Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 015

25.02.1477  / Dienstag nach Invocavit

Transkription

erf(olgt) Jtem w(er)nher knobeloch erf(olgt) heincze drieln offs buch

Jtem drubein hait ʃich verdingt Jeckel beckern ʃin wort zu thűn vnd
hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt vnd hait das bůche zuʃch(e)n ped(er)
maczkuchen vnd yme laißen offen vnd das verbot / vnd hait Hanʃ
Jeckel beck(er) kleen Jeckeln von ʃiemern vnd eßijg hengin zu geʃproch(e)n wie
ped(er) macz daß ʃie bij eyner ʃachen geweʃt ʃihen zuʃch(e)n cleßgin maczkuchen
kűche vnd ýme vnd ʃagen nit wie eß gelűt(en) hait das ʃchade ýme von
ýre iglichem x gld Dar off ʃagen ʃie alle drij wie daß ʃie do
bij geweʃt ʃihen daß cleßgin maczkűch ʃelige geʃagt(en) habe wie
konde daß er Jeckel beckern xviij gld ʃchuldijg ʃij / d́ar fure ʃo habe er
ýme auch geb(e)n alle ʃin farnde habe der ʃij wenig ader vijl do
bij ʃihen ʃie geweʃt(en) vnd wollen dar zu thűn was yne mit recht
geburt das hait drubein alsuo(n) Jeckels wegen verbot vnd gefragt
wan(n) ʃie eß thűn ʃoll(e)n ʃ(e)n(tent)ia in xiiij tag(en) das hait drubey(n) auch v(er)bot
Dar off hait ʃich hans ʃnid(er) verdingt ped(er) maczkuchen ʃin wort
zu thűn vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt vnd hait eyne(n)
ußgeʃnytt(en) zittel laißen leʃen alʃus ludende
wir dieʃe her nachgeʃchr(iebenen) mit name(n) cleʃen maczkuch ped(er) macz-
kuch vnd konne(n) peder bekenne(n) uns offintlich mit dieʃem briff
ʃame(n)tlich v(n)u(er)ʃcheidlich vnd menlich vor alle daß wir recht(er) vnd
redlicher ʃcholt ʃchuldig ʃin vnd gelt(en) ʃollen / frolichen h(er)n hanʃe(n)
ußgeʃnede(n) knecht von Jngelnheim / ʃine(n) erb(e)n ader Jnheld(er) dißs briffs mit
zittel ʃyme gutte(n) wiß(e)n vnd willen xx gld die er uns dan(n) gutlich
geluhen hait dauo(n) geredden vnd verʃprech(e)n wir obg(e)n(ann)t(en) perʃone(n)
ʃeme(n)tlich vnu(er)ʃcheidlich vnd menlich vor alle dem b(e)n(ann)t(en) froliche(n) ʃine(n)
erb(e)n ader Jnheld(er) dißs briffs die obgemelt ʃom(m)e gelts gutlich űß
zu richten vnd zu bezalen zu dem nehʃten herbʃt ader vnu(er)zoge-
lich zu ʃant martins tage nehʃt kom(m)et vnd obe wir b(e)n(ann)t(en) p(er)ʃone(n)
an der bezalunge ʃűmyg word(e)n vnd dem nit nach qwem(m)en yn
maiß(e)n vnd wie hie vor von vns geʃchr(ieben) ʃteet des doch nit ʃin ʃall
ʃo ʃall vnd mag der obg(e)n(ann)t(e) frolich ʃin erb(e)n ader Jnhelder dißs br(iefs)
hie ýn eyn offen herberge gehen wo ýme eben iʃt vnd off vns
leiʃten bijß ʃo lange wir ʃoliche obgemelt ʃom(m)e gelts myt allem
offgehende(n) ʃchaden ußgeracht vnd bezalt hab(e)n wir enʃolle(n) vnd
enwollen vns auch widder diß alleß vnd iglichs beʃond(er) nit ʃeczen
ader behelffen mit keýn(er)ley dingen die herdacht ʃin ader werd(e)n
mochten geuerde vnd argeliʃt genczlich her ýn(n) abegeʃcheid(e)n des
zu ork(unde) ʃo ʃint dieʃer zittel czwene uß eýn ander geʃnytt(en) die

Übertragung

Werner Knoblauch hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Heinz Driel.

