Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 011v

14.01.1477  / Dienstag vor Anthonius

Transkription

Jtem her Conrat Kýrpperg vica(r)i(us) vnd zinßmeiʃt(er) zu ʃant Alban
ußwendijg mencze gelegen hait off geholt(en) off Joh(ann)es faut(en)
offgeholt(en) ʃoliche gude vnd vnd(er)phande ýne ligent vor vj lb gelts frij
gulte nach lude eynßs gericht briffs dar ober ʃagende vnd
hait das verbot vnd der ʃcholtes hait yme ban(ne) vnd freden dar
ober gethan Das hait er auch verbot

p b Jtem philips duchʃcher(er) hait p b an wolffs henne(n)

pande Jtem Henne Gickyʃen ʃall die pande nemlich die fleʃchen
halt(en) xiiij tage halt(en)

Jtem meiʃt(er) Joʃte der ʃmett ʃall das duͤch kleid(er) vnd gelt xiiij
tage halten

Jtem Conczgin Dinckler dut ʃin 4 h off off Jeckel brande(n) vnd
ebert ʃnade Jn maiß(e)n die erʃte gelut(en) hait vnd begert die
gude off zu holen Dar jnne Rette ebert ʃnade vnd ʃagt er habe
in den guden ligen / vnd begert mit Recht obe er nit moge die
widd(er) ge gulte dar legen vnd ey(n) gut mit dem and(er)n dar legen zu yme
no(m)me(n) neme(n) Dar off ʃagt conczgin ʃo f(er)re yme ʃin gulte werde vnd
ey(n) frage der gerichts ʃchaden do mit / ʃo laiß erßs geʃchee / des hait yme
ebert erkant ʃolichs uß zu Rechten / furt(er) iʃt mit recht gewiʃt(en)
ʃo f(er)re ebert Jn den guden ligen hait So mag erßs zu yme
neme(n) Doch one ober geb(e)n eýme iglichen ʃýn(er) gerechtekeit das
hait ebert verbot

erk(annt) Jtem herma(n) bend(er) erk(ennt) ped(er) bend(er)n zu wint(er)nheim ij gld zu
geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem peder bend(er) von wint(er)nheim ʃagt er habe Joh(ann)es faut(en) erfolgt
vnd phande berett(en) vnd wuße des ʃyne(r) nit Jn der ʃelb(e)n maiße
hait liʃen hen auch mit ýme gerett(en) vnd ʃint beide gewiʃten
phande(n) word(e)n ʃie ʃolle(n) dem ʃcholteß(e)n eyne(n) heymberge(n) heiʃch(e)n der
ob(er) nacht ʃall yne / yne mit dem Jheren geb(e)n vnd yne ober nacht
halt(en) halt(en) vnd dan(n) an gerichte brenge(n) vnd furt(er) fragen was
dan(n) furt(er) recht ʃij das geʃchee

erf(olgt) Jtem die kremerß(e)n erf(olgt) drubein offs buch

erk(annt) Jtem der keßler erk(ennt) henne koch(er)n dem alden j lb hlr zu geben
in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

erf(olgt) Jtem beyer hen erf(olgt) henne Rießen offs bűch

p b Jtem henne ʃtope hait p b an heppenhenne(n)

Übertragung

Herr Konrad Kyrpperg, Vikar und Zinsmeister zu St. Alban außerhalb von Mainz hat von Johannes Faut solche Güter und Pfänder, die ihm für 6 Pfund Geld freie Gülte nach Aussage einer Gerichtsurkunde zustehen, eingezogen und hat dies festhalten lassen. Der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darüber gemacht. Das hat er auch festhalten lassen.

Philipp Duchscherer hat Pfändung gefordert gegen Henne Wolff.

Henne Gickysen soll die Pfänder, nämlich die Flaschen, 14 Tage behalten.

Meister Jost der Schmied soll das Tuch, Kleider und Geld 14 Tage behalten.

Contzgin Dinckler erhebt seine 4. Klage gegen Jeckel Brand und Ebert Schnade und fordert die Güter einzuziehen. Dagegen redet Ebert Snade und sagt, er habe in den Gütern noch Besitz liegen und fragt, ob er nicht darauf die Gülte legen könne und ein Gut mit dem anderen tauschen könne. Darauf sagte Contzgin, wenn ihm seine Gülte werde und die Gerichtskosten ebenfalls, so sei er einverstanden. Ebert erkennt an, diese zu zahlen. Weiter wurde das Urteil gesprochen: Wenn Ebert in den Gütern Besitz habe, so könne er ihn Konrad geben, doch ohne dass eine Partei damit auf ihr Recht verzichte. Das hat Ebert festhalten lassen.

Hermann Bender erkennt an, Peter Bender von Winternheim 2 Gulden in 14 Tagen zahlen zu müssen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Peter Bender von Winternheim sagt, er habe seinen Anspruch gegen Johannes Faut eingeklagt und Pfändung gefordert. Er kenne aber seinen Besitz nicht. In gleicher Weise hat Henne Lise auch geredet. Ihnen wurde das Urteil gesprochen: Sie sollen von dem Schultheißen einen Heimbürgen fordern, der soll den Schuldner am Rockschoß nach sich ziehen und über Nacht verwahren. Dann sollen sie ihn vor Gericht bringen und fragen, was Recht ist, das geschehe.

Die Krämerin hat ihren Anspruch eingeklagt gegen Drubein.

[Hans] Der Kessler erkennt an, Henne Kocher dem Alten 1 Pfund Heller zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Henne Beyer hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Henne Rieß.Henne Stope hat Pfändung gefordert gegen Henne Heppe.

Registereinträge

Aufholung (aufholen)   –   Bann und Frieden (Paarformel)   –   Bender, Hermann   –   Bender, Peter   –   Beyer, Henne   –   Brand, Jeckel   –   Dinckler, Contzgin   –   Drubein, N. N.   –   Duchscherer, Philip   –   Faut, Johannes   –   Flasche   –   geren   –   Gerichtsbrief   –   Gickysen, Henne   –   Guelt (Gült)   –   Heimbürge   –   Heppe, Henne   –   Jost (Meister)   –   Kessler, Hans (der)   –   Kleider   –   Kocher, Henne   –   Kremerßen, die   –   Kyrperg, Konrad   –   Lise, Henne   –   Mainz (Stadt)   –   Nacht halten, über   –   Rieß, Henne   –   Schnade, Ebert (Eberhard)   –   St. Alban (Mainz)   –   Stope, Henne   –   Tuch   –   Vikare   –   Winternheim (Ort)   –   Wolff, Henne   –   Zinsmeister   –