Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 024

26.04.1477  / Samstag nach Misericordia Domini

Transkription

zugt ʃo ʃall er die auch vor gericht brenge(n) vnd das thűn in
xiiij tag(en) bedarff er dan(n) ʃiner tage furte vnd heiʃt die als
recht iʃt ʃo ʃall ma(n) yme die furt(er) ʃtille(n) noch zu zweyen xiiij
tagen vnd ʃo die konde verhort(en) wirt beheltlich ped(er)n ʃyn(er)
ynʃage vnd geʃchee dan(n) furt(er) ʃovjl als recht iʃt a(m)bo v(er)bot

erk(annt) Jtem henne von ʃoden erk(ennt) henne sczelnkragen ix alb zu geb(e)n
in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem henne von nűwendorff erk(ennt) ʃteffan dem beder xviij alb
zu geb(e)n zuʃch(e)n pinxʃten ʃi no(n) p erf(olgt)

p b Jtem ritter hengin hait p b an hanʃen von klee

erk(annt) Jtem peder Raűp erk(ennt) peder ʃnyd(er)n von winkel iiɉ gld zű
geben in xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem vlrich bender erk(ennt) Jeckel monʃtern iiij gld off rechnu(n)ge
erk(annt) zu geb(e)n in xiiij tage(n) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem concze von bellerßheim hait hengin melma(n) zu geʃproch(e)n
wie daß er ýme gerett(en) habe ɉ gld zu geb(e)n von drubeins
concze vo(n) philipʃen wegen vnd gebe yme den nit das ʃchade yme alʃujl
bellerßhey(m) dar zu / vnd wijl er ʃich laiß(e)n wiʃen ʃo wijl er yne des wiʃen
mit conczgin dincklern / iʃt des nit / ʃo heiʃt er yme ey(n) Ja ader
hengin ney(n) Dar off ʃagt hengin er ʃij drubein ɉ gld ʃchuldig ge-
melma(n) weʃten do habe er geʃagt(en) ʃij eß dem ʃelben liep ʃo woll erßs
thűn vnd gebe ýme das gelt als mere als drubein / alʃo ʃihe er
zu drubey(n) gange(n) vnd yne gefragt(en) der habe yne beʃcheyden
er ʃoll yme das gelt geb(e)n vnd nyema(n)t anders das habe er
auch gethan vnd wes ýne concze wider anlange des ʃij er
vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zu xiiij tag(en) das
haint ʃie beide verbot

Jtem zuʃch(e)n wolfs henne(n) Jeckel borkart(en) hengin melma(n) vnd
gelengt liebhenne(n) conczen iʃt gelengt bijß off Dinʃtag nach ʃant
Johans tage ʃic hodie

Jtem henne von eltuijl erk(ennt) cleʃen / bartolme(us) ʃeligen ʃon zuͤ
erk(annt) Winheim wan(n) er ýne mit den monde mane ʃo woll er yme
burgen recht thűn Das hait cleʃe verbot

Jtem zuʃch(e)n peder bend(er)n vnd liebhen(ne) concz(en) iʃt gelengt bijß
gelengt off Dinʃtag nach des heilgen cruczes tage ʃic hodie das
haint ʃie beide verbot

1 h Jtem Jeckel carppe dut 1 h vor j gld gelts off cleßgin ʃwencke(n) et o(mn)ia

Übertragung

klagt, so soll er die auch vor Gericht bringen und das tun in 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere die, wie es rechtmäßig ist, so soll man ihm noch zweimal 14 Tage geben. Und wenn die Beweismittel verhört werden, vorbehaltlich der Entgegnung Peters, dann geschehe weiter, wie es Recht ist. Dem haben beide zugestimmt.

Henne von Soden erkennt an, Henne Atzelnkrag 9 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne von Neuendorf erkennt an, Steffan dem Bader 18 Albus zahlen zu müssen bis Pfingsten. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Hengin Ritter hat Pfändung gefordert gegen Hans von Klee.

Peter Raub erkennt an, Peter Schneider von Winkel 2½ Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Ulrich Bender erkennt an, Jeckel Monster 4 Gulden gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Conze von Bellersheim hat Hengin Melman angeklagt, dass er ihm ½ Gulden versprochen habe wegen Philipp Drubein und gebe ihm den nicht. Das schade ihm ebensoviel dazu. Und will er sich das vor Gericht weisen lassen, so will er ihm das beweisen mit Contzgin Dinckler. Ist dem nicht so, so fordere er von ihm ein Ja oder Nein. Darauf sagt Hengin: Er sei Drubein ½ Gulden schuldig gewesen, da habe er gesagt, wenn es demselben lieb sei, so wolle er es tun und gebe ihm das Geld lieber als Drubein. Er sei zu Drubein gegangen und habe ihn gefragt. Der habe ihn beschieden, er solle ihm das Geld geben und niemand sonst. Das habe er auch getan und wessen ihn Conze darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld gilt von heute an 14 Tage. Dem haben sie beide zugestimmt.

Zwischen Henne Wolff, Jeckel Borkart, Hengin Melman und Conze Liebhenne ist der Termin verschoben worden bis auf Dienstag nach St. Johannistag.

Henne von Eltville erkennt gegenüber Clese, dem Sohn des verstorbenen Bartholmäus von Weinheim, an, wenn er ihn mündlich mahne, so wolle er ihm gemäß Bürgenrecht tun. Das hat Clese festhalten lassen.

Zwischen Peter Bender und Conze Liebhenne ist der Termin verschoben worden bis auf Dienstag nach dem Heilig Kreuztag. Dem haben sie beide zugestimmt.

Jeckel Karpe erhebt seine 1. Klage wegen 1 Gulden Geld gegen Clesgin Swenck auf alles.

Registereinträge

Atzelnkrag, Henne   –   Beder, Steffan (der)   –   Bellersheim, Contze (von)   –   Bender, Peter   –   Bender, Ulrich (der)   –   Borkart, Jeckel   –   Buergenrecht (Bürgenrecht)   –   Dienstag   –   Dinckler, Contzgin   –   Drubein, Philipp   –   Eltville, Henne von   –   Exaltatio Sancte Crucis (Kreuztag)   –   Karpe, Jeckel   –   Klee, Hans (von)   –   Liebhenne, Contze   –   Melman, Hengin   –   Monster, Jeckel   –   Neuendorf, Henne von   –   Pfingsten   –   Raub, Peter   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Recht (gleiches)   –   Ritter, Hengin   –   Schneider, Peter   –   Soden, Henne (von)   –   Swenck, Clesgin   –   Unschuld (unschuldig)   –   Weinheim, Bartholomäus von   –   Weinheim, Clese (von)   –   Winkel (Ort)   –   Wolenber, Peter   –   Wolff, Henne   –