Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 037v

29.07.1477  / Dienstag vor Vincula Petri

Transkription

gebett(en) word(e)n daß conzgin myt henne(n) vnd ped(er)n gereche(n)t
habe vm(m)b yn(n)name vnd ußgabe ey(n) merglich ʃo(m)me das
dan(n) den czweyen nit gancze gefallen wolt alʃo meynt
conczgin yme gebreʃte noch etwas das yme ußʃtunde do
hetten ʃie gerne ynne gerett do hatten ʃie key(n) folge / do
bode ýne conczgin ʃoliche ʃin rechenʃchafft zu bewere(n) mit
recht jn welchem ʃtucke ʃie nit genugen hetten / genűgt
yne aber do mit nit ʃo wolt er myt ýne geh(e)n an die ende
do ʃolicher koʃte offgange(n) were / erfinde ʃich dan(n) nit als er
ʃage / ʃo woll er den koʃten geld(e)n / finde eß ʃich aber daß ʃie
dan(n) den koʃten geld(e)n die ʃage haint ʃie alle v(er)bot vnd auch
eyne(n) genuge(n) an der ʃage gehabt(en) ffurt(er) haint hen(ne) vnd
peder verbot daß die konde erkant(en) hait daß ʃie keyne(n)
genuge(n) an der rechenʃchafft gehabt haben vnd haint das
buch wie dan(n) anʃprach vnd antwort zuʃch(e)n yne gelut(en)
laiß(e)n offen vnd das verbot vnd ʃagen nach dem die drij
erkant(en) daß ʃie keyne(n) genuge(n) gehabt haben vnd ʃich
conczgin v(er)meß(e)n ʃie ʃolichs zu zugen vnd doch nit gethan
ad ʃocios hait ʃo ʃollen ʃie yne erfolgt(en) hain ader er ʃoll yne eýn
gleiplich rechnu(n)ge thűn vnd ʃtillen eynßs myt dem and(er)n
zu recht Conczgin hofft ney(n) dan(n) nach lude des buchs auch
als die drij erkant(en) haint wie er ʃich erbott(en) hait / do hoff
er ʃie ʃollen mit yme dar ziegen / ader den glauben hie vo(n)
yme neme(n) vnd ʃtilt eß auch zu recht das iʃt gelengt ad
ʃocios das haint ʃie alle[a] verbot.

Jtem hans ʃnyder als vo(n) mo(m)perʃchafft wegen des Compters
vnd ʃyner myt her(e)n zu meýʃenheim hait henne(n) vo(n) eltujl
hans ʃnyd(er) zu geʃproch(e)n wie daß er vor Joh(ann)es faut(en) vor iiɉ gld burge
hen(ne) eltujl ʃij vnd duhe yme nit burgen recht das ʃchade yme x gld
henne von eltujl hait ʃin erkant sas hait hans ʃnyder
verbot vnd gefragt wan(n) er yme burgen recht thűn ʃoll
ʃ(e)n(tent)ia nach talyng wijl erßs nyt enberen das hait Hans
auch verbot

Jtem cleßgin beck(er) hait das bűch wie er dan(n) Joh(ann)es faut(en) eyn
huʃche verkaufft vnd off gegeb(e)n hait laißen offen vnd
offgeholt(en) das verbot vnd ʃagt Joh(ann)es habe yme nit ußrachtunge
gethan nach lude des buchs vnd begert myt recht obe

[a] Verbessert aus »beide« ?

Übertragung

gebeten worden seien, als Contzgin mit Henne und Peter abgerechnet habe um Einnahmen und Ausgaben einer gewissen Summe Geldes und dass die zwei mit der Abrechnung nicht zufrieden waren. Contzgin meinte, ihm stehe noch Geld zu. Da hatten sie erfolglos versucht ihn zu überzeugen. Da bot Contzgin ihnen an, die Abrechnung in den Punkten, an denen sie kein Genüge hatten, durch Eid zu bekräftigen. Genüge ihnen das aber nicht, so wolle er mit ihnen dorthin gehen, wo die Kosten verursacht wurden. Finde es sich dort nicht wie er sage, so wolle er das Geld zahlen. Finde es sich aber wie er es behaupte, dann müssten sie die Kosten tragen. Dem hatten sie alle zugestimmt und waren damit zufrieden. Weiter haben Henne und Peter festhalten lassen, dass die Aussage bewiesen hat, dass sie mit der Abrechnung nicht zufrieden waren und sie haben das Gerichtsbuch öffnen lassen, wie damals Anklage und Entgegnung lauteten. Und sie haben das festhalten lassen und sagen: Nachdem die 3 zugegeben haben, dass sie mit der Abrechnung nicht einverstanden waren und da Contzgin behaupte, ihnen das zu beweisen, was er nicht getan habe, hätten sie ihm gegenüber vor Gericht obsiegt, und er soll ihnen eine glaubhafte Abrechnung liefern. Das eine mit dem anderen legen sie dem Gericht zur Entscheidung vor. Contzgin hofft Nein, denn nach Aussage des Gerichtsbuchs und wie die 3 bekannt haben, dass er dies angeboten habe, hoffe er, sie sollen mit ihm dorthin gehen oder aber die Eid-Aussage annehmen. Das legt er ebenfalls dem Gericht vor. Die Sache wird verschoben bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Dem stimmen alle zu.

Hans Schneider hat als Vertreter des Komturs von Meisenheim und seiner Mitherren Henne von Eltville angeklagt, dass er Bürge für Johannes Faut für die Summe von 2½ Gulden sei und leiste nicht sein Bürgenrecht. Das schade ihm 10 Gulden. Henne von Eltville hat seine Bürgschaft zugestanden. Das hat Hans Schneider festhalten lassen und das Gericht gefragt, wann er ihm Bürgenrecht leisten solle. Urteil: Noch heute, wenn er nicht darauf verzichten will. Das hat Hans festhalten lassen.

Clesgin Becker hat das Gerichtsbuch öffnen lassen, wie er Johannes Faut ein Haus verkauft und aufgetragen und das festhalten lassen habe und sagt, Johannes habe ihm nicht den Ausgleich geleistet nach Aussage des Buchs. Und er fragt daher, ob er

Registereinträge

Becker, Clesgin   –   Buerge (Bürge, Bürgschaft)   –   Eidesleistung   –   Eltville, Henne von   –   Ercker, Henne   –   Faut, Johannes   –   Gelnhausen, Contzgin von   –   Haus (Gebäude)   –   Meisenheim (Komturei)   –   Raub, Peter   –   Schneider, Hans   –   Vollgericht   –