Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 033v

14.06.1477  / Samstag vor St. Vitus

Transkription

nit Jn maiß(e)n er yme zu geʃagt das ʃchade yme iiij gld
vnd heiʃt hanʃen ey(n) Ja ader ney(n) obe er yme alʃo geretten
habe zu lonen ader nit Dar off ʃagt hans er habe off ey(n) zijt
eynßs kýllers bedorffen vnd habe ʃtern frauw(e)n vm(m)b eynen
gebett(en) die habe des kyllers auch die zijt macht gehabt(en) dar
zu habe niclas ʃin knecht die zijt yn dem huʃe geʃeßen den
habe er auch vm(m)b den kyll(er) gebett(en) alʃo habe ʃie yme den
kyller geluhen vnd er habe nűʃte vm(m)b peder(n) beʃtanden / ader
yme gerett(en) zu geb(e)n vnd wes er yne wider anlange des
ʃij er vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt nach hude zu xiiij
tagen das haint ʃie beide verbot

Jtem Ppeder ʃnade hait hans von wormßs frauwe(n) barbeln zu ge-
ʃproch(e)n wie daß ʃie vm(m)b yne kaufft(en) habe iij fertel eyer ye
das fertel vm(m)b ix d vnd ey(n) fiermaß botter vm(m)b eyn thornes
ped(er) ʃnade vnd bezale yme des nit das ʃchade yme j gld vnd heiʃt yr
barbel des ey(n) Ja ader ney(n) Dar off ʃagt hans alsuo(n) ʃiner Hußfr(au) wege(n)
eß ʃihen wole ʃehß jare daß peder yme ʃchuldig geweʃt(en) ʃij
ey(n) gld vnd iiij alb alʃo hab(e)n ʃie mit ped(er)n gerechent vnd die
eyer vnd botter abe geʃlagen daß er yne ʃchuldig bleyp xvij
alb vnd v d die ʃihen bezalt(en) vnd wes peder ʃin hußfrauwe
wider anlange des ʃij ʃie vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalten
nach hude zu xiiij tagen das haint ʃie beide verbot

Jtem hans ʃnyder hait ʃich verdingt wolfs hHenne(n) ʃin wort zu thűn
vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt vnd hait arnolts
wolffs hen(ne) elʃen zu geʃproch(e)n wie daß die her(e)n off ʃant vichtors berg ey(n)
gulte off ýme vnd melma(n)s hengin herwonne(n) haint / nach lude
arnolts elʃe des gerichts bűch / die dan(n) her ko(m)men iʃt von concze kremers
wegen / der yre hußwert geweʃt(en) ʃij nű iʃt ʃie ey(n) heiptʃtam(m) an
ʃolicher gult(en) als wole als er / ʃo hait ʃie auch die gulte den her(e)n
gereicht vnd helffen geb(e)n dar zu habe ʃie noch der vnd(er)phande
ynne / vnd auch bynne korczen Jaren der ʃelb(e)n gulten von ander
luden offgehab(e)n Daß ʃie nű geige(n) den her(e)n ʃoliche gulte nit
hulffet tragen ader ußriecht(en) nach dem ʃie ey(n) heipt ʃtam(m) iʃt
das ʃchade Henne(n) jc gld vnd obe ʃie dar zu ney(n) ʃagen wolt
ʃo hoffe Henne ʃie zu zugen myt des gerichts bűch alʃdan(n) die konde
ober die ʃache geʃagt(en) hait Dar off ʃagt elʃe eß moge ʃin daß
ʃie vor ziden Jn der gemey(n) den her(e)n gulte gehab(e)n hab(e)n dem

Übertragung

nicht in dem Maß, in dem er es ihm zugesagt hat. Das schade ihm 4 Gulden, und er fordert von Hans ein Ja oder Nein, ob er ihm versprochen habe ihn zu bezahlen oder nicht. Darauf sagt Hans:Er habe vor einiger Zeit einen Keller benötigt und habe Sterns Frau um einen gebeten. Die habe zu der Zeit über die Keller verfügt. Zudem habe Niclas, sein Knecht, zu der Zeit in dem Haus gewohnt, den habe er auch um einen Keller gebeten. So haben sie ihm den Keller geliehen. Und er wüsste nichts von Peter gepachtet zu haben oder ihm versprochen zu haben, ihm etwas zu geben. Und wessen er ihn darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld gilt von heute an 14 Tage. Dem haben sie beide zugestimmt.

Peter Schnade hat Barbel, die Frau von Hans von Worms, angeklagt, dass sie von ihm gekauft habe 3 Viertel Eier, das Viertel je für 9 Pfennig und ein Viermaß Butter für einen Turnosen und bezahle ihm das nicht. Das schade ihm einen Gulden, und er fordert von ihr ein Ja oder Nein. Darauf sagt Hans für seine Ehefrau: Es sei wohl 6 Jahre her, dass Peter ihm einen Gulden und 4 Albus schuldig gewesen sei. Daher hatten sie mit Peter abgerechnet und die Eier und die Butter abgeschlagen, so dass er ihm 17 Albus und 5 Pfennig schuldig blieb. Die seien bezahlt. Und wessen Peter seine Ehefrau darüber hinaus anklage, dessen sei sie unschuldig. Die Unschuld gilt von heute an 14 Tage. Dem haben sie beide zugestimmt.

Hans Schneider hat sich verpflichtet, Henne Wolff zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er hat Else Arnolt angeklagt, dass die Herren von St. Viktor eine Gülte von ihr und Hengin Melman erworben hatten nach Aussage des Gerichtsbuchs. Die rühre von Conze Kremer, der ihr Ehemann war, her. Damit ist sie nun ein Hauptschuldiger dieser Gülte ebenso wie er. Sie hat sich auch beteiligt, den Herren von St. Viktor die Gülte zu zahlen, zudem haben diese auch Pfänder inne und vor wenigen Jahren gleiche Gülten von anderen Leuten eingezogen. Dass sie nun nicht mehr hilft, die Gülte den Herren zu bezahlen und auszurichten, obwohl sie doch ein Hauptschuldiger ist, das schade Henne 100 Gulden. Und wenn sie dazu vor Gericht Nein sagen wolle, so hoffe Henne ihr das zu beweisen durch das Gerichtsbuch, wo sich die Beweismittel in dieser Sache finden. Darauf sagt Else: Es möge sein, dass sie vor einiger Zeit in der Gemeinde von den Herren Gülten hatte. Damals

Registereinträge

Arnolt, Else   –   Aufholung (aufholen)   –   Bestand (Bestentnis)   –   Butter   –   Eier   –   Frau (Frau)   –   Gemeinde (Ingelheim)   –   Guelt (Gült)   –   Han, Peter   –   Hauptstamm   –   Haus (Gebäude)   –   Hausfrau   –   Hauswirt   –   Keller (Vorratsraum)   –   Knecht (Knechte)   –   Leihe (leihen)   –   Melman, Hengin   –   Niclas (Name)   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Schnade, Peter   –   Schneider, Hans   –   St. Viktor (Mainz)   –   Stern, Clese   –   Turnose   –   Unschuld (unschuldig)   –   verdingen   –   Viermaß   –   Viertel   –   Wolff, Henne   –   Worms, Barbel von   –   Worms, Hans von   –