Drubein hat sich verpflichtet, Jeckel Becker vor Gericht zu vertreten und hat seine Vertretung festhalten lassen. Und er hat das Buch in der Klage zwischen Peter Matzkuch und ihm öffnen lassen und das festhalten lassen. Und er hat Hans Klee, Jeckel von Simmern und Hengin Essig angeklagt, dass sie bei der Sache zwischen Clesgin Matzkuch und ihm gewesen seien und sie sagen nicht, was gesprochen worden sei. Das schade ihm von jedem von ihnen 10 Gulden. Daraufhin sagen sie alle 3, dass sie dabei gewesen sind, als der verstorbenen Clesgin Matzkuch gesagt habe, dass er Jeckel Becker 18 Gulden schuldig sei. Dafür habe er ihm alle seine fahrende Habe gegeben, es sei wenig oder viel. Dabei waren sie und wollen tun, was ihnen dem Recht nach zu tun gebührt. Das hat Drubein für Jeckel festhalten lassen und gefragt, wann sie es tun sollen. Urteil: in 14 Tagen. Das hat Drubein auch festhalten lassen. Darauf hat sich Hans Schneider verpflichtet, Peter Matzkuch vor Gericht zu vertreten und hat seine Vertretung festhalten lassen, und er hat einen Kerbzettel lesen lassen, der wie folgt lautet:

»Wir, die folgenden Clesgin Matzkuch, Peter Matzkuch und Peter Konne erkennen hiermit öffentlich an, dass wir gemeinsam rechtmäßig schuldig sind Frolich, dem Knecht von Herrn Hans von Ingelheim, seinen Erben oder den Inhabern dieses Briefes mit seinem Willen und Wissen 20 Gulden, die er uns geliehen hat. Deshalb versprechen wir die Genannten gemeinsam, dem genannten Frolich, seinen Erben oder Besitzern dieser Urkunde die genannte Summe zu bezahlen bis zum nächsten Herbst oder unverzüglich zum nächsten St. Martinstag. Und wenn wir, die genannten Personen, säumig würden und dem nicht nachkämen, wie es hier beschrieben ist, was aber nicht sein soll, so kann der genannte Frolich, seine Erben oder der Besitzer dieser Urkunde in eine Herberge gehen, wo er will und auf unsere Kosten dort bleiben, bis wir die genannte Summe Geld mit allen angefallenen Gerichtskosten bezahlt haben. Wir sollen und wollen uns auch nicht gegen dieses alles oder ein Teil davon wenden oder in irgendeiner Weise dagegen behelfen, vielmehr soll dies gelten ohne alle Gefährdung oder Arglist. Deshalb ist der Text dieser Urkunde zweimal untereinander geschrieben und der Zettel durchgeschnitten worden,

Registereinträge

Becker, Jeckel   –   Brief (Urkunde)   –   Driel, Heinz   –   Drubein, N. N.   –   Einlager   –   Erbe (Erben)   –   Essig, Hengin (Henchin)   –   Frolich   –   Gefährde   –   Herberge   –   Herbst   –   Ingelheim, Hans von   –   Kerbzettel   –   Klee, Hans (von)   –   Knecht (Knechte)   –   Knoblauch, Werner   –   Konne, Peter   –   Martinstag (Martini)   –   Matzkuch, Clesgin   –   Matzkuch, Peter   –   Saeumnis (Säumnis)   –   Schneider, Hans   –   Simmern, Jeckel (von)   –   verdingen   –   Zettel   –