Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 030

03.06.1477  / Dienstag nach Trinitatis

Transkription

vnd ʃij yme ʃin zynßs nit word(e)n / ʃo ʃteh(e)n die flecken auch
noch zu ʃyne(n) hande(n) als dar vm(m)b begere er mit recht zu be-
ʃcheid(e)n obe er ʃie nit moge widd(er) neme(n) ʃ(e)n(tent)ia Ja ʃi ita eʃt

Jtem Jeckel ʃtam(m) ʃagt er habe godfart mollern ey(n) flecke(n) bij der
widder grießmolen geluhen jars vm(m)b iiij ß gelts nű habe er yme ʃins
geno(m)me(n) zynßs nit geb(e)n ʃo ʃtehe der flecke noch zu ʃyne(n) hande(n) davo(n)
ʃo begere er mit recht zu beʃcheid(e)n obe er yne nit moge
widder neme(n) ʃ(e)n(tent)ia Ja ʃi ita eʃt

Jtem adam von winheim hait das bűche wie dan(n) anʃprache vnd
antwort zuʃch(e)n cleßgin berkorn vnd yme gelut(en) laiß(e)n offen vnd
adam von das verbot vnd ʃagt ʃie hab(e)n mit ey(n) gerechent abe(r) cleßgin habe
winhem yme nuʃte wollen erkenne(n) nű begere er mit recht nach lude
ʃins zuʃprochs obe cleßgin yme nit ußrachtunge ader ey(n) Ja ader ney(n)
cleʃgin thűn ʃolle / cleßgin hait das buch auch verbot vnd ʃagt er habe
berkorn mit adam gerechent vnd als adam ʃelbeʃt erkant(en) hait wie daß
er yme ey(n) phert geb(e)n habe / So habe er ýne bezalt(en) vnd ußgeracht
vnd wes ýne adam wider anlange des ʃij er vnʃchuldig die
vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zu xiiij tag(en) Das haint ʃie v(er)bot

Jtem hans ʃnider als vo(n) mo(m)perʃchafft wegen heinrich wolffs hait
p b phande berett(en) an conczgin dinckler

p b Jtem meiʃter Lebe hait p b an heincze drieln

erk(annt) Jtem donczelhen(ne) erk(ennt) henne(n) von ʃprendlinge(n) iiiiɉ gld zu geb(e)n
in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

erf(olgt) Jtem henne erken(n) erf(olgt) conczgin dinckl(er)n offs buch

Jtem conczgin von geilnhuʃen hait das buch geigen winßhenne(n)
und peder Rauben laißen offen vnd das verbot vnd ʃagt er
winßhen(ne) habe mit ýne gerechent yn(n) bijweʃen hen(ne) erkens cleʃe ʃtorczkops
ped(er) raup des alten vnd ʃtarken heynrichs alʃo ʃihen ʃie yme an der reche(n)
ʃchafft ʃchuldig bleben viij gld dar zu ʃij er von yre aller we-
conczgin vo(n) gen x wochen uß geweʃt(en) / achte er an x gld vnd beziege
geilnhuʃe(n) ʃich ʃolicher rechenʃchafft off die b(e)n(ann)t(en) drij Dar zu ʃo erbiede
er ʃich aber als fűre / nach ʃiner antwort zu thűn wie dan(n) das
buch ynhelt vnd obe do mit nit genűg were / ʃo wijl er ʃolichs
mit dem rechten beweren wie das gericht erkent(en) // peder
und henne haint das buch auch verbot vnd ʃagen nach de(m) concz-
gin gerett(en) hait er habe myt yne gerechent Jn bij weʃen der
dryer / nű ʃij key(n) bottel do bij geweʃt(en) vnd die drij ʃint do bij ge-

Übertragung

Und er habe den Zins von jenen nicht erhalten. Das Land gehöre noch ihm. Daher erbittet er einen Rechtsbescheid, ob er die beiden Stücke Land nicht zurücknehmen könne. Urteil: Ja, wenn es so ist.

Jeckel Stamm sagt, er habe Godfart Moller ein Stück Land bei der Grießmühle geliehen, jährlich für 4 Schilling Geld. Nun habe er ihm seinen Zins nicht gegeben. Das Stück Land gehöre noch ihm. Deshalb erbittet er einen Rechtsbescheid, ob er es nicht zurücknehmen könne. Urteil: Ja, wenn es so ist.

Adam von Weinheim hat das Gerichtsbuch, wie die Anklage und die Entgegnung zwischen Clesgin Berkorn und ihm gelautet hat, öffnen lassen und das festhalten lassen und sagt: Sie haben miteinander abgerechnet, aber Clesgin wollte ihm nichts anerkennen. Daher begehrt er ein Urteil gemäß seiner Klage, ob Clesgin ihm nicht einen Ausgleich oder ein Ja oder Nein tun müsse. Clesgin hat das Buch auch als Beweis anerkannt und sagt: Er habe mit Adam abgerechnet. Adam selbst habe zugegeben, dass er ihm ein Pferd gegeben habe. Daher habe er ihn bezahlt und ihm einen Ausgleich gegeben. Und wessen ihn Adam darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld gilt von heute an 14 Tage. Dem haben sie beide zugestimmt.

Hans Schneider hat als Vertreter von Heinrich Wolff Pfändung gefordert gegen Contzgin Dinckler.

Meister Loewe hat Pfändung gefordert gegen Heinz Driel.

Henne Dontzel erkennt an, Henne von Sprendlingen 4½ Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Ercker hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Contzgin Dinckler.

Contzgin von Gelnhausen hat das Buch gegen Henne Winß und Peter Raub öffnen lassen und das festhalten lassen und sagt: Er habe mit ihnen abgerechnet in Anwesenheit von Henne Ercker, Clese Stortzkopp des Alten und Heinrich Stark. Sie seien ihm an der Rechenschaft schuldig geblieben 8 Gulden. Zudem sei er wegen ihnen 10 Wochen unterwegs gewesen, das erachte er für 10 Gulden und er berufe sich für diese Rechenschaft auf die benannten drei. Zudem biete er wie zuvor an, gemäß seiner Aussage zu handeln, wie es das Gerichtsbuch aussagt. Und wenn damit nicht genug wäre, so will er solches vor Gericht bekräftigen, wie das Gericht es fordert. Peter und Henne haben die Aussagen des Buches auch festhalten lassen. Und sie sagen: Nachdem was Contzgin gesagt hat, er habe mit ihnen abgerechnet in Anwesenheit der drei, dabei sei kein Büttel gewesen und die drei waren daran beteiligt,

Registereinträge

Berkorn, Clese (Clesgin)   –   Dinckler, Contzgin   –   Dontzel, Henne   –   Driel, Heinz   –   Ercker, Henne   –   Flecken   –   Gelnhausen, Contzgin von   –   Griesmühle   –   Loewe (Meister)   –   Muller, Godfart   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Raub, Peter   –   Rechenschaft   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Schneider, Hans   –   sententia   –   Sprendlingen, Henne von   –   Stamm, Jeckel   –   Starck, Heinrich   –   Stortzkopp, Clese   –   Unschuld (unschuldig)   –   Weinheim, Adam von   –   Winß, Henne   –   Wolff von Sponheim, Heinrich   –   Zins (Abgabe)   –