festhalten lassen.

Als Albrecht Gertener und Clesgin Karpe zuletzt miteinander am Gericht verhandelten wegen 1 Pfund Geld, hat der genannte Clesgin gegenüber Albrecht anerkannt, dass er, wenn er vor Gericht zur Zahlung verpflichtet werde, dies auch zahlen wolle. Das hat Albrecht festhalten lassen.

Samstag 19. September 1478

Nachdem Henne Scherer sich auf die Zeugen gegen Johannes Faut berief, die hatte er heute da und es ist ihm ein Termin gesetzt worden am nächsten Gerichtstag.

Registereinträge

Becker, Jeckel   –   Brief (Urkunde)   –   Dinckler, Contzgin   –   Englender, Henne   –   Faut, Johannes   –   Gertener, Albrecht   –   Karpe, Clesgin   –   Matheus apostolus   –   Matzkuch, Peter   –   Recht (gleiches)   –   Rotfosch   –   Samstag   –   Scherer, Henne (Hengin, Henchin)   –   Weihnachten   –