Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 051v

09.12.1477  / Dienstag nach Conceptio Marie

Transkription

erk(annt) rich ʃoden vj gld ʃo erk(ennt) yme ebert kicze von ʃyn(er)
muder wegen iiij gld ʃie alle zu geben in xiiij
tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem heincze kobeler erk(ennt) Johan dem poller(er) xij alb
zu geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

p b Jtem hilczenkett hait p b an bernhart bendern vnd
ebert hauborn

p b Jtem carppen cleßgin hait p b an hengin Rutßen

p b Jtem hans der hyʃʃe hait p b an Heincze drieln

Jtem peder moʃpecher alsuo(n) der kirchen wegen hait
heppenhenne(n) zu geʃproch(e)n wie daß ʃin vader ʃelige
ecc(les)ia der kirchen jerlichs gegeb(e)n habe ix ß gelts von dem
huʃe vnd hoeff do er ynne ʃicze / vnd die auch vor ʃyme
heppenhen(ne) doite / der kirchen gutlich ußgeracht(en) echte ader ij jare
vngev(er)lich vnd daß henne ʃoliche gult(en) nit ußricht nach
ad ʃocios dem er ʃins vad(er) erbe iʃt / vnd yn dem huʃe ʃiczet / das
ʃchade yme alsuo(n) der kirchen wegen xx gld vnd obe
er ney(n) dar zu ʃagen wolt ʃo beziege er ʃich des off hen(ne)
von Rodenbach der dan(n) ʃoliche gulte von ʃins vatter ʃelig(en)
wegen / nach ʃyme doite v(er)rechent vnd ußgeracht(en) hait
dar zu off der kirchen bűch(er) vnd regiʃt(er) Dar off ʃagt
henne die hoffreide ʃij nit ʃin dan(n) ʃin vatt(er) ʃelige habe
yme an ʃyme doitbette geʃagt daß ʃoliche hoffreide
gebe ij jars ij gld gelts w(er)nher huts erb(e)n vnd yme
auch nűʃte mehe benant(en) vnd was ʃie furt(er) mit der
kirchen buch bij brenge(n) als recht iʃt do mit ʃoll yme
wole genuͤge(n) das hait ped(er) verbot vnd begert myt
recht alsuo(n) der kirchen wege(n) wie vnd jn wech(er) zijt
ʃie eß bij brenge(n) ʃollen Das iʃt gelengt ad ʃocios

Jtem enders harwiler ʃagt er habe Joh(ann)es faűt(en) erf(olgt) vnd
Joh(anne)s faut phande berett(en) nű wiße er des ʃine(n) nit etc Dar off ʃagt
mee phande Joh(ann)es er woll yne des ʃine(n) wiʃen / habe er do mit nyt
wiʃen genűg / ʃo woll er yne mehe wiʃen Das hait End(er)s v(er)bot
vnd begert mit recht wan(n) erßs doin[a] ʃoll ʃ(e)n(tent)ia noch
daling Das hait end(er)s auch verbot

Jtem conczgin von geilnhuʃen erk(ennt) wigant ʃtorczkoppen
den karne er vm(m)b yne entlehent hait widd(er) zu geb(e)n
erk(annt) no(ta) vnd iʃt mit recht gewiʃt(en) daß erßs in xiiij tagen

[a] Der erste Buchstabe des Wortes ist über ein »w« geschrieben.

Übertragung

rich Soden 6 Gulden an, Ebert Kitz von seiner Mutter her 4 Gulden. Sie alle müssen binnen 14 Tagen zahlen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Heinz Kobeler erkennt an, Johann dem Pollerer 12 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Kette Hiltz hat Pfändung gefordert gegen Bernhard Bender und Ebert Haubor.

Clesgin Karpe hat Pfändung gefordert gegen Hengin Rut.

Hans der Hysse hat Pfändung gefordert gegen Heinz Driel.

Peter Mosbecher hat für die Kirche Henne Heppe angeklagt, dass sein verstorbener Vater der Kirche jährlich 9 Schilling Geld von Haus und Hof gegeben habe, in dem er sitze, die auch vor seinem Tod 8 oder 9 Jahre ungefähr der Kirche gezahlt wurden. Dass Henne diese Gülte nicht ausrichte, obwohl er seines Vaters Erbe ist und in dem Haus sitzt, das schade ihm für die Kirche 20 Gulden. Und wenn er dazu Nein sagen wolle, so berufe er sich auf Henne von Rodenbach, der diese Gülte nach dem Tod seines Vaters verrechnet und bezahlt hat und auf die Kirchenbücher und Register. Darauf sagt Henne: Die Hofreite sei nicht sein, denn sein verstorbener Vater habe ihm auf seinem Totenbett gesagt, dass diese Hofreite jährlich 2 Gulden Geld gebe an die Erben von Werner Hut. Und darüber hinaus hat er nichts genannt. Und was sie darüber hinaus beweisen durch das Kirchenbuch, wie es rechtmäßig ist, damit werde er zufrieden sein. Das hat Peter festhalten lassen und fragt für die Kirche das Gericht, in welcher Zeit er das Kirchenbuch vor Gericht bringen soll. Das wurde vertagt bis zum Zusammentreten des Vollgerichts.

Enders Harwiler sagt, er habe seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Johannes Faut und habe Pfändung gefordert. Nun wisse er nicht, was dieser besitze. Darauf sagt Johannes: Er wolle ihm Besitz vor Gericht zuweisen lasse. Genüge ihm der nicht, so wolle er ihm darüber hinaus geben. Das hat Enders festhalten lassen und das Gericht gefragt, wann er es tun solle. Urteil: noch heute. Das hat Enders auch festhalten lassen.

Contzgin von Gelnhausen erkennt an, dass er Wigand Stortzkopp den Karren, den er von ihm geliehen hat, zurückgeben müsse. Das Gericht urteilt: Dass er es in 14 Tagen

Registereinträge

Driel, Heinz   –   Erbe (Erben)   –   Faut, Johannes   –   Gelnhausen, Contzgin von   –   Guelt (Gült)   –   Harwiler, Enders   –   Haus (Gebäude)   –   Heppe, Henne   –   Hiltz, Kette   –   Hof (Hofgut)   –   Hofreite   –   Hysse, der (Hans)   –   Karren   –   Kirchenbuch   –   Kirchenregister   –   Kitz, Ebert (Eberhard)   –   Kobeler, Heinz (der)   –   Leihe (leihen)   –   Mosbecher, Peter   –   Mutter (Mütter)   –   Pollerer, Johan (der)   –   Register   –   Rodenbach, Henne von   –   Ruts, Hengin   –   sententia   –   Soden, Heinrich (von)   –   Stortzkopp, Wigand   –   Totenbett   –   Vater   –