Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 082

12.09.1478  / Samstag nach Nativitas Marie

Transkription

heiptʃom(m)en xiij gld vnd xij gld ʃchad(e)n / dwile
ʃie nu die wine gelybbert jn maiß(e)n berett(en) iʃt
vnd winßhen(ne) yne nit dauo(n) ußrachtu(n)ge dut das
ʃchade hanʃen alʃuo(n) ʃins heiptma(n)s wegen xl gld
vnd obe winßhen(ne) dar zu ney(n) ʃagen wolt / ʃo erbűt
ʃich hans yne des zu zuͤgen mit erb(er)n luden der zu
recht genuͦg iʃt daß er zu conzen hengin kom(m)en
ʃihe vnd yme zu geʃagt(en) er wolle yne von koʃten
vnd ʃchad(e)n thűn Dar off hait ʃich hen(ne) erken(n) v(er)dingt
winßhen(ne) ʃin wort zu thűn vnd hait ʃin vnd(er)tinge
verbot als recht iʃt vnd hait vij gld vor ʃchad(e)n
dar gelacht(en) die hait hans obg(enan)nt(en) auch geno(m)men
aber one ober ʃuʃt ʃins rechten etc furt(er) ʃagt erken(n)
alʃuo(n) winßhen(ne) wegen eß moge ʃin daß ʃuʃte redde
zuʃch(e)n yne geweʃt(en) vnd mit eyn getedingt haben
nemlich zu bingen vnd zu ʃtromb(er)g vnd ʃint furt(er)
ko(m)men gen(e) ʃy(m)mern vor den amptma(n) Jonck(er) Johan
von permont vnd Criʃtma(n) den alten ʃcholteß(e)n von
ʃtromberg vnd von beiden theyln yre ʃache gancze
an ʃie verlaiß(e)n vnd geʃtalt(en) / ʃie hab(e)n ʃich der ʃach(e)n
auch an geno(m)men vnd ʃie gutlich entʃcheiden vnd
geracht(en) alʃo daß winßhen(ne) / conczen hengin geb(e)n ʃolt
vij guldenwert alb / der ʃihe er yme alwege gehor
ʃam geweʃt(en) vnd habe ʃie auch hind(er) gericht gelacht
vor ʃchaden vnd bezugt des off die rachtungs lude
vnd hofft hanʃen wider nit ʃchuldig zu ʃin vnd
ʃtilt das zu recht ancze alʃuo(n) hanʃen wegen hait
v(er)bot daß erken(n) alʃuo(n) winßhen(ne) wegen gerett(en) hait
wie daß die ʃache geracht vnd geʃlacht ʃihe / vnd
ʃagt nach dem ʃin heiptma(n) ʃich vor erbott(en) winßhen(ne)

Übertragung

Klagesumme sowie 7 Gulden Gerichtskosten aus. Weil sie nun die Weine geliefert haben, wie es beredet worden ist und Henne Winß ihnen dafür keine Rechenschaft leistet, schade das Hans als Vertreter seines Hauptmanns 40 Gulden. Und wenn Henne Winß dazu Nein sagen wolle, so bietet Hans an, ihm das zu beweisen mit ehrbaren Leuten, wie sie dem Gericht genügen, dass er zu Hengin Contze gekommen sei und ihm versprochen habe, er werde ihm Kosten und Schaden erstatten. Darauf hat sich Henne Ercker verpflichtet, Henne Winß vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es rechtmäßig ist. Und er hat 7 Gulden für die Gerichtskosten hinterlegt. Die hat der genannte Hans auch genommen, aber ohne Verzicht auf seinen Rechtsanspruch. Weiter sagt Ercker für Henne Winß: Es könne sein, dass sie miteinander geredet und mit einander gehandelt hätten, nämlich zu Bingen und zu Stromberg und sie sind weiter gekommen nach Simmern vor den Amtmann Junker Johann von Pyrmont und Christman den alten Schultheißen von Stromberg und beide Parteien hätten diesen die Angelegenheit vorgelegt. Diese hätten sich der Sache auch angenommen und sie gütlich miteinander verglichen und entschieden, dass Henne Winß Hengin Contze 7 Gulden in Albus zahlen solle. Dem sei er gefolgt und habe das Geld bei Gericht hinterlegt für den Schaden, und er beruft sich auf die Vermittler und hofft, er sei Hans weiter nichts schuldig und legt dies dem Gericht vor. Antze hat als Vertreter von Hans festhalten lassen, dass Ercker für Henne Winß gesagt hat, dass die Sache verglichen worden sei und sagt: Nachdem sein Vorsitzender angeboten habe, Henne Winß

Registereinträge

Amtmann (Offiziat)   –   Antze (Name)   –   Bingen (Ort)   –   Christman (Name) →   –   Contze, Hengin   –   ehrbare Leute   –   Ercker, Henne   –   Gerichtshinterlegung   –   Muller, Hans   –   Pyrmont, Johan von   –   Simmern (Ort)   –   Stromberg (Ort)   –   Wein (Wein)   –   Winß, Henne   –