Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 006

09.11.1476  / Samstag vor Martini

Transkription

iʃt henne hofft die gifft ʃolle ýne nyt hind(er)n dan(n) ʃin h
ʃihe Ee vnd zuuor geʃcheen / dan(n) die gifft vnd zugt ʃich des
auch offs buͤche dar off iʃt mit Recht gewiʃt(en) dwile ʃie von beý-
den theiln offs buͤch ziegen / ʃo ʃollen ʃie eß auch brenge(n) vnd das
thuͤn in xiiij tagen bedorffen ʃie dan(n) yre tage furte vnd heiße(n)
die als recht iʃt So ʃall ma(n) ýne die furt(er) ʃtillen noch zu czweyen
xiiij tage(n) vnd ʃo das buͤch verhort(en) wyrt geʃchee alʃdan(n) furte
ʃoujl vnd recht iʃt Das haint ʃie beyde verbot

erk(annt) Jt(em) cleßgin Carppe erk(ennt) drubeyns wilhelm(e)n alʃuo(n) Ryngelhenne(n)
wegen xj alb zu geb(e)n in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)

1 h Jtem Jonffr(au) fiel ym(m) closter dut 1 h vor ey(n) lb gelts off bußers
micheln zu winterheim et ʃup(ra) ping(nora)

erk(annt) Item ebert ʃnade erk(ennt) kycz hanʃen j gld xv alb zu geben in
xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

erk(annt) Jtem cleßgin vnglich erk(ennt) wineoʃen j gld ix alb off rechnű(n)ge
zu geben in xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)

Jtem Criʃtma(n)s cleßgin hait ebert ʃnaden zu geʃproch(e)n wie daß
er ýme vor dryen Jaren iij aýme winß geluͤhen / Do habe yme
ebert gerett druͤhe legeln wins zuͤm nehʃten herbt dar nach
cleʃgin vor ʃolichen win zu geb(e)n / des habe er nit gethan das ʃchade
ebert yme ey(n) gld / Ebert hait eß erkant das hait cleßgin verbot
erk(annt) vnd mit recht begert / wan(n) ebert ýne bezalen ʃoll Dar off
ʃ(e)n(tent)ia Jn xiiij tag(en) das hait cleßgin auch verbot

Jtem clese maiʃe sagt Jeckel winßbach der Jonge habe yme ey(n)
erde geluͤhen Jars vor ey(n) gld / die habe er gerotten / nű habe
er yme den gld gebott(en) den hait er nit wollen neme(n) dauo(n)
cleʃe maiʃe ʃo lege er xxiiij alb hind(er) gericht geige(n) dem b(e)n(ann)t(en) Jeckeln
offgeʃagt vnd offent yme die auch vnd ʃagt yme das felt do mit off
et poʃuit vnd hait das alleß verbot als recht iʃt das hait das gericht
laiß(e)n geʃcheen off recht

Jtem nach dem Winßhen(ne) alʃuo(n) mo(m)perʃchafft ʃins Jonck(er)n ʃin
fierde h off Jeckel rauben gethan Jnhalt des
offgeholt buchs alʃo hait er die vnd(er)phande nach ʃyn(er) • h • offgeholt(en)
vnd verbot als recht iʃt

Übertragung

ist. Henne hofft, das Geschenk solle ihn nicht hindern, denn seine Klage sei vor der Schenkung erfolgt, und er beruft sich auf das Gerichtsbuch. Daraufhin ist das Urteil gefällt worden: Weil beide Seiten sich auf das Buch berufen, sollen sie es auch beibringen binnen 14 Tagen. Benötigten sie eine längere Frist und fordern sie diese wie es rechtmäßig ist, so soll man sie ihnen weiter verlängern um zweimal 14 Tage. Und wenn das Gerichtsbuch verlesen wird, geschehe es weiter, wie es rechtmäßig ist. Dem haben sie beide zugestimmt.

Clesgin Karpe erkennt gegenüber Wilhelm Drubein an, für Henne Ringer 11 Albus binnen 14 Tagen zahlen zu müssen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Jungfrau Fiel im Kloster erhebt die 1. Klage wegen 1 Pfund Geld gegen Michel Buser zu Winternheim auf die Pfänder.

Ebert Schnade erkennt an, Hans Kitz 1 Gulden 15 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Clesgin Unglich erkennt an, Wineosen 1 Gulden 10 Albus gegen Rechnung zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.

Clesgin Christman hat Ebert Schnade beschuldigt, dass er ihm vor 3 Jahren 3 Ohm Wein geliehen habe. Da habe Ebert ihm versprochen, für diesen Wein 3 Fässchen Wein im nächsten Herbst zu geben. Das habe er nicht getan, was ihm einen Gulden Gerichtskosten verursache. Ebert hat das zugegeben. Das hat Clesgin festhalten lassen und gefragt, wann Ebert ihn bezahlen solle. Darauf ergeht das Urteil: binnen 14 Tagen. Das hat Clesgin festhalten lassen.

Clese Mose sagt, Jeckel Winsbach der junge habe ihm ein Stück Land verpachtet für einen Gulden jährlich. Das habe er gerodet. Nun habe er ihm den Gulden geboten, den habe er nicht nehmen wollen. Deshalb hinterlege er 24 Albus beim Gericht für den genannten Jeckel und öffne ihm diese auch und lässt ihm das Feld damit auf. Er hat alles festhalten lassen. Das hat das Gericht als Recht zugelassen.

Nachdem Henne Winß als Vertreter seines Junkers seine 4. Klage gegen Jeckel Raub getan hat nach Ausweis des Gerichtsbuchs, hat er die Pfänder gemäß seiner Klage eingezogen und dies festhalten lassen.

Registereinträge

Aufholung (aufholen)   –   Aufsagung (aufsagen)   –   Buser, Michel   –   Cristman, Clesgin   –   Drubein, Wilhelm   –   Engelthal (Kloster)   –   Erde   –   Faesschen (Fässchen)   –   Fiel (Jungfrau/Frau)   –   Gerichtshinterlegung   –   gift (giften)   –   Herbst   –   Jungfrau (Geweihte Jungfrau)   –   Karpe, Clesgin   –   Kitz, Hans   –   Mose, Clese   –   Ohm   –   Pacht   –   Raub, Jeckel   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Ringer, Henne   –   roden (reuten)   –   Schnade, Ebert (Eberhard)   –   sententia   –   Stope, Henne   –   Unglich, Clese (Clesgin)   –   Wein (Wein)   –   Wineose   –   Winsbach, Jeckel   –   Winternheim (Ort)   –   Winß, Henne   –