Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 035

28.06.1477  / Samstag vor Peter und Paul

Transkription

elʃe ʃie hoffe vnerzugt(en) zu ʃin / vnd moge wole ʃin daß die gulte lange
zijt gegeben ʃij worden / nű ligen vnd(er)phande dar vor / da hoffe
ʃie wan(n) yne yre gulte nit werde / daß ʃie den nach gehen ʃollen
vnd als ʃie myt recht vor heiptlude erlangt(en) han / des ʃie dan(n) abreddig
waren / do hoffe ʃie ýne vm(m)b den ʃelben koʃten auch nuʃte ʃchuldig
zu ʃin vnd ʃtilt eß zu recht / henne ʃagt er hoffe daß yne die Jn
ʃage nit yrren ʃolle dan(n) er ʃchuldige ʃie als vor eyne(n) heipt
ʃtam(m) vnd hofft er habe bij brachten vnd ʃolle ʃie erfolgt(en) hain
vnd ʃtilt das zu recht / elʃe hofft vnerfolgt(en) zu ʃin vnd hait eß
auch zu recht geʃtalt(en) Jn maißen als vor das iʃt gelengt ad ʃocios
das haint ʃie beide verbot

erf(olgt) Jtem henne von eltujl alsuo(n) h(er)n Hanʃen vnß(er)s mit ʃcheffen geʃellen
wegen erf(olgt) ʃtern cleʃen offs bűch

erf(olgt) Jtem winß henne erf(olgt) ebert kyczen offs bűch

erk(annt) Jtem wober henne erk(ennt) henne(n) von eltujl alsuo(n) h(er)n ebalts wegen
xij alb zu geb(e)n in xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem peder ducze erk(ennt) her Johan ʃlyddorn vica(r)i(us) zu ʃant vichtors berg
erk(annt) ix Jare v(er)ʃeßner zinße off rechnu(n)ge / nemlich alle jars xij ß / zu
geb(e)n zuʃch(e)n ʃant bartolme(uʃ) tage ʃi no(n) p erf(olgt)

1 h Jtem Jeckel carppe dut 1 h vor xv ß vnd iij hlr off henne(n) von
echzel et om(n)ia

Jtem ʃnyderhen(ne) hait cleʃen von ʃprendlinge(n) zu geʃproch(e)n wie daß
ʃin hußfrauwe Jn cleßgin ʃcherers beʃtentniß gange(n) ʃij ne(m)lich
des huʃchs halben alle jars iij gld dauo(n) zu geb(e)n daß er yme nű
ʃnyd(er) henne ʃin anczale nit ußriecht das ʃchade yme iij gld dar off ʃagt cleʃe
cleʃe von er ader ʃin hußfr(au) ʃihen in cleßgin ʃcherers beʃtentniße nit gange(n)
ʃprendlinge(n) vnd wes er yne wider anlange des ʃihe er vnʃchuldig die vn-
ʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zu xiiij tag(en) ambo v(er)bot

Jtem henne raűp peder raup vnd winß hen(ne) erkenne(n) wigant ʃtorcz
erk(annt) burge(r) koppen noch daling burge(r)recht zu thun vor ebert kiczen vor
recht thun funffe gld

Jtem wigant ʃtorczkopp hait p b an cleʃe harwilern vnd hengin
p b // rauchen

p b Jtem henne erken(n) hait p b an conczgin dincklern

p b Jtem Johan der poller(er) hait p b an winworme(n)

erf(olgt) Jtem die kremerße(n) erf(olgt) h(er)man ʃtyffen vor j ort(en) off rechnu(n)g(e).

