Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 016v

04.03.1477  / Dienstag nach Reminiscere

Transkription

erk(annt) Jtem cleʃe harwil(er) erk(ennt) enders drappen dem Jonge(n) xxij alb
zu geb(e)n in xiiij tag(en) nʃ Si no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem fyncze der kiʃtener erk(ennt) Jdem xviɉ alb zu gebe(n) in xiiij
tagen ʃi [non] p erf(olgt)

erk(annt) Jtem Ebert kicze erk(ennt) conczgin dincklern I gld off rechnu(n)g
zu geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

win hald(en) Jtem holczen peder ʃall den win xiiij tage halt(en).

p b Jtem ebert Kicze hait p b an Joh(ann)es fauten

p b Jtem ʃchererhen(ne) hait p b an peder ʃnaden heppenhen(ne)

Jtem criʃtin conczgin von geilnhuʃen hußfr(au) hait den b(e)n(ann)t(en)
v(er)noitbott conczgin yren hußwert vernoitbot vnd wijl das recht dar
zu thűn des iʃt yr tag geʃtalt(en) noch hude zu xiiij tag(en) geig(en)
lyʃenhen(ne)

Jtem hans von klee hait kicze anne(n) zu geʃproch(e)n wie daß ʃie ym(e)
ʃchuldig ʃij j gld vnd ix alb die habe er yre abe ver-
hans klee dient(en) daß anne ýme ʃolich gelt nit gibt das ʃchade yme als
vijl dar zu vnd heiʃt yr des ey(n) Ja ader ney(n) Dar off ʃagt anne
kicz anne eß moge ʃin daß Hans yrem hußwert ʃelige(n) gearbeit habe
dar geigen habe ʃin hußfrauwe eyn vnd ander geholt(en) vnd
wiße nűʃte das ʃie hanʃen ʃchuldig ʃij vnd wes er ʃie wid(er)
anlange des ʃihe ʃie vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt noch
hude zu xiiij tag(en) das hant ʃie beide verbot

erk(annt) Jtem peder ducze erk(ennt) winworme(n) iɉ gld zu geb(e)n in xiiij tag(en)
ʃi no(n) p erf(olgt).

Jtem meczelhenne erk(ennt) ebert ʃnaden ij gld off rechnu(n)ge zű
erk(annt) geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

p b Jtem Jeckel carppe hait p b an drűbein

Jtem bernhart der bender dut 1 clage vor x gld heiptgelt vnd
1 clage x gld ʃchad(e)n off peder dieme(n) vnd alleß das er hait in
des richs gericht(en)

erk(annt) Jtem donczelhen(ne) erk(ennt) ped(er) fieln x alb zu geb(e)n zuʃchen oiʃt(er)n
ʃi no(n) p erf(olgt)

erf(olgt) Jeckel carppe erf(olgt) ʃtern cleʃen vor iij gld

erf(olgt) Jtem ʃchonwedder erf(olgt) kiczgin vor x gld.

erf(olgt) Jtem ʃchonwedder erf(olgt) ackerhenne(n) vor ij gld

erf(olgt) Jtem Dornhen(ne) erf(olgt) Jeckel Rauben vor ɉ gld

gelengt Jtem zuʃch(e)n Holczen ped(er)n vnd Jeckel carppe(n) gelengt an das nehʃt
gericht

Actu(m) off dinʃtag nach Remi(ni)ʃce(re)

Übertragung

Clese Harwiler erkennt an, Enders Drapp dem Jungen 22 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Winß, der Kistener erkennt an, demselben 16½ Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Ebert Kitz erkennt an, Contzgin Dinckler einen Gulden gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Peter Holz soll den Wein 14 Tage behalten.

Ebert Kitz hat Pfändung gefordert gegenüber Johannes Faut.

Henne Scherer hat Pfändung gefordert gegenüber Henne Heppe.

Cristin, die Ehefrau von Contzgin von Gelnhausen, hat den genannten Contzgin, ihren Ehemann, wegen Krankheit entschuldigt und will für ihn tun, was ihr von Rechts wegen gebührt. Dafür wurde ihr ein Gerichtstag gesetzt in 14 Tagen gegen Henne Lise.

Hans von Klee hat Anne Kitz angeklagt, dass sie ihm schuldig sei 1 Gulden und 9 Albus. Die habe er von ihr verdient. Dass ihm Anne das Geld nicht gebe, das schade ihm ebenso viel dazu, und er fordert von ihr ein Ja oder Nein. Darauf sagt Anne, es möge sein, dass Hans für ihren verstorbenen Mann gearbeitet habe. Dafür habe seine Frau das eine oder andere geholt und sie wisse nicht, dass sie Hans etwas schuldig sei. Und wessen er sie darüber hinaus anklage, dessen sei sie unschuldig. Diese Unschuld gilt von heute an 14 Tage. Dem haben sie beide zugestimmt.

Peter Dutz erkennt an, Winworm 1½ Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Metzel erkennt an, Ebert Schnade 2 Gulden gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Jeckel Karpe hat Pfändung gefordert gegen Drubein.

Bernhard der Bender erhebt seine 1. Klage wegen 10 Gulden Klagesumme und 10 Gulden Gerichtskosten gegen Peter Diem und auf alles, was er im Reichsgericht hat.

Henne Dontzel erkennt an, Peter Fiel 10 Albus bis Ostern zahlen zu müssen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Jeckel Karpe verklagt Cles Stern auf 3 Gulden.

Schonwetter verklagt Kitzgin auf 10 Gulden.Schonwedder verklagt Henne Acker auf 2 Gulden.

Henne Dorn verklagt Jeckel Raub auf ½ Gulden.

Zwischen Peter Holz und Jeckel Karpe ist der Termin verschoben worden auf den nächsten Gerichtstag.

Dienstag 4. März 1477

Registereinträge

Acker, Henne   –   Arbeit (arbeiten)   –   Bender, Bernhard (der)   –   Diem, Peter   –   Dienstag   –   Dinckler, Contzgin   –   Dontzel, Henne   –   Dorn, Henne   –   Drapp, Enders (Endres)   –   Drubein, N. N.   –   Dutz, Peter   –   Faut, Johannes   –   Fiel, Peter   –   Gelnhausen, Contzgin von   –   Gelnhausen, Cristin von   –   Harwiler, Clese   –   Hauswirt   –   Heppe, Henne   –   Holz, Peter   –   Karpe, Clesgin   –   Karpe, Jeckel   –   Kitz, Anne   –   Kitz, Ebert (Eberhard)   –   Kitzgin (Name)   –   Klee, Hans (von)   –   Krankheit (krank)   –   Lise, Henne   –   Metzel, Henne   –   Ostern   –   Raub, Jeckel   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Reichsgericht (Ingelheim)   –   Reminiscere   –   Scherer, Henne (Hengin, Henchin)   –   Schnade, Ebert (Eberhard)   –   Schonwetter, N. N.   –   Stern, Clese   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vernotbotung   –   Wein (Wein)   –   Winworm, N. N.   –   Winß (Name)   –