Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 038

02.08.1477  / Samstag nach Vincula Petri

Transkription

er nit das huʃche moge widd(er) neme(n) dar off iʃt myt recht
gewiʃt(en) er moge eß widd(er) neme(n) nach lude des buchs

Jtem nach dem hengin der dhomher(e)n hoffma(n) ʃin 4 h off
henne gutgeʃellen Jn maißen die erʃte gelut(en) gethan alʃo
offgeholt(en) hait er von ʃyner her(e)n wegen die gude vnd vnd(er)phande
nach lude ʃyner heiʃchűnge offgeholt(en) vnd das verbot

Jtem wißhen(ne) hait ʃyne(n) lijp vor ʃin gut geʃtalt(en) nach dem
Jeckel Carppe off yne geheiʃch(e)n hait vnd wijl recht
lip vor ʃin geb(e)n vnd neme(n) etc des iʃt yme tag geʃtalt an das nehʃte
gut geʃtalt(en) gerichte das hait er verbot

Jtem winßhen(ne) alsuo(n) mo(m)perʃchafft wegen philips hyrten vnʃ(er)s
myt ʃcheffen geʃellen hait Jeckel winßbachen dem alten vnd
hyrten henne(n) zu geʃproch(e)n wie daß yne wißentlich(e)n ʃij
winßhen(ne) wie daß her hyrte ʃelige ʃyns Jonck(er)n vatt(er) vnd die von
Jeckel winß fengin gegeben hab(e)n ij gld vnd viij ß nach lude des gerichts
bach buch zu eyme geluchte gen(n) mencze zu ʃant ʃteffan vnd
hyrtenhen(ne) Jeckel habe von der von fengin wegen eyn fertel der gult(en)
jars ußgeracht(en) von h(er)n ʃymon brendels gűden vnd hyrten-
hen(ne) habe Jars ußgeracht(en) druhe theyle an der gult(en) von
h(er)n hyrten ʃelig(en) wegen vnd erkenne(n) yme des nit Das
ʃchade yme alsuo(n) ʃins Jonck(er)n wegen von yre yglichem
x gld dar off ʃagen die czwene eß ʃij alʃo geʃcheen vnd
wollen myt recht dar zu thűn was yne gebure das hait
henne v(er)bot vnd iʃt gelengt wan(n) henne ʃie mant(en) myt
dem bottel ʃo ʃollen ʃie ko(m)men vor gericht vnd yre ʃage
beweren das hait Henne auch verbot ffurt(er) iʃt philips
hyrte zu geige(n) geʃtand(e)n vnd hait geʃagt er woll myt
recht behalt(en) vnd beweren daß die gulte yn maiß(e)n wie
obgemelt von yne beiden alʃo gegeb(e)n ʃij

Jtem cleʃe von ʃprendlingen iʃt der vnʃchulde halb(e)n von
ʃnyd(er) hen(ne) entbroch(e)n vnd er ʃall yme noch daling ʃyne(n)
entbroche(n) gerichts koʃten widder geben

Actu(m) off ʃamßtag nach ad vinc(u)la pet(ri)

3 clage Jtem Joh(ann)es lűher alsuo(n) mo(m)perʃchafft wegen der aptiʃchen

Übertragung

das Haus nicht wieder in Besitz nehmen könne. Darauf wurde geurteilt: Er könne es wieder in Besitz nehmen nach Aussage des Buches.

Hengin, der Hofmann der Domherren, erhebt seine 4. Klage gegen Henne Gutgesell. Daher hat er für seine Herren die Güter und die Pfänder gemäß seiner Klage eingezogen und hat das festhalten lassen.

Henne Winß hat seinen Leib vor sein Gut gestellt, nachdem Jeckel Karpe gegen ihn geklagt hat und will Recht geben und nehmen. Es wird ihm ein Termin am nächsten Gerichtstag bestimmt. Das hat er festhalten lassen.

Henne Winß hat als Vertreter von Philipp Hirt, unseres Mitschöffen, Jeckel Winsbach den Alten und Henne Hirt angeklagt, dass sie wissen, dass der verstorbene Herr Hirt, der Vater seines Junkers und die von Venningen 2 Gulden und 8 Schilling für ein ewiges Licht nach Mainz zum Stift St. Stephan gegeben haben. Und Jeckel habe für die Venningen ein Viertel der Gülte ausgerichtet von Herrn Simon Brendels Gütern. Und Henne Hirt habe wegen des verstorbenen Herrn Hirt jährlich drei Teile an der Gülte ausgerichtet. Dies erkennen jene nicht an. Dies schade ihm - als Vertreter seines Junkers - von einem jeden 10 Gulden. Darauf sage die zwei: So sei es gewesen und sie wollen rechtmäßig tun, wie ihnen gebühre. Das hat Henne festhalten lassen. Und es ist verschoben worden. Wenn Henne sie durch den Büttel mahne, so sollen sie vor das Gericht kommen und ihre Aussage festhalten lassen. Dem hat Henne zugestimmt. Außerdem stand Philipp Hirt dabei und hat gesagt, er wolle es durch das Gericht sichern lassen, dass die Gülte in der Weise wie genannt von den beiden gegeben werde.

Clese von Sprendlingen ist von der befristeten Unschuld freigesprochen worden; Henne Snider soll ihm noch heute die Gerichtskosten geben.

Samstag 2. August 1477

Johannes Luher erhebt als Vertreter von Äbtissin

Registereinträge

Aebtissinnen (Äbtissinnen)   –   Aufholung (aufholen)   –   Brendel, Simon   –   Buettel (Büttel) (Ingelheim)   –   ewiges Licht   –   Guelt (Gült)   –   Gutgesell, Henne   –   Haus (Gebäude)   –   Hengin (Henchin/Name)   –   Hirt, Henne   –   Hirt, N. N.   –   Hirt, Philip   –   Hofmann (Tätigkeit)   –   Karpe, Jeckel   –   Leib vor Gut stellen   –   Luher, Johannes   –   mahnen (Mahnung)   –   Mainz (Stadt)   –   Mainzer Domherren   –   Sprendlingen, Clese von   –   St. Klara (Mainz)   –   St. Stephan (Mainz)   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vater   –   Venningen, die von   –   Winsbach, Jeckel   –   Winß, Henne   –