erf(olgt) Jtem bender hen(ne) erf(olgt) hengin rauchen vor j gld vnd xvj alb

erf(olgt) Jtem bend(er) hen(ne) erf(olgt) herma(n) bendern vor j gld

Übertragung

Else, sie hofft, dass er nicht gegen sie gewonnen habe. Es könne wohl sein, dass die Gülte lange Zeit gegeben worden sei. Nun liegen Pfänder dafür fest, daher hoffe sie, wenn ihnen ihre Gülte nicht würde, dass sie an diese gehen, und weil sie vom Gericht als Hauptgläubiger erklärt wurden, was sie geleugnet haben, hoffe sie an den Kosten nichts schuldig zu sein und legt dies dem Gericht vor. Henne sagt, er hoffe, dass ihn dieser Einspruch nicht in der Sache irre mache, denn er klage sie an als ein Hauptgläubiger und hofft, er habe den Beweis erbracht und gegen sie gewonnen. Das legt er dem Gericht vor. Else hofft, dass er nicht gegen sie gewonnen habe und legt dies dem Gericht vor wie zuvor. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Dem haben sie beide zugestimmt.

Henne von Eltville hat als Vertreter von Herrn Hans, unseres Mitschöffen, seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Clese Stern.

Henne Winß hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Ebert Kitz.

Henne Weber erkennt an, Henne von Eltville für Herrn Ebalt 12 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Peter Dutz erkennt an, Herrn Johann Sliddorn, Vikar zu St. Viktor, 9 Jahre lang ausstehende Zinsen gegen Rechnung zahlen zu müssen, nämlich jedes Jahr 12 Schilling zu St. Bartholomäus. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Jeckel Karpe erhebt seine 1. Klage wegen 15 Schilling und 3 Heller gegen Henne von Echzell auf alles.

Henne Schneider hat Clese von Sprendlingen angeklagt, dass seine Ehefrau den Bestandsbrief von Clesgin Scherer übernommen habe, nämlich für ein Häuschen jedes Jahr 3 Gulden zu geben. Dass er ihm nun seinen Anteil nicht auszahle, das schade ihm 3 Gulden. Darauf sagt Clesgin, er oder seine Frau hätten nicht die Verpflichtungen von Clesgin Scherer übernommen und wessen er ihn anklage, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld gilt von heute an 14 Tage. Dem haben beide zugestimmt.

Henne Raub, Peter Raub und Henne Winß erkennen an, noch heute für Wigand Stortzkopp Bürgen zu sein gegenüber Ebert Kitz für 5 Gulden.

Wigand Stortzkopp hat Pfändung gefordert gegen Clese Harwiler und Hengin Rauch.Henne Ercker hat Pfändung gefordert gegen Contzgin Dinckler.

Johann der Pollerer hat Pfändung gefordert gegen Winworm.

Die Kremerßen verklagt Hermann Stiffe auf 1 Ort gegen Rechnung.

Henne Bender verklagt Hengin Rauch auf 1 Gulden und 16 Albus.

Henne Bender verklagt Hermann Bender auf 1 Gulden.

Registereinträge

Arnolt, Else   –   Bartholomäustag   –   Bender, Henne   –   Bender, Hermann   –   Bestand (Bestentnis)   –   Buerge (Bürge, Bürgschaft)   –   Dinckler, Contzgin   –   Dutz, Peter   –   Ebalt (Ebolt)   –   Echzell, Henne (Henchin, Hengin) von   –   Eltville, Henne von   –   Ercker, Henne   –   Guelt (Gült)   –   Harwiler, Clese   –   Hauptmann   –   Hausfrau   –   Ingelheim, Hans von   –   Karpe, Jeckel   –   Kitz, Ebert (Eberhard)   –   Ort (Währung)   –   Pollerer, Johan (der)   –   Raub, Henne   –   Raub, Peter   –   Rauch, Hengin   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Scherer, Clesgin   –   Schneider, Henne   –   Sliddorn, Johann   –   Sprendlingen, Henne von   –   St. Viktor (Mainz)   –   Stern, Clese   –   Stiffe, Hermann   –   Stortzkopp, Wigand   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vikare   –   Weber, Henne   –   Winß, Henne   –   Zins (Abgabe)   –