Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 029v

03.06.1477  / Dienstag nach Trinitatis

Transkription

Actu(m) off dinʃtag nach dem ʃontage trinitat(is)

duch gehalt(en) Jtem mathis Jn der Rynderbach hait das dűch zu(m) drytten
maile fur gericht gehabt(en) vnd iʃt gewiʃt(en) ut mor(is) eʃt

Jtem peter vnʃer gericht ʃchryber erf(olgt) cleßgin vnglichen
erf(olgt) p b e[g]o offs buch vnd hait auch an yme phande berett(en)

Jtem nach dem barts henne alsuo(n) der kyrchen wegen ʃin
fierde h Jn maiß(e)n die erßte gelut(en) off kiczhanʃe(n)
offgeholt(en) diemen gredgin vnd Jeckel reyern gethan / alʃo hait er die
ban(ne) vnd frede(n) gude vnd vnd(er)phande offgeholt(en) vnd das verbot vnd der
ecc(les)ia ʃcholtes hait yme ban(ne) vnd freden dar ober gethan als recht
iʃt das hait er auch verbot // vnd ʃagt furter nach lude ʃyn(er)
h do ʃij bußers michel ko(m)men vnd habe ʃyne(n) lijp
vor ʃin gut geʃtalt(en) vnd yme ʃin h gebroch(e)n deʃ-
ey(n) frage halb(e)n yne auch tag geʃaczt(en) ʃihe an das nehʃte gericht dar
nota nach Jnhalt des buchs alʃo ʃij Michel ußbleben vnd nyt
vor gericht erʃchiene(n) alʃ dar vmbe ʃo habe er yne alsuo(n)
der kyrchen wegen erfolgt(en) vor xx gld / nű habe Michel
ad ʃocios eyne(n) wingart ynne der / der kyrchen vnderphandt ʃihe
do begere er myt recht zu beʃcheid(e)n obe er bij dem ʃelb(e)n
wingart bliben ʃall ader furter an ʃin eigen gut griffen
Das iʃt gelengt ad ʃocios

Jtem wernher von wint(er)nheim erf(olgt) dorn hen(ne) offs buch vnd
erf(olgt) p b hait auch an ýme p b

1 h Jtem henne Ruße dut 1 h vor {...} ß gelts off wißhengin vnd
alleß das antes jn der orenbrucke(n) gelaißen hait

erf(olgt) Jtem cleʃe raűp vnʃer mit ʃcheffen geʃelle du erf(olgt) vincze(n) off b[uch]

erf(olgt) Jtem hen(ne) von eltujl alsuo(n) mo(m)perʃchafft h(er)n hanʃen unʃers
mit ʃcheffen geʃellen erf(olgt) hengin erbach offs bűch.

erk(annt) Jtem drubein erk(ennt) h(er)n Johan ʃulczen I lb hlr off rechnu(n)ge
zu geb(e)n in xiiij tage(n) ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem Jamerhen(ne) erk(ennt) henne gickyʃen iij gld vnd ey(n) orte
zu geb(e)n zuʃch(e)n ʃant martins tage ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem ʃniderhen(ne) Jeckel erk(ennt) hilczen ketten vij alb zu geb(e)n
in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem peder von badenheim ʃagt er habe ped(er) Rait ʃeligen
widd(er) geno(m) czwene flecken geluhen die ligen jn der boʃen gewande(n)
men jars vor iij ß gelt s die habe nű conczgin dinckler ynne

Übertragung

Dienstag 3. Juni 1477

Mathis in der Rinderbach hat das Tuch zum dritten Mal vor Gericht gehabt und es wurde gewiesen, wie es üblich ist.

Peter, unser Gerichtsschreiber, hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Clesgin Unglich und hat auch Pfändung gefordert.

Nachdem Henne Bart für die Kirche seine 4. Heischung gegen Hans Kitz, Gredgin Diem und Jeckel Reyer getan hat, hat er die Güter und Unterpfänder eingezogen und das festhalten lassen. Der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darüber gemacht, wie es rechtmäßig ist. Das hat er auch festhalten lassen und sagt weiter: Nach seiner Klage sei Michel Buser gekommen und habe seinen Leib vor sein Gut gestellt und ihm seine Klage gebrochen. Deswegen wurde ihm ein Termin gesetzt am nächsten Gerichtstag. Dann sein Michel nicht vor Gericht erschienen. Deshalb habe er gegen ihn für die Kirche vor Gericht gewonnen wegen 20 Gulden. Nun habe Michel einen Weinberg inne, der Pfand der Kirche sei. Nun fordert er ein Urteil, ob er bei diesem Weinberg bleiben soll oder darüber hinaus an sein Eigengut greifen soll. Das wurde verschoben bis zum Zusammentreten des Vollgerichts.

Werner von Winternheim hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Henne Dorn und hat Pfändung gefordert.

Henne Ruße erhebt seine 1. Klage wegen {...} Schilling Geld gegen Henne Winß und alles, das Anthes in der Ohrenbrücke hinterlassen hat.

Clese Raub, unser Mitschöffe, hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Vincz.

Henne von Eltville als Vertreter von Herrn Hans, unseres Mitschöffen, hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Hengin Erbach.

Drubein erkennt an, Herrn Johann Sultz 1 Pfund Heller gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Jamer erkennt an, Henne Gickysen 3 Gulden und einen Ort zahlen zu müssen bis St. Martin. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Jeckel Sniderhenne erkennt an, Kette Hiltz 7 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Peter von Badenheim sagt, er habe dem verstorbenen Peter Rait zwei Stück Land geliehen, die liegen in der Bosen Gewann, für 3 Schilling jährlich. Die habe nun Contzgin Dinckler inne.

Registereinträge

Anthes in der Ohrenbrücke   –   Aufholung (aufholen)   –   Badenheim, Peter von   –   Bann und Frieden (Paarformel)   –   Bart, Henne   –   Bose Gewann   –   Buser, Michel   –   Diem, Gredgin   –   Dinckler, Contzgin   –   Dorn, Henne   –   Drubein, N. N.   –   eigen (Eigengut)   –   Eltville, Henne von   –   Erbach, Hengin   –   Flecken   –   Gerichtsschreiber (Reichsgericht)   –   Gickysen, Henne   –   Hiltz, Kette   –   Ingelheim, Hans von   –   Jamer, Henne   –   Kitz, Hans   –   Klagebruch   –   Leib vor Gut stellen   –   Martinstag (Martini)   –   Mathis in der Rinderbach   –   mos (moris)   –   Ohrenbrücke   –   Olm, Peter von   –   Rait, Peter   –   Raub, Clese   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Reyer, Jeckel   –   Rinderbach   –   Ruße, Henne   –   Schneiderhenne, Jeckel   –   Sultz, Johan (von)   –   Tuch   –   Unglich, Clese (Clesgin)   –   Vollgericht   –   Wingert (Weingarten)   –   Winternheim, Werner von   –   Winß (Name)   –   Winß, Henne   –