Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 052

09.12.1477  / Dienstag nach Conceptio Marie

Transkription

thun ʃall Das hait wigant verbot als recht iʃt

1 h Jtem Jeckel carppe dut 1 h vor xv ß vnd ij hlr gelts off
wißhengin et om(n)ia

Jtem clas kanne(n)gießer hait ped(er) hiltwin zu geʃproch(e)n wie
daß er off eyn zijt mit andern bij dem hinlich zűʃchen yme vnd fihen
clas kanne(n) ʃyner hußfrauw(e)n geweʃt(en) ʃihe daß herma(n) orte ʃin ʃwag(er)
gieß(er) yme zu geʃagt vnd geb(e)n habe zu der b(e)n(ann)t(en) fihen / ʃolich erb-
ped(er) hiltwin theile yme off erʃtorben iʃt von conczgin gyʃen von ʃteynbach
Daß ped(er) nű nit erkent(en) obe eß alʃo berett(en) vnd er do bij
geweʃt(en) ʃij das ʃchade yme xx gld vnd heiʃt yme des
ey(n) Ja ader ney(n) Dar off ʃagt peder er erkenne daß er
myt and(er)n aber die ʃelb(e)n ʃint alle doites halb(e)n v(er)faren vnd
abe gegange(n) / do bij geweʃt(en) iʃt ʃi ʃij daß h(er)man orte dem obg(enan)nt(en)
claʃen off dem hinlich zu ʃyn(er) ʃweʃter fihen gerett(en) hait
zu geb(e)n ʃolich erbtheil yme von conczgin gyʃen vo(n) ʃtey(n)bach
off erʃtorben iʃt Die ʃage hait clas verbot vnd hait ped(er)n
furt(er) zu geʃproch(e)n daß er die ʃelbe ʃin ʃage nit bewere
als recht iʃt das ʃchade yme x gld Dar off ʃagt ped(er) was
er geʃagt(en) habe das woll er auch mit recht beweren wan(n)
des noit iʃt Das hait clas auch verbot vnd begert mit recht
wan(n) eß peder thun ʃoll Dar off ʃ(e)n(tent)ia in xiiij tag(en) Doch dwile
claʃen belang dar an lijt / ʃo hait das gericht zu gelaißen
daß peder ʃin ʃage yeczunt beweren mag vnd hait ʃich
hen(ne) von eltujl verdingt ped(er)n zu den heilg(en) zu geleide(n)
vnd hait ʃin vnd(er)tinge v(er)bot als recht iʃt vnd peder hait
ʃin ʃage wie obgemelt off den heilgen bewert(en) als recht
iʃt Das hait hen(ne) eltujl alsuo(n) ʃinetwege(n) verbot

Jtem albrecht gerten(er) hait cleßgin carppen zu geʃprochen
albrecht wie das er yme ey(n) lb gelts ʃchuldijg ʃij das habe er yme
gertener auch jare vnd jare gutlich gereicht vnd ußgeracht vnd
daß er yme das nit furt(er) gebe das ʃchade yme xl gld
cleßgin carppe vnd obe cleßgin dar zu ney(n) ʃagen wollt / ʃo woll er ʃin gult(en)
behalt(en) als recht iʃt daß yme cleßgin die gutlich ußgerach
ten hait Dar off ʃagt cleßgin er ʃicze yn eyme huʃe das
moge wole gulte geb(e)n nemlich den her(e)n zu ʃant mauriczie(n)
zu mencze Die ʃelb(e)n her(e)n haben das huʃche auch vor yre
gulte offgeholt(en) / Das huʃche ʃij yme auch nye vergyfft
ad(er) gegeb(e)n als recht iʃt / als dar vm(m)b brengt albrecht bij
als recht iʃt daß er ʃoliche gulte / off yme vnd allem dem

Übertragung

tun soll. Das hat Wigand festhalten lassen, wie es rechtmäßig ist.

Jeckel Karpe erhebt seine 1. Klage wegen 15 Schilling und 3 Heller Geld gegen Hengin Wiß auf alles.

Clas Kannengießer hat Peter Hiltwin angeklagt, dass er vor einiger Zeit mit anderen bei der Beredung zwischen ihm und Fihe, seiner Ehefrau, gewesen sei, bei der Hermann Ort, sein Schwager, ihm den Erbteil zugesagt habe, den Fihe von Contzgin Geis von Steinbach geerbt habe. Dass Peter nun kein Aussage macht, ob es so beredet wurde und er dabei gewesen sei, das schade ihm 20 Gulden und er fordert von ihm ein Ja oder Nein. Darauf sagt Peter: Er gebe zu, dass er mit anderen, die aber alle tot sind, dabei gewesen sei, als Hermann Ort auf einem Treffen mit seiner Schwester Fihe dem genannten Clas versprochen hat, ihm den Erbteil zu geben, der von Contzgin Geis von Steinbach herrührt. Diese Aussage hat Clas festhalten lassen. Und er hat Peter weiter angeklagt, dass er diese Aussage nicht vor Gericht bezeuge, wie es rechtmäßig ist, das schade ihm 10 Gulden. Darauf sagt Peter: Was er gesagt habe, das wolle er auch vor Gericht bezeugen, wenn das notwendig ist. Das hat Clas auch festhalten lassen und gefragt, wann Peter das tun soll. Darauf erfolgt das Urteil: in 14 Tagen. Doch weil Clas darum bat, hat das Gericht zugelassen, dass er seine Aussage jetzt bezeugen könne. Und Henne von Eltville hat sich verpflichtet, Peter zum Schwur zu geleiten und hat seine Vertretung festhalten lassen, wie es rechtmäßig ist. Und Peter hat seine Aussage auf die Heiligen beschworen, wie es rechtmäßig ist. Das hat Henne von Eltville für ihn festhalten lassen.

Albrecht Gertener hat Clesgin Karpe angeklagt, dass er ihm ein Pfund Geld schuldig sei. Das habe er ihm auch Jahr für Jahr gütlich gegeben und dass er ihm das nicht weiter gebe, das schade ihm 40 Gulden. Und wenn Clesgin Nein dazu sage, so wolle er beweisen, wie es Recht ist, dass Clesgin ihm die Gülte gütlich ausgerichtet hat. Darauf sagt Clesgin: Er sitze in einem Haus, das möge wohl Gülte geben, nämlich den Herren von St. Mauritius zu Mainz. Dieselben Herren haben das Haus auch für ihre Gülte eingezogen. Das Haus sei ihm auch nicht rechtmäßig übertragen oder wiedergegeben worden. Bringe Albrecht aber Beweise bei, dass er eine Gülte auf ihn und all dem

Registereinträge

Eltville, Henne von   –   Erbteil   –   Geis, Contzgin   –   Gertener, Albrecht   –   gift (giften)   –   Guelt (Gült)   –   Guetlichkeit (Gütlichkeit)   –   Haus (Gebäude)   –   Hausfrau   –   Heilige   –   Hiltwin, Peter   –   Hinlich   –   Kannengießer, Clas   –   Kannengießer, Fihe   –   Karpe, Clesgin   –   Karpe, Jeckel   –   Mainz (Stadt)   –   Ort, Hermann   –   Schwager   –   Schwester   –   sententia   –   St. Mauritius/Moritz (Mainz)   –   Steinbach (Ort)   –   Stortzkopp, Wigand   –   verdingen   –   Wiss (Wiß), Hengin   –