Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 078v

18.08.1478  / Dienstag vor Bartholomeus

Transkription

bezalt vnd ʃihe yme nuʃte ʃchuldig vnd wes er yne wider
anlange des ʃihe er vnʃchuldig vnd hofft Peder ʃoll yme
antwort(en) die vnʃcholt iʃt Eberten geʃtalt noch hude zű
xiiij tagen das hant ʃie beide verbot

erk(annt) Jtem Jeckel von ʃiemern erk(ennt) peder fieln alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft
wegen des probʃt ym(m) ʃale iij lb hlr off rechnu(n)ge zu geb(e)n
in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem ʃwarcze cleßgin von Jngelnheim alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wege(n)
erf(olgt) vij ʃwarcze Conczen von oiʃterich erfolgt carppen cleßgin / henne
gutgeʃellen / kicze henne(n) / henne von fýnten / donczelhen(ne)
henne(n) von hoeʃtadt vnd contzgin praʃʃen offs buch ne(m)lich
gelengt iglichen vor xx gld vnd iʃt furt(er) mit den and(er)n allen
gelengt noch hude zu fier wochen ʃic hodie

Jtem nach dem Rußen cleʃe alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wegen hern
wilhelm hoden vica(r)i(us) zu ʃant ʃteffan zu mencze ʃin fierde
h jn maiß(e)n die erʃte gelute off clas man(n) vnd
frauwe hebeln von Engaß(e)n gethan vnd hans ʃnid(er)n alʃuo(n)
offgeholt mo(m)p(ar)ʃchafft wegen ebert feczers / die zijt ʃin Jnʃage Jn
Jnredde halt des buchs behalt(en) iʃt etc alʃo hait Rußen cleʃe die
gude vnd vnd(er)phande nach lude ʃiner h off-
geholt(en) dar ynne rette hans ʃnider alʃuo(n) ʃins Jonck(er)n
wegen vnd ʃagt ʃin Joncker habe in den guden ligen da
von ʃo begere er mit recht zu beʃcheid(e)n obe er nit moge
die gulte dar legen vnd ʃin gude beʃchudden / vnd die and(er)n
zu yme neme(n) Daroff ʃ(e)n(tent)ia hait er jn den guden ligen
vnd wijl den her(e)n yre gulte furt(er) geb(e)n mit ʃampt dem
ban(ne) vnd verʃeße vnd gerichts ʃchad(e)n ʃo mag erßs thun Dar off
freden hait er ja geantwort(en) vnd das verbot vnd der ʃcholteß
hait yme ban(ne) vnd freden dar ober gethan als recht iʃt
das hait er auch verbot

p b Jtem wigant ʃtorczkoppe hait p b an Concze bellerßheim

win halt(en) jo Jtem dho(m)m(us) henne ʃall den win xiiij tage halten

p b Jtem winßhen(ne) hait p b an ebert kiczen

erf(olgt) Jtem konne(n) peder erf(olgt) peder maczkűchen vor x gld

Jtem peder wolenber iʃt dißs gebots vo(n) mathiʃen ent-
entbrochen brochen et redde(re) da(m)pnu(m) judicii noch daling

Übertragung

bezahlt und sei ihm nichts schuldig und wessen er ihn darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Und er hofft, Peter soll ihm antworten. Eberts Unschuld gilt von heute an für 14 Tage. Dem haben sie beide zugestimmt.

Jeckel von Simmern erkennt an, Peter Fiel als Vertreter des Propstes im Saal 3 Pfund Heller gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Clesgin Swartz von Ingelheim als Vertreter von Contze Swartz von Östrich verklagt Clesgin Karpe, Henne Gutgesell, Henne Kitz, Henne von Finthen, Henne Dontzel, Henne von Hoestadt und Contzgin Prass, nämlich jeden auf 20 Gulden. Diese Angelegenheit und die anderen Sachen sind verschoben worden auf heute in 4 Wochen.

Nachdem Clese Ruße als Vertreter von Herrn Wilhelm Hoden, Vikar von St. Stephan zu Mainz, seine 4. Klage erhoben hat gegen Clas Mann und Frau Hebel von Engassen und Hans Schneider als Vertreter von Ebert Fetzer, dessen Widerspruch gemäß dem Eintrag im Gerichtsbuch davon unberührt ist, etc. Also hat Clese Ruße die Güter und Pfänder gemäß seiner Klage eingezogen. Dagegen wandte sich Hans Schneider für seinen Junker und sagte: Sein Junker habe dort Güter liegen. Daher begehre er einen Rechtsbescheid, ob er nicht die Gülte bezahlen, seine Güter benennen und die anderen an sich nehmen könne. Darauf ergeht das Urteil: Hat er Besitz in den Gütern und will den Herren ihre Gülte weiter geben mitsamt der Ausstände und den Gerichtskosten, so könne er es tun. Darauf hat er Ja geantwortet und das festhalten lassen. Und der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darüber gemacht, wie es Recht ist. Das hat er auch festhalten lassen.

Wigand Stortzkopp hat Pfändung gefordert gegen Contz Bellersheim.

Henne Thomas soll den Wein 14 Tage behalten.

Henne Winß hat Pfändung gefordert gegen Ebert Kitz.

Peter Konne verklagt Peter Matzkuch auf 10 Gulden.

Peter Wolenberg ist von den Forderungen von Mathis freigesprochen worden und er soll die Gerichtskosten noch heute zurückgeben.

Registereinträge

Bann und Frieden (Paarformel)   –   Bellersheim, Contze (von)   –   Dontzel, Henne   –   Engassen, Hebel von   –   Fetzer, Ebert   –   Fiel, Peter   –   Finthen, Henne von   –   Guelt (Gült)   –   Gutgesell, Henne   –   Hode, Wilhelm   –   Hoestadt, Henne von   –   Ingelheim (Dorf)   –   Karpe, Clesgin   –   Kitz, Ebert (Eberhard)   –   Kitz, Henne   –   Konne, Peter   –   Mainz (Stadt)   –   Mann, Clas   –   Mathis (Name)   –   Matzkuch, Peter   –   Oestrich (Ort)   –   Prass, Contzgin   –   Propst im Saal   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Recht (gleiches)   –   Ruße, Clese   –   Schnade, Peter   –   Schneider, Hans   –   sententia   –   Simmern, Jeckel (von)   –   St. Stephan (Mainz)   –   Stortzkopp, Wigand   –   Swartz, Clesgin   –   Swartz, Contze   –   Thomas, Henne   –   Vikare   –   Winß, Henne   –   Wolenber, Peter   –