Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 080v

01.09.1478  / Dienstag nach Decollatio Johannis

Transkription

woll eß bezalen daß er conczgin daß nit bezalt das ʃchadt
yme x gld vnd heiʃt yme des ey(n) Ja ader ney(n) Dar
off ʃagt h(er)ma(n) des off gemeß(e)n ʃchadens ʃij er zűűor
abe vnʃchuldig etc vnd erkent daß cleßgin yme ij faße
geluhen habe / der habe er yme eynßs widd(er) geben
vnd cleßgin off die zijt gebett(en) daß er beide bijß off
den and(er)n tag ʃo woll er yme das and(er) faße auch geb(e)n
vnd geʃtett cleßgin nit daß er yne eynßs habe heiß(e)n
neme(n) dan(n) er erkent yme ey(n) faße zu geb(e)n vnd
wes cleßgin yne wider anlangt des iʃt er vnʃchuldig
cleßgin hait verbot daß h(er)ma(n) yme ey(n) faße erkennet
vnd begert mit recht wan(n) erßs yme geb(e)n ʃoll ʃ(e)n(tent)ia
in xiiij tag(en) das hait cleßgin verbot furt(er) iʃt die vn-
ʃcholt geʃtalt noch hude zu xiiij tag(en) das haint ʃie
beide verbot

erf(olgt) Jtem hans von Jʃennach erf(olgt) hengin rauchen vor j gld
off rechnű(n)ge

erf(olgt) Jtem henne ʃtope erf(olgt) heryngen vor x gld

Actu(m) off ʃamßtag nach bartolomei

Jtem cleʃe Raup vnʃer mit ʃcheffen geʃelle vnd peder
tag v(er)hut(en) wolenber haint yren tag verhűt(en) des iʃt yne tag ge-
ʃtalt an das nehʃte gericht

Actu(m) off dinʃtag nach Decollac(i)o(n)is Joh(ann)is

Jtem kicze henne erk(ennt) philips buʃern vnß(er)m ʃcholteß(e)n
erk(annt) hinfure jerlichs eyne(n) cappen zu geb(e)n vnd den ver-
ʃeße myt ʃyme liebe zuuv(er)tedingen das hait Philips
verbot

erf(olgt) Jtem muderhen(ne) erf(olgt) herma(n) ʃtyffen offs bűch

erf(olgt) Jtem Henne Ruße erf(olgt) Hengin Raůchen offs büch

Übertragung

wolle es bezahlen. Dass Contzgin das nicht bezahlt, das schade ihm 10 Gulden und er fordert von ihm ein Ja oder Nein. Darauf sagt Hermann, des angelaufenen Schadens sei er zunächst unschuldig. Er erkennt an, dass Clesgin ihm 2 Fässer geliehen habe. Davon habe er ihm eines wiedergegeben und Clesgin damals gebeten, dass er beide bis zum nächsten Tag behalten könne, dann wolle er ihm das andere Fass auch geben. Und er gesteht nicht, dass er Clesgin gesagt habe, er soll das eine Fass nehmen. Er erkennt an, dass er ihm ein Fass zu geben habe. Wessen er ihn darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Clesgin hat festhalten lassen, dass Hermann anerkannt hat, ihm ein Fass geben zu müssen und fragt das Gericht, wann er es ihm geben soll. Urteil: in 14 Tagen. Dem hat Clesgin zugestimmt. Weiter gilt die Unschuld noch 14 Tage. Dem haben sie beide zugestimmt.

Hans von Isenach verklagt Hengin Rauch auf 1 Gulden gegen Rechnung.

Henne Stope verklagt Hering auf 10 Gulden.

Samstag 29. August 1478

Clese Raub, unser Mitschöffe und Peter Wolenberg haben ihren Gerichtstermin gewahrt. Es wurde ihnen ein Termin gesetzt am nächsten Gerichtstag.

Dienstag 1. September 1478

Henne Kitz erkennt an, Philipp Buser, unserem Schultheißen, in Zukunft jedes Jahr einen Kapaun zu geben und die angelaufene Schuld gütlich zu begleichen. Das hat Philipp festhalten lassen.

Henne Muder hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Hermann Stiffe.

Henne Ruße hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Hengin Rauch.

Registereinträge

Bartholomäustag   –   Bender, Contzgin   –   Bender, Hermann   –   Buser, Philip   –   Decollacio sancti Johannis Baptiste   –   Dienstag   –   Drapp, Clesgin (Clese)   –   Fass (Fässer)   –   Hering, N. N.   –   Isenach, Hans von   –   Kapaun   –   Kitz, Henne   –   Muder, Henne   –   Raub, Clese   –   Rauch, Hengin   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Ruße, Henne   –   Samstag   –   sententia   –   Stiffe, Hermann   –   Stope, Henne   –   Unschuld (unschuldig)   –   Wolenber, Peter   –