Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 013

21.01.1477  / Dienstag nach Sebastianus

Transkription

gelengt handt zu gelegen das hait vincze v(er)bot / vnd hait hnne(n) furt(er) wollen
zu ʃprech(e)n Das iʃt gelengt xiiij tage ʃic hodie

erk(annt) Jtem heincze driele erk(ennt) w(er)nh(er)n knobeloch xxx ß off rechnu(n)ge zu
geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem hans flucke erk(ennt) kettern ped(er)gin iiij gld xiiiɉ alb zu geb(e)n
in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem vincze der kyʃtener hait h(er)man(n) bend(er)n zu geʃproch(e)n wie daß
er ýme gelt ʃchuldijg ʃij / Do habe er yme gerett(en) j gld zu wy-
Vincze nacht(en) zu geb(e)n / Des habe er nit gethan Das ʃchade yme j gld
h(er)man vnd heiʃt yme des ey(n) Ja ader ney(n) / obe er ýme ʃolichs gerette(n)
bend(er) habe ader nit h(er)man ʃagt er habe ýme nuʃte gerett(en) vnd wes
er ýne wid(er) anlange / des ʃij er vnʃchuldijg die vnʃcholt iʃt ge-
ʃtalt(en) noch hude zu xiiij tag(en)

1 h Jtem hans flucke dut 1 h vor ij gld gelts off kicz anne(n) et ʃup(ra) p

erk(annt) Jtem h(er)man bend(er) erk(ennt) dho(m)m(us) henne(n) vj gld vnd x alb off rechnu(n)ge
zu geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem herma(n) bender hait dem ʃcholteß(e)n gelobt(en) mit genad(e)n zu
peccauit detyngen nach dem er vinczen vor gerichte freuelich gelogen
ʃtrafft(en) hait

Jtem herma(n) bend(er) erk(ennt) dho(m)m(us) henne(n) x gld zu geb(e)n / nemlich ye-
erk(annt) czünt zu faʃtnacht funffe gld vnd furt(er) zu faʃtnacht auch
funffe gld ʃi no(n) p erf(olgt) zu eyner iglichen zijt

Jtem philips Důchʃcherer hait offgeholt(en) off ped(er) maczkuchen ʃo-
liche gude vnd vnd(er)phande ýme ligent vor ij gld gelts frijhe
offgeholt gulte nach lude eynßs gericht briffs vnd hait das verbot vnd
der ʃcholtes hait ýme ban(ne) vnd freden dar ober gethan Das hait
er auch verbot

erk(annt) Jtem peder ʃnade erk(ennt) ʃcher(er)henne(n) myt ʃyme liebe zu detynge(n) jn
xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem wilhelm von ʃobernhey(m) erk(ennt) cleʃe ʃtorczkoppen dem Jongen
ix gld iiij alb zu geb(e)n zuʃch(e)n halp faʃt(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem nach dem cleʃe raűp vnʃer myt ʃcheffen geʃelle ʃin 4 h
yn maiß(e)n die erßte gelut(en) hait off ped(er)n von badenhey(m) gethan
alʃo hait er die gude vnd vnd(er)phande nach lude ʃyn(er) heiʃchunge
offgeholt(en) off geholt(en) vnd das verbot vnd der ʃcholtes hait ýme ban(ne) vnd
freden dar ober gethan das hait er auch verbot

Jtem wilhelm von ʃobernhey(m) ʃagt Jeckel Raűp habe ancze duppe(n)-
gieß(er)n ey(n) gifft gethan vnd gebrűche ʃich doch der gude glicher

Übertragung

hand geben zu müssen. Das hat Winß festhalten lassen. Und er hat Henne [Holz] weiter anklagen wollen. Das ist verschoben worden auf in 14 Tagen.

Heinz Driel erkennt an, Werner Knoblauch 30 Schilling gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Hans Fluck erkennt an, Petergin Ketter 4 Gulden 13½ Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Winß der Kistener hat Hermann Bender angeklagt, dass er ihm Geld schuldig sei. Da habe er ihm versprochen, 1 Gulden zu Weihnachten zu geben. Das habe er nicht getan, das schade ihm einen Gulden, und er fordert von ihm ein Ja oder Nein, ob er solches versprochen habe oder nicht. Hermann sagt, er habe ihm nichts versprochen und wessen er ihn darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld wird festgesetzt von heute an für 14 Tage.

Hans Fluck erhebt seine 1. Klage wegen 2 Gulden Geld gegen Anne Kitz auf die Pfänder.Hermann Bender erkennt an, Henne Thomas 6 Gulden und 10 Albus gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Hermann Bender hat dem Schultheißen gelobt, sich der Gnade zu stellen, nachdem er Winß vor Gericht frevelhaft Lügen gestraft habe.

Hermann Bender erkennt an, Henne Thomas 10 Gulden zahlen zu müssen, nämlich jetzt zu Fastnacht 5 Gulden, zur nächsten Fastnacht auch 5 Gulden. Wenn nicht erfolgt die Pfändung zu jeder Zeit.

Philipp Duchscherer hat von Peter Matzkuch die Güter und Pfänder eingezogen, auf denen 2 Gulden freie Gülte nach dem Wortlaut der Gerichtsurkunde liegen und hat das festhalten lassen. Der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darüber gemacht. Das hat er auch festhalten lassen.

Peter Schnade erkennt gegenüber Henne Scherer an, mit seinem Leib zu verhandeln in 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Wilhelm von Sobernheim erkennt an, Clese Stortzkopp dem Jungen 9 Gulden 4 Albus zahlen zu müssen bis Halbfasten. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Nachdem Clese Raub, unser Mitschöffe, seine 4. Klage getan hat gegen Peter von Badenheim, hat er die Güter und Pfänder gemäß seiner Klage eingezogen und das festhalten lassen. Der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darüber getan. Das hat er auch festhalten lassen.

Wilhelm von Sobernheim sagt, Jeckel Raub habe Antz Duppengießer eine Auflassung getan und nutze das Gut doch in der Weise,

Registereinträge

Badenheim, Peter von   –   Bann und Frieden (Paarformel)   –   Bender, Hermann   –   Driel, Heinz   –   Duchscherer, Philip   –   Duppengießer, Antze   –   Eidesleistung   –   Fastnacht   –   Fluck, Hans   –   Frevel (frevelich)   –   Gerichtsbrief   –   gift (giften)   –   Gnade   –   Halbfasten   –   Holz, Henne   –   Ketter, Petergin   –   Kitz, Anne   –   Knoblauch, Werner   –   Leib (Körper)   –   Luege (Lüge)   –   Matzkuch, Peter   –   Raub, Clese   –   Raub, Jeckel   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Recht (gleiches)   –   Scherer, Henne (Hengin, Henchin)   –   Schnade, Peter   –   Sobernheim, Wilhelm von   –   Stortzkopp, Clese   –   Thomas, Henne   –   Unschuld (unschuldig)   –   Weihnachten   –   Winß (Name)   –